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10.03.2020 Corona-Virus: Hotelauslastung in Frankfurt und Berlin sinkt signifikant

Engel & Völkers Hotel Consulting hat gemeinsam mit dem Technologieunternehmen HQ revenue die Auswirkungen des Corona Virus auf die Hotel-Buchungslage der Messestädte Berlin, Frankfurt sowie Mailand im Zeitraum 18. Februar bis 9. März untersucht. Datengrundlage bildeten dabei aktuelle Zahlen aus den Buchungssystemen ausgewählter Hotels in den jeweiligen Destinationen.

Die wichtigsten Ergebnisse: Die Folgen des Corona-Virus sind in Frankfurt und Berlin deutlich zu spüren. Durch die Absage der ITB sank die durchschnittliche Zimmerauslastung in Berlin in der Messewoche vom 2.–8. März auf rund 58 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang um 27 Prozentpunkte gegenüber der Auslastung im Vorjahr. In Frankfurt wird die Verschiebung der Light & Building Messe ebenfalls zu Rückgängen in der Zimmerauslastung führen. Aufgrund zahlreicher Stornierungen sinkt die erwartete Zimmerauslastung an den Tagen, an denen die Messe stattfinden sollte, zum Teil um 44 Prozentpunkte.

„Noch lässt sich in keiner der beiden Städte eine Zimmerpreispanik erkennen. Die Netto-Zimmerraten sanken in der vergangenen Woche lediglich um maximal 5 Prozent. Auch für die kommenden beiden Wochen sehen wir ein stabiles Ratenniveau“, sagt Andreas Ewald, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Hotel Consulting GmbH. „Wir gehen davon aus, dass aufgrund des momentan generell zurückhaltenden Buchungsverhalten zahlreiche Betten leer bleiben werden. Einige Unternehmen haben bereits Reiseverbote für ihre Mitarbeiter ausgesprochen.“

Die flächendeckende Verbreitung des Virus in Norditalien hat dagegen in Mailand zu einem dramatischen Einbruch der Hotelperformance geführt. Der Tourismusmarkt ist quasi zum Erliegen gekommen. Hotelauslastungen liegen im Bereich von 10 bis 15 Prozent. „Bei solchen Belegungszahlen hilft es auch nicht, dass das Ratenniveau von den Hoteliers nur unwesentlich gesenkt wurde“, sagt Matthias Hautli, Director bei Engel & Völkers Hotel Consulting.

Die Ergebnisse im Einzelnen

Hotelmarkt Berlin:

• Die Absage der ITB hat Auswirkungen auf die Kennzahlen der Berliner Hotels.
• Die durchschnittliche Zimmerauslastung sank auf rund 58 Prozent in der Messewoche vom 2. - 8. März. Dies entspricht einem Rückgang um 27 Prozentpunkte im Vergleich zur Messewoche im Vorjahr. Während 2019 an den wichtigsten Messetagen die Hotelzimmer in Berlin so gut wie ausgebucht waren, erzielten die ausgewählten Betriebe in der letzten Woche immerhin noch eine Maximalauslastung von 72 Prozent.
• Das Ratenniveau konnte in der Woche 2.- 9. März weitestgehend stabil gehalten werden und ging lediglich um 4 Prozent zurück. Engel & Völkers Hotel Consulting geht davon aus, dass viele Stornierungen nicht mehr möglich waren.
• Für den Zeitraum 9. – 22. März ist eine zurückhaltende Buchungslage zu erkennen. Derzeit liegt das Auslastungsniveau der Hotels für die Woche vom 9. – 15. März bei 54 Prozent - im Jahresvergleich ein deutlich niedriger Wert. So wurde im Jahr 2019 in der Post-Messewoche eine Auslastung von 75 Prozent erzielt. Noch ist ein vollständiger Markteinbruch aber nicht zu erkennen.
• Ebenso bleibt das Ratenniveau bislang weitestgehend stabil.

Hotelmarkt Frankfurt:

• Die Absage der Light & Building mit etwa 220.000 Fachbesuchern führt zu Performance-Verlusten bei den Frankfurter Hoteliers.
• Die voraussichtliche Auslastung in der Messewoche vom 9.- 15. März liegt bei rund 34 Prozent. Folglich sind in der Messewoche bei Auslastung und Nettozimmerraten jeweils absolute Rückgänge von bis zu 40 Prozentpunkten zu erkennen.
• Im Vorjahresvergleich wurde eine Zimmerauslastung von durchschnittlich 64 Prozent erzielt, allerdings fand 2019 die Light & Building nicht statt.
• Für die nächsten Wochen ist die Buchungslage als konservativ zu bezeichnen. Die derzeit gesicherte Zimmerauslastung für die Woche vom 16.- 22. März liegt bei 33 Prozent, in der Woche vom 23.-29. März bei 28 Prozent.
• In Bezug auf die Netto-Zimmerrate ist noch ein stabiles Niveau zu erkennen. Rückgänge in der Rate liegen derzeit im einstelligen Prozentbereich.

Hotelmarkt Mailand:

• Mailand muss bereits seit dem 16. Februar mit den Folgen der Corona-Krise umgehen.
• Die Auswirkungen sind auf Grund der Ausbreitung in ganz Norditalien deutlich negativer als in Berlin oder Frankfurt.
• Seit dem 24. Februar sind dramatische Rückgänge in der Auslastung zu verzeichnen.
• Vom 2. - 8. März lag die Zimmerauslastung unterhalb von 15 Prozent, der Hotelmarkt ist damit quasi zum Erliegen gekommen.
• Auch für die kommenden Wochen zeichnet sich noch kein positiveres Bild. Die gesicherten Buchungen lassen eine Auslastung von nur 10- 15 Prozent erwarten, üblich sind in dieser Zeit mindestens 60-70 Prozent. Aufgrund der geringen Nachfrage ist es daher auch kein positives Signal, dass das Ratenniveau lediglich um 10 Prozent gesenkt wurde.






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