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06.02.2020 Logistikimmobilienmarkt 2020: Mangel an Flächen- und Produktangebot

Trotz Konjunkturdelle in Deutschland und Brexit in Europa ist der deutsche Logistikimmobilienmarkt in robuster Verfassung. In den kommenden Jahren wird der Logistikimmobilienmarkt weiterhin geprägt sein durch eine steigende Flächennachfrage, einen Mangel an passenden Grundstücken, großes Investoreninteresse, anhaltende Produktknappheit und eine Differenzierung der Logistikimmobilientypen. Kaufpreise und Mieten werden weiter zunehmen. Daneben werden für Logistik bzw. Logistikimmobilien die Themen Automatisierung, Digitalisierung, hybride Immobilienkonzepte und innovative Lösungen für die „letzte Meile“ immer relevanter. Zu diesen Einschätzungen kamen die Teilnehmer der Pressekonferenz „Logistikimmobilien 2020 – Akteure und Ausblick“ mit Jan-Dietrich Hempel von Garbe Industrial Real Estate, Wilm Schwarzpaul von ISG und Alexander Eggert von Warburg-HIH Invest Real Estate am gestrigen Mittwoch.

Jan-Dietrich Hempel, Geschäftsführer von Garbe Industrial Real Estate GmbH, erläutert: „Bislang sehen wir keine Auswirkungen von Brexit und Konjunkturdelle auf den Logistikimmobilienmarkt in Deutschland. Im Gegenteil, die Nachfrage nach Logistikflächen und Anlageprodukten in Europas größter Volkswirtschaft ist größer denn je. Dabei sind spezifische Immobilienlösungen und Investmentprodukte gefragt, die Differenzierung auf Seiten der Mieter und Anleger nimmt erkennbar zu. Treiber sind natürlich E-Commerce und B2C-Logistik, wobei Handel, Transport und Industrie in Summe nach wie vor die stärksten Nachfrager sind. Entsprechend viel wird weiterhin in Deutschland entwickelt, allein wir haben rund 20 Projektentwicklungen in der Pipeline. Insgesamt wird sich nach unserer Schätzung der Anteil an Brownfield- und spekulativen Projektentwicklungen auf dem heutigen Niveau verstetigen.“

Alexander Eggert, Geschäftsführer der Warburg-HIH Invest Real Estate, kommentiert: „Logistikimmobilien sind mittlerweile ein etablierter und wachsender Bestandteil im Immobilienportfolio institutioneller Anleger. Im aktuellen Zinsumfeld gibt es weiterhin kaum Alternativen für stabilen Cashflow. Logistikimmobilien bieten aufgrund sehr langer Mietverträge langfristig konstante und stabile Cashflows. Zudem bietet das Segment für das Immobilienportfolio ein gutes Diversifikationspotenzial. Denn im Vergleich zu Büromietern und Einzelhändlern sind auf der Logistiknachfrageseite andere Treiber verantwortlich. Um die wachsende Nachfrage unserer Fondskunden in diesem Segment bedienen zu können, haben wir 2019 den ‚Warburg-HIH Deutschland Logistik Invest‘ aufgelegt. Der offene Spezial-AIF investiert in moderne, drittverwendungsfähige Distributions- und Umschlaghallen an etablierten Standorten in Deutschland."

Wilm Schwarzpaul, Managing Director Logistics & Distribution CEE der ISG Deutschland, kommentiert: „Moderne Logistikhallen müssen allen voran den Faktor Geschwindigkeit, konkret: kurze Liefertoleranzen, berücksichtigen. Logistikbau ist mehr und mehr kundengetrieben, die Bauzeiten liegen zwischen wenigen Monaten und maximal einem vollen Jahr – trotz komplexer technischer Ausstattung. Eine optimale Bauplanung erreichen wir durch BIM-Modelle, die für die Betriebsphase weiterverwendet werden. Daher sehen Logistikhallen in puncto digitaler Ausstattung immer mehr wie Rechenzentren aus. Sowohl für die Warenan- und -abnahme als auch für die Robotik innerhalb der Halle kommen Algorithmus-basierte Systeme für die Navigation, Lichtsteuerung, die Zeitmessung und die Temperaturregulierung zum Einsatz. Extrem ebene Flächen ermöglichen die reibungslosen Abläufe der eingesetzten Robotik. Ein zentraler Punkt sind zudem die Sicherheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten: Komfortable Böden gehören bei bis zu 15 Kilometern Gesamtstrecke pro Tag ebenso zum Standard wie digitale Wegmarkierungen für Rettungswege und effiziente Arbeitsabläufe. Angesichts des zunehmenden Grundstücksmangels gehen wir fest davon aus, dass sich mehrstöckige Logistikobjekte schon kurzfristig in Deutschland und ganz Europa etablieren werden.“






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