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25.11.2019 Handel der Zukunft: Ladenlokale bilden Basis für Click&Collect-Trend

Click&Collect-Konzepte werden eine entscheidende Rolle in den Zukunftsstrategien der Einzelhändler spielen. Im Internet bestellen – im Geschäft abholen. Deshalb sind stationäre Ladenlokale in attraktiven Lagen der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung von Omni-Channel-Anforderungen. Zu diesem Schluss kommt die JLL-Studie „Redefining Retail Logistics“. Die logische Konsequenz: Genauso wichtig wie der Verkauf der Produkte ist die reibungslose Lieferkette dahinter.

„Wir befinden uns an einem entscheidenden Wendepunkt, an dem klar wird, dass profitabler Einzelhandel nur noch durch ein effizientes Lieferketten- und Logistikmanagement möglich ist“, skizziert Jon Sleeman, Head of Industrial & Logistics Research JLL EMEA und Mitautor des Berichts, die Zukunft. Seine These unterstreichen auch aktuelle Zahlen des deutschen Einzelhandelsverbands, wonach die Bekanntheit von Click&Collect in den vergangenen beiden Jahren deutlich gestiegen ist – so war der Begriff 2017 nur einem Drittel der rund 1.600 Befragten bekannt, aktuell sind es mit 55 Prozent schon mehr als die Hälfte.

Laut Studie werden die Konsumenten in den kommenden zehn Jahren die Haupttreiber dieser Entwicklung sein, da sie zunehmend weniger zwischen stationärem und Online-Kauf unterscheiden, sondern ein einheitliches, nahtloses Auftreten der Handelsmarken erwarten. Laut Handelsverband ist der deutschlandweite Umsatz im stationären Handel nach vorheriger Informationssuche im Netz binnen zwei Jahren von 135 auf aktuell 180 Mrd. Euro gestiegen.

Entscheidend ist dabei die schnelle und unkomplizierte Verfügbarkeit von Waren. Die Einführung eines durchgängigen Supply-Chain-Systems verschafft den Händlern die nötige Reaktionsfähigkeit und Flexibilität, um Einkäufe im Geschäft und Internet möglichst effizient und rentabel abzuwickeln. Dies ist laut Studie auch vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung von sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit unumgänglich. „Omni-Channel erweitert die Einzelhandelslogistik um neue Komplexitätsebenen, und Einzelhändler müssen ihre Strategien zur Optimierung ihres Immobilienportfolios und zur Kundenbindung über digitale und physische Kanäle hinweg überdenken“, so Sleeman.

Investoren können Potenzial nur mit aktivem Immobilienmanagement nutzen
Die Entwicklung wird sich allerdings nicht nur auf die Kunden und Händler auswirken, sondern ebenso auf die Eigentümer von Einzelhandelsimmobilien. Mike Bellhouse, Head of Retail Capital Markets JLL EMEA stellt klar: „Investoren müssen verstehen, dass die Beziehung zwischen Einzelhandel und Logistik zu einer Symbiose wird. In einer Omni-Channel-Welt sind die erfolgreichsten Einzelhändler diejenigen, die sowohl ihre Filial- als auch Vertriebsnetzwerke optimieren können.“

Konkret bedeutet dies, dass auch die Gebäude und deren Besitzer mit diesem Wandel Schritt halten müssen, indem letztere nicht nur als passive Eigentümer auftreten, sondern das Gebäude strategisch weiterentwickeln.

Den Wert einer Einzelhandelsimmobilie sollten Investoren laut Studie nicht mehr allein am Handelsumsatz beurteilen, sondern auch am Kundenerlebnis und an den positiven Effekt auf die Marke, die das Objekt mittel- und langfristig bieten kann. Zudem müssen Investoren schon heute mit künftigen Regulierungen in Bezug auf den Umwelt- und Klimaschutz rechnen. „Agile Investoren, die die längerfristigen Trends und Immobilienanforderungen der Zukunft kennen und kurzfristig reagieren, werden in einer stärkeren Position sein, um Chancen zu nutzen und höhere Renditen zu erzielen“, bilanziert Bellhouse.






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