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11.06.2020 Umfrage unter CREM-Teams: Vorbereitungen und Folgen der Krise

Corporate Real Estate Management konnte während der COVID-19-Krise einen positiven Beitrag dazu leisten, die vitalen Prozesse in den Kerngeschäften deutscher Unternehmen zu schützen – es gibt aber auch noch Verbesserungsbedarf. Das ergab eine Umfrage des globalen Immobiliendienstleister CBRE unter 124 deutschen DAX-, MDAX- und familiengeführten Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen, von denen in dem Zeitraum Ende April bis Anfang Mai 41 die Fragen beantworteten.

„Die Corona-Krise zeigt zweierlei: Einerseits sind die CREM-Teams durchweg gut aufgestellt in der Bewältigung der jüngsten Anforderungen. Andererseits wurden im Stresstest auch diverse Teilaspekte des jeweiligen CREM-Baukastens deutlich sichtbar, die man nun genauer analysieren und optimieren sollte “, sagt Ralf Heuser, Head of Strategic Advisory bei CBRE in Deutschland.

So war das Krisenmanagement der befragten Unternehmen zunächst nicht spezifisch auf eine derartige Krise, wie sie in den vergangenen zehn Wochen stattgefunden hat, vorbereitet. Auf einer Skala von eins (nicht vorbereitet) bis zehn (sehr gut vorbereitet) gaben die Befragten ihren Unternehmen im Durchschnitt lediglich 2,5 Punkte. Weniger als 40 Prozent der befragten Unternehmen konnten zu Beginn der Pandemie auf einen CREM-spezifischen Notfallplan zurückgreifen. Mehr als 25 Prozent agiert weiterhin ad-hoc. Dennoch haben vorhandene CREM-Strukturen und CREM-Kapazitäten offenbar einen stabilen und effizienten Support leisten können. Kompetenz- beziehungsweise Kapazitätslücken konnten am ehesten in den Bereichen Asset Strategy und International Stakeholder Management (jeweils mehr als zehn Prozent) sowie mit knapp zehn Prozent in den Bereichen Data & Technology, Transaction & Project Management und Workplace Strategy identifiziert werden. Keine Bedarfslücken wurden lediglich im Technical Facility Management entdeckt.

Auswirkungen der Krise

Als eine Folge der Krise erwarten die Befragten, dass der Anteil an Remote Working inklusive der Heimarbeit von ehemals durchschnittlich 1,5 Tagen pro Woche vor der Pandemie auf 2,3 Tage ansteigen wird.

Zudem steht Standortsicherung trotz der Krise hoch im Kurs: Verkäufe (inklusive Sale & Leaseback, Mietvertragsauflösungen oder Veränderungen in neue Standorte waren mit etwa 15 bis 30 Prozent deutlich weniger präferiert.

Stattdessen setzen die Unternehmen auf andere Formen von Kostensenkungen. So sollen neue Workplace-Richtlinien nach Meinung von fast 75 Prozent der Befragten auch einen Beitrag zur Kostenoptimierung leisten. Das zweite Mittel der Wahl zur Kostensenkung ist die Optimierung von Mietverträgen (65 Prozent) sowie die Untervermietung von Überhangflächen (38 Prozent).

Die Digitalisierung im CREM ist noch nicht abgeschlossen

Während 65 Prozent der Befragten auf eine funktionierende Mietvertragsdatenbank zurückgreifen konnten, sind größere Defizite erkennbar – zum Beispiel im Bereich Management-Informationssysteme beziehungsweise Portfolio-Datenbanken mit integrierten dynamischen Immobilienmarktdaten.

„Die digitale Evolution im CREM wird schneller voranschreiten müssen. Basisstrukturen sind zwar weitestgehend vorhanden, allerdings werden die heutigen Möglichkeiten von integrierten Managementinformationen noch längst nicht ausgeschöpft“, sagt Oliver Küppers, Head of Advisory & Transactions Services | Occupier bei CBRE in Deutschland.







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