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29.05.2020 Offene Immobilienfonds: Deutschland rückt noch stärker in den Fokus

Die offenen Immobilienfonds haben im vergangenen Jahr neue Objekte im Gesamtwert von rund acht Mrd. Euro erworben. Damit lag die Investitionstätigkeit auf dem Niveau der Vorjahre: 2018 wurden rund 7,8 Mrd. Euro investiert. 2017 waren es 8,3 Mrd. Euro.
Die Ratingagentur Scope hat die im Jahr 2019 getätigten Investitionen der von ihr bewerteten offenen Immobilienpublikumsfonds analysiert. Ergebnis: Die Fonds haben für rund acht Mrd. Euro Immobilien in 19 verschiedenen Ländern erworben. Ein wesentlicher Treiber der umfangreichen Ankäufe waren 2019 erneute Rekord-Mittelzuflüsse. Im vergangenen Jahr flossen den betrachteten Fonds mehr als 7,5 Mrd. Euro netto zu.

Der größte Anteil der Ankäufe entfiel auf deutsche Objekte mit 45% des gesamten Investitionsvolumens bzw. 3,6 Mrd. Euro. Damit hat Deutschland seine Position als beliebtestes Investitionsziel der offenen Immobilienfonds weiter ausgebaut. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 betrug Deutschlands Anteil 39%.

Der Anteil der US-Immobilien an den gesamten Immobilieninvestitionen ist im Vergleich zum Vorjahr unter anderem drastisch von 12,6% (2018) auf 3,0% (2019) zurückgegangen. Die Investitionsneigung in die USA nimmt seit 2017 konstant ab. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 allokierten die offenen Immobilienfonds noch mehr als ein Drittel ihrer Investitionen in die USA. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Investitionen in die USA waren die hohen Kosten für die Absicherung der Währung. Das deutlich unterschiedliche Zinsniveau im Dollar- und Euro-Raum in den vergangenen Jahren führte zu hohen Hedging-Kosten, die die Attraktivität von US-Investments für Investoren aus dem Euro-Raum beeinträchtigten.

Nutzungsarten – Büro bleibt am beliebtesten, Wohnen holt auf

Büroimmobilien bleiben bei den Ankäufen durch die offenen Immobilienfonds mit Abstand die beliebteste Nutzungsart. Ihr Anteil war 2019 mit 60,9% weiterhin hoch, hat aber gegenüber 2018 (68,7%) leicht eingebüßt.

Dass die Fonds zunehmend Wohnimmobilien für ihre Immobilienportfolios erwerben, ist ein neuer Trend. Ihr Anteil an den Bestandsportfolios beschränkt sich zwar noch auf niedrige 2,3%, die Ankaufsdynamik ist aber zuletzt schlagartig angestiegen: Im vergangenen Jahr stellten Wohnimmobilien 17% der gesamten Investitionssumme. Ein Großteil der Investitionen in Wohnimmobilien entfiel im vergangenen Jahr auf das Segment studentisches Wohnen.

Einzelhandelsimmobilien haben für offene Immobilienpublikumsfonds dagegen erheblich an Attraktivität eingebüßt. 2019 entspricht ihr Anteil an den Ankäufen nur noch 10,4%. 2018 waren es noch 17,7%.

Hotelimmobilien stellten 2019 rund 4,6% des Investitionsvolumens. Ein Jahr zuvor waren es noch 8,5%.

hausInvest aktivster Investor unter den offenen Immobilienfonds

Der aktivste Fonds unter den Käufern war 2019 der hausInvest. Vom gesamten Investitionsvolumen der Fonds entfallen 36% (2,8 Mrd. Euro) auf den Fonds aus dem Hause der Commerz Real.

Ausblick 2020 – Covid-19 wird Investitionen dämpfen

Scope erwartet für das aktuelle Jahr sinkende Investitionsvolumina der offenen Immobilienfonds. Gründe sind sowohl die allgemeine Zurückhaltung auf den Transaktionsmärkten aufgrund von Covid-19 als auch die zu erwartenden geringeren Netto-Mittelzuflüsse. In Bezug auf die Nutzungsarten erwartet Scope eine deutliche Abnahme der Investitionen in Hotelimmobilien. Auch Einzelhandelsimmobilien – allen voran Shopping Center – werden in diesem Jahr deutlich seltener von offenen Immobilienfonds angekauft werden. Logistik- und Wohnimmobilien rücken dafür stärker in den Ankaufsfokus der Fonds.

Sämtliche Auswertungen zu den Investitionen der offenen Immobilienfonds in der Scope Marktstudie 2020. Sie erscheint Mitte Juni.







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