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12.03.2020 Der EZB fehlt es im Wirtschaftsabschwung an Engagement

Die heutige Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) war für die Anleger eine Enttäuschung. Auch wenn eine Zinssenkung der Wirtschaft nicht direkt geholfen hätte, wäre sie doch zumindest ein unterstützendes Signal gewesen und hätte wahrscheinlich die finanziellen Bedingungen verbessert. Dies gilt insbesondere angesichts der Tatsache, dass Christine Lagarde eingeräumt hat, dass sich das Zinsniveau noch nicht in der Nähe vom unteren Band bewegt, was letztendlich bedeutet, dass es Handlungsspielraum gegeben hätte.

Die zusätzlichen Wertpapierkäufe von 120 Milliarden US-Dollar bis zum Ende des Jahres sind einfach nur mehr vom Gleichen. Dazu kommt, dass die EZB den Kapitalschlüssel nicht wesentlich überdenkt, was Wertpapierkäufe in den Märkten ermöglicht hätte, die gerade am meisten Unterstützung brauchen. Günstigere LTROs und TLTROs werden sicherlich indirekt kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) unterstützen, indem sie die Banken der Eurozone mit besseren Refinanzierungsbedingungen versorgen.

Der allgemeine Eindruck des Handelns der EZB und der Pressekonferenz von Frau Lagarde ist jedoch der eines gespaltenen EZB-Rats, dem es an Engagement inmitten eines schweren Wirtschaftsabschwungs fehlt.

(Kommentar von Frank Häusler, Chefanlagestratege Vontobel Asset Management)








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