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29.04.2020 Logistik-/Industrieinvestments: Relativ resilient - Gestiegene Risiken

Savills hat gemeinsam mit IndustrialPort den Logistik- und Industrieinvestmentmarkt in Deutschland untersucht. Nachfolgend und anbei finden Sie die entsprechenden Ergebnisse:

• 1,6 Mrd. Euro Transaktionsvolumen im ersten Quartal 2020
• Portfoliotransaktionen machten 43 % des Transaktionsvolumens der letzten 12 Monate aus
• Fünf großvolumige Einzeltransaktionen im dreistelligen Millionenbereich in den letzten vier Quartalen

Die COVID-19-Pandemie hat auch die wirtschaftlichen Bedingungen auf dem Gewerbeimmobilienmarkt binnen weniger Wochen grundlegend verändert mit der Folge, dass vermutlich in allen Segmenten die Mieten sinken werden. Doch der Logistikflächenmarkt könnte eine Ausnahme sein. Durch den ad hoc gestiegenen Bedarf im Lebensmitteleinzelhandel sowie im Pharma- und Gesundheitssektor wird es bei diesen Nutzern kurzfristig zu einem erhöhten Logistikbedarf kommen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob dies den zu erwartenden Rückgang in anderen Bereichen, wie etwa Industrie und Non-Food-Einzelhandel, ausgleichen kann. Im ersten Quartal 2020 wechselten auf dem Investmentmarkt für Industrieimmobilien Objekte im Wert von 1,6 Mrd. Euro den Eigentümer – damit wurde das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um 52 % übertroffen. Berücksichtigt wurden hierbei sowohl Logistik- und Produktionsgebäude als auch Gewerbeparks, wobei auf Logistikobjekte mit knapp 1,2 Mrd. Euro rund drei Viertel des Transaktionsvolumens entfiel. „Das Investoreninteresse an Logistik- und Industrieimmobilien dürfte hoch bleiben. Zwar nehmen die Incentives angesichts der Rezession zu und der Druck auf die Effektivmieten steigt, insgesamt bleiben die Logistikmärkte aber wahrscheinlich resilienter als andere Nutzungsarten“, erklärt Peter Salostowitz, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens IndustrialPort, das den deutschen Markt gemeinsam mit Savills unter die Lupe nimmt.

Obwohl es in den vergangen zwölf Monaten lediglich 273 Transaktionen gab – der niedrigste Wert seit dem zweiten Quartal 2015 – stieg das Volumen ggü. dem Vorjahr (April 2019 – März 2020) um 18 % an. So lag die durchschnittliche Transaktionsgröße in diesem Zeitraum bei 27,4 Mio. Euro – 28 % über dem Fünf-Jahres-Mittel. Portfoliotransaktionen machten in den letzten zwölf Monaten etwa 43 % des Transaktionsvolumens aus und damit weniger als im Mittel der vergangenen fünf Jahre von 50 %. „Insbesondere größere Einzeltransaktionen bestimmen derzeit das Marktgeschehen. Allein fünf Einzeltransaktionen im dreistelligen Millionenbereich konnten wir in den vergangenen vier Quartalen beobachten“, berichtet Bertrand Ehm, Director Industrial Investment bei Savills. „Diese Entwicklung ist insbesondere auf den steigenden Bedarf an sehr großen Logistikimmobilien durch Onlinehändler zurückzuführen, welcher in der derzeitigen Lage wohl auch weiterhin zunehmen wird“, erklärt Ehm weiter und ergänzt: „Darüber hinaus sind die Kapitalwerte in den letzten Jahren durch die deutlich gefallenen Renditen und die gestiegenen Mieten erheblich gewachsen“. Im Verlauf des ersten Quartals verblieben die Logistikrenditen auf ihrem zuvor erreichten Niveau.

Aufgrund der allgemeinen Verunsicherung unter allen Marktakteuren, den gestiegenen Risiken an den Nutzermärkten und praktischen Hürden wie Reisebeschränkungen rechnet Savills in den nächsten Monaten mit einer rückläufigen Investmentaktivität. „Da sich der Markt für Logistik- und Industrieimmobilien im Vergleich zu anderen Nutzungsarten als relativ resilient herausstellen dürfte, gehen wir davon aus, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie den Markt unterdurchschnittlich stark treffen werden“, prognostiziert Jan Stemshorn, Director und Teamleader Industrial Agency bei Savills in Köln.








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