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02.06.2020 Stärkung der Innenstadt - Omnichannel verhilft zur Resilienz

Kunden kaufen nicht nur explizit online oder offline ein, sondern schätzen zunehmend ein kanalübergreifendes Einkaufserlebnis. Die wachsenden Ansprüche erfordern das Implementieren von digitalen Technologien, ohne den persönlichen Service zu vernachlässigen. Eine Entwicklung, mit der sich der Handel teilweise bisher noch eher schwergetan hat. Die COVID-19-Pandemie wirkte und wirkt nach wie vor wie ein Beschleuniger schon längst überfälliger Anpassungen.

Um gegen den seit Jahren weiter steigenden Druck der Online-Konkurrenz standhalten zu können, muss sich der konventionelle Einzelhandel immer wieder neu erfinden. Entscheidend ist es dabei, dass wir nicht von einem Kampf zwischen den Welten sprechen. Es muss nicht unbedingt Entweder-Oder sein. Viele stationäre Einzelhändler und Onliner haben mit ihren Produkten die Möglichkeiten, die Vorteile beider Welten zu nutzen – Omnichannel. Schon oft gehört, noch zu wenig umgesetzt. In der Umsetzung haben regionale Einzelhändler dabei den großen Geschäften oftmals einiges voraus.
Als Vorbild dient die schon lange übliche Praxis in Luxusstores. Wer beim Schaufenster-Bummel etwas Interessantes entdeckt, lässt sich am Telefon von seinem favorisierten Verkäufer beraten und bestellt schließlich direkt mündlich oder online. Geliefert wird in kurzer Zeit direkt nach Hause. Einige Händler bieten auch das individuelle Zusammenstellen einer Sortimentsauswahl nach persönlichen Wünschen an. Bei geöffneten Geschäften kann das Schaffen von weiteren Vertriebskanälen durch beispielweise Click & Collect oder der Möglichkeit, die online bestellte Ware im Laden zurückzugeben, auch für ein Umsatzzuwachs vor Ort sorgen. Der Kunde spart sich das Verpacken der Retour sowie den Gang zur Post und wird bei der Abholung oder Rückgabe der Ware im Geschäft zu einem weiteren Einkauf verführt. Die Händler schaffen immer wieder neue Anreize für den Kunden, um das Sortiment neu zu entdecken, indem sie alle Kommunikationsmittel gleichermaßen bespielen – gleichzeitig beratender Freund und Dienstleister in einem.

Diese Flexibilität der Händler sollte politisch gefördert werden - durch weniger Sortimentsbeschränkungen, flexibleren Öffnungszeiten und schneller und unkomplizierter Genehmigungsprozesse bei Nutzungsänderungen. Vom singulären Textiler zum Dienstleister mit Café und „last mile“ Logistik.

(Kommentar von Iris Schöberl, Geschäftsführerin und Head of Institutional Clients bei BMO Real Estate Partners Deutschland)









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