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11.12.2019 Volksinitiativen verteuern frei finanzierten Wohnungsbau

Laut NDR 90,3 planen der Mieterverein zu Hamburg sowie der Verein „Mieter helfen Mietern“ zwei Volksinitiativen: Demnach sollen erstens keine städtischen Grundstücke mehr verkauft, sondern ausschließlich im Erbbaurecht vergeben werden. Zweitens sollen auf städtischen Grundstücken nur noch Sozialwohnungen gebaut werden. Der Landesverband Nord des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) hält das für unsinnig und verantwortungslos.

„Der Hamburger Wohnungsmarkt ist ein Vorbild für ganz Deutschland. Die Mieten steigen langsamer als in anderen Großstädten. Die Netto-Kaltmiete liegt im frei finanzierten Wohnungsbestand bei durchschnittlich 8,66 Euro pro Quadratmeter. Das zeigt der neue Mietenspiegel“, sagt Sönke Struck, der Vorstandsvorsitzende des BFW Landesverbands Nord, der die private, mittelständische Immobilienwirtschaft repräsentiert. „Das ist der guten Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung und Wohnungswirtschaft im Bündnis für das Wohnen zu verdanken. Die Mietervereine gefährden diese Entwicklung mit ihren unsinnigen Forderungen. Das ist vollkommen verantwortungslos.“

Aus gutem Grund den Drittelmix vereinbart

Laut NDR 90,3 ist Siegmund Chychla vom Mieterverein zu Hamburg der Auffassung, dass in Quartieren mit 100 Prozent Sozialwohnungen keine Ghettobildung entstehe. „Wir wissen aus Erfahrung, dass es selbstverständlich zur Ghettobildung führt, wenn in einem Quartier nur geförderte Wohnungen gebaut werden. Dafür gibt es nicht nur in Hamburg mehr als genug Beispiele. Wer neue Problemviertel haben möchte, soll sich der Initiative gern anschließen“, erklärt Sönke Struck. „Im Bündnis für das Wohnen haben wir aus gutem Grund den Drittelmix vereinbart. Damit schaffen wir Wohnraum für Geringverdienende, mittlere und gute Einkommen sowie für Menschen, die Wohneigentum erwerben möchten. Das ist sozial und ausgewogen. Die Forderungen der Mietervereine nach 100 Prozent Sozialwohnungen verteuern den freifinanzierten Wohnungsbau, da das Grundstücksangebot für diese Wohnungen weiter sinken würde. Die Mietervereine verlieren damit genau die Mittelschicht aus den Augen, für die wir bezahlbaren Wohnraum bereitstellen müssen. Nämlich für diejenigen, die für den Bezug von Sozialwohnungen einerseits zu viel verdienen und die sich die hohen Marktmieten im freifinanzierten Segment von 12,00 Euro und mehr andererseits nicht leisten können.“

Auch das Verkaufsverbot für städtische Grundstücke sieht der BFW Nord kritisch: „Zur Vergabe von städtischen Grundstücken im Erbbaurecht haben die Bündnispartner in monatelanger Arbeit einen Kompromiss erarbeitet. Es ist unnötig und kontraproduktiv, diesen jetzt wieder in Frage zu stellen“, so Sönke Struck.

„Unsere Mitgliedsunternehmen stemmen den Großteil des Neubaus in der Stadt. Allein 2018 haben wir mehr als 5.600 Wohnungen fertiggestellt. Das ist es, was die Menschen brauchen – nicht die Bildung neuer Wohnghettos, in denen niemand leben möchte“, sagt Sönke Struck. „Abgesehen davon bleiben uns die Mietervereine eine Erklärung schuldig, wer die neuen Wohnungen bezahlen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unter diesen Umständen auf städtischen Grundstücken noch irgendjemand bauen möchte. Wenn die Forderungen umgesetzt würden, wäre das Gift für den Neubau und die Entwicklung der Stadt Hamburg.“






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