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23.12.2019 Studie: Sind Mieter in Wien wirklich glücklicher als in Berlin?

Wien gilt gemeinhin als Vorzeige-Modell, wenn es um soziale Wohnungspolitik geht. Berlin dagegen kämpft gesellschaftlich und politisch um den Erhalt moderater Mieten. Eine Zufriedenheitsstudie von ImmoScout24 zeigt nun, dass ein Großteil der Mieter in beiden Städten weitgehend mit seiner Wohnsituation zufrieden ist.

In Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut INNOFACT befragte ImmoScout24 im Herbst dieses Jahres rund 1.000 Mieter und 200 Vermieter in Berlin und Wien zu ihrer Zufriedenheit. Die Ergebnisse überraschen durchaus. So sind 85 Prozent der Berliner Mieter insgesamt glücklich mit ihrer Wohnsituation. Mit 17 Prozent ist jeder Sechste Berliner Mieter sogar sehr glücklich. Außerdem lebt mit 90 Prozent die große Mehrheit der Berliner Mieter gern in der Metropole. Nur jeder Zehnte lebt nicht gern dort. Im Glücks-Index liegt Wien damit nicht weit vor Berlin: 90 Prozent der Wiener Mieter sind glücklich mit ihrer Wohnsituation (5 Prozent mehr als in Berlin). 18 Prozent sehr glücklich (+1 Prozent). Doch worin liegen die ähnlich hohen Zufriedenheitswerte der wohnpolitisch so gegensätzlichen Metropolen begründet?

Geringe Miete wichtigster Aspekt

Wenn es um die Kosten für eine Wohnung geht, sind sich Berliner und Wiener Mieter einig: Der wichtigste Aspekt bei der Wohnsituation ist für 54 Prozent der Berliner und 55 Prozent der Wiener Mieter eine geringe Miete. Trotz des guten Rufs des Wiener Wohnungsmarktes reagieren die Wiener Mieter mit geteilten Ansichten auf die Kostenfrage: Während 34 Prozent bestätigen, dass man in Wien günstig wohnen kann, geben 35 Prozent an, dass dies nicht der Fall sei.

Vier von zehn Haushalten in Berlin und Wien zahlen mehr als 40 Prozent des Einkommens für Miete

Beim Anteil der Mietkosten am Haushaltseinkommen zeigen sich zwischen Mietern in Berlin und Wien ebenfalls überraschend geringe Unterschiede. In den beiden größten deutschsprachigen Metropolen müssen vier von zehn Haushalten mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für Miete aufbringen. In Berlin geben 60 Prozent der Mieter unter 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnraum aus. Ähnlich in Wien: Für 57 Prozent liegt der Anteil der Miete am Haushaltseinkommen unter 40 Prozent.

Garten am ehesten verzichtbar

Befragt nach verzichtbaren Aspekten bezüglich ihrer Wohnsituation würden sowohl Berliner als auch Wiener Mieter am ehesten auf einen Garten verzichten, wenn sie dann eine geringere Miete zahlen müssten. Während in Berlin 67 Prozent Abstriche beim eigenen Grün machen würden, sind es in Wien mit 58 Prozent etwas weniger. Rund drei von zehn Mietern in Berlin und Wien würden bei der Ausstattung der Wohnung auf Merkmale wie einen Aufzug oder ein großes Bad verzichten. Eine schlechtere Verbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln ist hingegen in Wien nur für 14 und in Berlin für 13 Prozent bei geringerer Miete eine Option.






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