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02.04.2020 So begegnen wir Corona – Unternehmensführung in der Krise

Die aktuelle weltweite Ausnahmesituation betrifft alle – Privatpersonen wie Unternehmen. Aber wie organisiert man seine Geschäfte in Zeiten von Corona? Wie begegnet man seinen Kollegen? Iris Schöberl, Geschäftsführerin und Head of Institutional Clients bei BMO Real Estate Partners, erklärt, wie sie im Unternehmen den Arbeitsalltag meistern und wie sie auch weiterhin den persönlichen Kontakt mit den Kollegen pflegt.

In den letzten Tagen und Wochen kreisen unsere Gedanken quasi in Endlosschleife nur um dieses eine Thema: Corona - der Virus, der die Welt zum Stillstehen gebracht hat. Aber auch wir können nicht einfach erstarren und warten bis es vorbei ist, sondern müssen weiterhin unseren Verpflichtungen gegenüber unseren Anlegern und Investoren nachkommen. Und gleichzeitig müssen wir – wie sonst auch – als Geschäftsführung unserer Verantwortung gegenüber unseren Kollegen nachkommen. Natürlich hatten wir keinen Notfallplan für eine weltweite Pandemie, aber das enge persönliche Verhältnis zu den Kollegen, das wir im Alltag pflegen, macht es einfacher auf diese Ausnahmesituation zu reagieren. Und das ist das Wichtigste, was jedes Unternehmen aus der Krise lernen kann: Nichts macht ein Unternehmen krisensicherer, als ein gutes Gemeinschaftsgefühl und damit auch gemeinsame Ziele. Bei uns gab es auch schon vor Corona regelmäßiges Arbeiten im Home Office und wir werden es in Zukunft auch weiter nutzen, denn das ist ebenfalls eine positive Erkenntnis: Home Office funktioniert.

Wir können uns auf unsere Kollegen verlassen und die technischen Möglichkeiten erlauben eine enge Zusammenarbeit trotz räumlicher Distanz. Auch wenn nichts eine Face-to-Face-Begegnung ersetzt, versuchen wir auch in dieser Situation, nah an den Kollegen und ihren Bedürfnissen zu sein. Deswegen verzichten wir bewusst darauf, die interne Kommunikation in einen Krisenmodus zu schalten. Niemand braucht ein zusätzliches Update der Geschäftsführung über den Stand der Pandemie, Zahlenaufstellungen oder eine Erinnerung daran, dass es weitergehen muss. Das wissen die Kollegen von ganz alleine. Alle lesen regelmäßig die Zeitung und arbeiten unter erschwerten Bedingungen – mit eigenen Sorgen im Hinterkopf und ohne Kinderbetreuung – im Home Office daran, die Wirtschaft weiterhin am Laufen zu halten.

Mit regelmäßigen Videocalls schaffen wir eine Plattform für einen Austausch untereinander. Regelmäßig treffen wir uns mit allen Mitarbeitern aus England und Deutschland per Video. Außerdem überraschen wir die Kollegen mit einem Obstkorb, die wir ihnen nach Hause schicken. Da überlegen wir uns immer wieder was Neues, um ihnen eine Freude zu machen und ihnen unsere Wertschätzung zu zeigen. In der Geschäftsführung finden wir uns mehrmals wöchentlich zu Videocalls zusammen und telefonieren täglich. Neben den vielen geschäftlichen Dingen, die besprochen werden müssen, nehmen wir uns aber auch die Zeit darüber zu sprechen, wie es uns und den Kollegen in der aktuellen Situation geht, ob alle gesund sind, was vielleicht noch eingeführt werden könnte, um das Wohlbefinden zu steigern. Überhaupt ist die vermehrte Nutzung von Videocalls und anderer Digitaltools die größte Errungenschaft, die wir aus dieser Ausnahmesituation mitnehmen können. Durch die aktuell häufigere Verwendung dieser Technik sind alle auch routinierter im Umgang geworden. Und damit ist auch das Verständnis füreinander gestiegen. Alle nehmen noch viel mehr Rücksicht aufeinander, stimmen sich noch besser ab. Zusammen mit meinen Kollegen in London und Paris arbeite ich jetzt zeitgleich, intereuropäisch gemeinsam an Projekten. Die schnelle und unkomplizierte Team-Kommunikation baut Hindernisse ab und vermeidet Missverständnisse und alle können über tausende Kilometer entfernt gemeinsam etwas schaffen. So ist gewissermaßen durch Routine und Rücksichtnahme auch die Effektivität gestiegen.






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