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19.02.2020 Baufinanzierungszinsen leicht rückläufig

Die EZB durchleuchtet sich selbst, die Fed zeigt sich unzufrieden mit der US-Inflationsentwicklung. Unsicherheiten durch das Coronavirus sorgen für Bewegung auf dem Anleihenmarkt, die Bauzinsen sinken leicht.

Die geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank wird überprüft. Das beschloss der EZB-Rat nach Ankündigungen der Präsidentin Christine Lagarde Anfang Januar auch offiziell. Unter die Lupe genommen werden Preisstabilität, das geldpolitische Instrumentarium, wirtschaftliche und monetäre Analyse sowie die Kommunikationspolitik der Notenbank. Auch die Themen Finanzstabilität, Beschäftigung und ökologische Nachhaltigkeit werden miteinbezogen. Bis Jahresende sollen die Ergebnisse der Analyse vorliegen.

Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH erläutert: „Der umfassende EZB-Check ist bereits angelaufen. Bezüglich der Inflationserhebung wurde etwa bekannt, dass darüber diskutiert wird, zusätzlich die Wohnkosten in der eigenen Immobilie miteinzurechnen und nicht nur wie bisher Mietkosten. Die neue EZB-Präsidentin ist im Februar außerdem ihrer Ankündigung gefolgt, deutlicher als ihre Vorgänger zu kommunizieren und stellte vor einer Anhörung des Europaparlaments ungewöhnlich offen klar, dass der Zentralbank bei einem wirtschaftlichen Abschwung nur wenige Mittel bleiben würden, um gegenzusteuern.“

Fed: Weiter auf ruhigem Kurs

Die Federal Reserve drehte Ende Januar nicht am US-Leitzins und folgte damit ihrer Losung für 2020. Positive Wirtschaftsdaten, insbesondere vom Arbeitsmarkt und die Nachricht, dass eine Teileinigung im Handelsstreit mit China erzielt wurde, unterstützen den ruhigen Kurs der Fed. „Mit der Inflationsentwicklung zeigt sich die Fed nicht vollends zufrieden“, ergänzt Haffner. „Im Dezember sind die Verbraucherpreise mit 2,3% minimal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Wert klingt zwar auf Anhieb zufriedenstellend, Fed-Chef Powell wies aber auf die Kerninflationswert von 1,6% hin, der dauerhaft hinter den Inflationszielen der Notenbank zurückbleibt.“

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die 10-jährigen Zinsbindungen für Baufinanzierungen sanken von 0,69% Anfang Januar auf 0,51% Anfang Februar. Die 15-jährigen Zinsbindungen entwickelten sich im gleichen Zeitraum ähnlich mit einem Rückgang von 0,97% auf 0,81%. Haffner dazu: „Nach einem impulslosen Jahresstart folgte nun eine leichte Abwärtsbewegung der Zinsen. Mit dem Coronavirus ist – wie schon von Fed-Chef Powell erwähnt – ein weiterer globaler Risikofaktor für die wirtschaftliche Entwicklung hinzugekommen. Unsicherheiten wie diese sorgen für eine erhöhte Nachfrage auf dem Anleihenmarkt und in der Folge sinkende Baufinanzierungszinsen. Darüber hinaus rentierten zehnjährige US-Staatsanleihen kurzfristig niedriger als Papiere mit drei Monaten Laufzeit. Diese inverse Zinskurve gilt als Warnzeichen für eine Rezession. Bezüglich der Unsicherheiten aufgrund des Coronavirus wird aber davon ausgegangen, dass sich die Gefahr im Frühjahr deutlich verringern wird.“ Die bisherige Zinsprognose behält Haffner bei: „Kurzfristig gehen wir wegen der Risiken durch das Coronavirus von leicht rückläufigen Zinsen aus. Mit Ende der Erkältungszeit im März/April könnte sich ein Seitwärtstrend anschließen, falls nicht noch weitere Faktoren den Anleihen- und Zinsmarkt beeinflussen werden“, meint Haffner.

Tendenz:
Kurzfristig: leicht abwärts
Langfristig: seitwärts







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