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12.03.2020 Pflegeimmobilien: Wachstumsmarkt Nummer eins bleibt in Bewegung

Die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) hat den Pflegeimmobilienmarkt in Deutschland erneut analysiert. In dem Report gehen die Autoren Simon Jeschioro, Head of Investment Advisory, und Jan-Bastian Knod, Associate Investment Advisory, auf die Rahmenbedingungen, das soziodemografische Marktumfeld sowie die Trends für Pflegeimmobilien ein. Das Fazit der Experten: eine weiterhin aufstrebende Assetklasse mit großem Potential.

Der demografische Wandel und die stark steigende Anzahl von Pflegebedürftigen lenken den Fokus auf das Thema des altersgerechten Wohnens. „Bereits heute gehört jeder vierte Bundesbürger der Generation 60 Plus an. 2017 waren 3,42 Millionen Menschen pflegebedürftig. Bis 2050 soll die Zahl auf 5,36 Millionen steigen“, hält Knod fest. Für die Zukunft heißt das, dass die aktuell existierenden knapp 14.500 Pflegeheime und ungefähr 950.000 Pflegeplätze nicht ausreichen werden.

Ambulante Pflege als Win-Win-Situation für Betreiber, Investoren und Bewohner

2018 wurden 52 Prozent der Pflegebedürftigen durch Angehörige, 24 Prozent stationär sowie 24 Prozent ambulant betreut. „Betreutes Wohnen in Kombination mit einer ambulanten Pflege beziehungsweise Tagespflege ist nicht nur für die Bewohner attraktiv, sondern auch für die Betreiber und Immobilieninvestoren. Der Grund: Betreutes Wohnen fällt nicht unter die Heimgesetzgebung. Damit unterliegt es nicht den gleichen strengen regulatorischen Einschränkungen wie Pflegeheime“, weist Jeschioro hin. Zwischen 2013 und 2017 stieg die Anzahl ambulant gepflegter Personen um 35 Prozent. Durch die politische gewollte Ambulantisierung der Pflege sehen die Experten von C&W eine wachsende Nachfrage dieser Versorgungsart in Verbindung mit teilstationärer Betreuung und altersgerechtem Wohnen.

Kleinteiliger Markt als Chance für Unternehmen

Der Betreibermarkt in Deutschland kennzeichnet sich durch eine stark ausgeprägte Kleinteiligkeit sowie eine zunehmende Konsolidierung aus. „Gemessen an den Pflegebetten machen private Betreiber 40 Prozent des hiesigen Marktes aus. Eine Vielzahl an Übernahmen durch Finanzinvestoren und private Betreibergesellschaften aus dem Ausland sorgen für die Konsolidierung“, analysiert Knod.
Als Fazit halten die Autoren fest: „Regional operierende mittelgroße Unternehmen können aussichtsreiche Investitionsziele sein. Der Aufbau einer profitablen Plattform beziehungsweise Betreiberkette ist in Deutschland noch möglich."

Investmentmarkt für Pflegeimmobilien

Zwischen 2013 und 2019 betrug die deutschlandweite Gesamtinvestition in Pflegeimmobilien sowie Seniorenresidenzen knapp 11,0 Milliarden Euro. Im letzten Jahr belief sich der Betrag auf ungefähr 1,7 Milliarden Euro. Daneben erreichte die Spitzenrendite 2019 einen Wert von 4,3 Prozent. „Für dringend benötigte Investitionen neuer Betreuungs- und Wohnformen bedarf es dem Abbau regulatorischer Investitionshemmnisse, wie strikte Vorgaben zur Einzelzimmerquote. Nachhaltig orientierte Investoren brauchen außerdem Planungssicherheit, keine einengende Planwirtschaft“, ermahnt Jeschioro.

Experteninterview

Die Autoren des Reports interviewten außerdem Dr. Matthias Faensen, Gesellschafter und Beiratsvorsitzender der advita Pflegedienst GmbH. Dabei handelt es sich deutschlandweit um einen der führenden Dienstleister für ambulante Pflegedienste sowie Betreiber von ambulanten Wohneinrichtungen. Faensen gewährt einen Einblick und Ausblick aus erster Hand in die Pflegebranche.









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