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20.01.2020 Berliner Logistikmarkt: Kann das Jahr 2019 noch getoppt werden?

Im vergangenen Jahr wurden in der Region Berlin 493.300 m² Lager- und Logistikflächen umgesetzt und damit mehr als je zuvor. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2015 (456.000 m²) wurde um 8 Prozent übertroffen. Im Vergleich zum Vorjahr (2018: 407.000 m²) steht ein Plus von 21 Prozent in der Bilanz, die fünf- und zehnjährigen Mittelwerte wurden um 22 und 33 Prozent übertroffen. „Erstmals lag der Flächenumsatz in jedem einzelnen Quartal über 100.000 m²“, so Britt Habermann, Senior Team Leader Industrial Agency JLL Berlin. „Dieser Rekord kann 2020 sicherlich nicht getoppt werden. Nach wie vor gibt es kaum Anfragen für große Flächen. Das laufende Jahr dürfte darum ungefähr auf dem Niveau von 2019 abschließen.“

Berlin wird für Unternehmen immer interessanter. Das zeigt auch die hohe Zahl der Abschlüsse: Insgesamt gab es im Jahr 2019 enorme 160 Stück. Auch das ist ein Rekord. Habermann: „So viele Verträge wie im vergangenen Jahr wurden auf dem Berliner Logistikmarkt noch nie abgeschlossen.“ 2018 waren es 110 Abschlüsse. Der Schnitt der vergangenen fünf Jahre liegt bei 116 Verträgen. Der Berliner Süden (Berlin-Süd, Umland Süd, Areal Flughafen Berlin-Brandenburg) war bei den Nutzern 2019 besonders begehrt. Auf ihn entfielen 56 Prozent des Umsatzes.

Die größte Anmietung fand bereits im ersten Quartal 2019 statt: Amazon unterzeichnete einen Vertrag über rund 31.000 m² für ein neues Sortierzentrum in einer Projektentwicklung in Schönefeld. Den zweitgrößten Abschluss tätigte die SelfStorage-DeinLager LagervermietungsGmbH über 16.800 m² im Teilmarkt Berlin-Süd im dritten Quartal. Drittgrößter Deal war im vierten Quartal die Anmietung der Microvast GmbH über 15.700 m² in Ludwigsfelde.

Es werden vor allem viele kleinere Flächen in Berlin gemietet. Die meisten Abschlüsse entfielen im vergangenen Jahr auf Flächen zwischen 1.000 und 5.000 m²: 90 Verträge, 59 Prozent aller Abschlüsse, erfolgten in dieser Kategorie. In der Größenordnung ab 5.000 m² gab es im vergangenen Jahr insgesamt 29 Abschlüsse. Die durchschnittliche Deal-Größe in dieser Kategorie liegt bei 9.700 m². Zum Vergleich: 2018 waren es 20 Deals und die Durchschnittsgröße lag bei 14.400 m².

Die stärkste Nachfrage kam von Handels- und E-Commerce-Unternehmen. Ihr Anteil am Flächenumsatz liegt bei 35 Prozent. Zweitstärkste Branche sind Unternehmen aus dem Bereich Transport, Verkehr und Lagerhaltung mit einem Anteil von 26 Prozent. Auf Industrieunternehmen entfallen 22 Prozent.

Spitzenmiete im Light-Industrial-Segment steigt deutlich

Nach einem Anstieg um 10 Prozent im Jahr 2018, blieb die Spitzenmiete für Flächen ab 5.000 m² 2019 bisher stabil bei 5,50 €/m²/Monat. Betrachtet man die Teilmärkte unabhängig von der Größe der Flächen, so sind die Spitzenmieten im vierten Quartal allerdings durchaus gestiegen, am stärksten im Teilmarkt Berlin-Süd: Hier kletterte die Spitzenmiete um 33 Prozent von 7,50 auf 10,00 €/m²/Monat. „Das gilt allerdings zum Großteil für Flächen im sogenannten Light-Industrial-Segment“, erklärt Habermann. „In diesem Bereich gibt es kaum bis gar keine Flächen mehr, darum könnten die Mieten hier im laufenden Jahr durchaus noch weiter steigen.“ Die Spitzenmieten für Flächen ab 5.000 m², die überwiegend im Umland liegen, dürften indes stabil bleiben.






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