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06.07.2020 Strukturelle Nachfrage und neue Impulse pushen Logistikimmobilien

Strukturelle Nachfragetreiber, Megatrends wie Nachhaltigkeit und der wachsende Online-Handel sorgen dafür, dass Logistikimmobilien aktuell eine der stabilsten Assetklassen sind. Die Corona-Pandemie und die damit zusammenhängenden Einschränkungen haben diese Trends nicht nur verstärkt, sondern sogar neue Nachfrageimpulse gesetzt. Zu diesem Ergebnis kamen Branchenexperten im Rahmen eines Online-Pressegesprächs von Feldhoff & Cie.

„Nach kurzer allgemeiner Zurückhaltung während der Lockdown-Phase setzen Investoren weiter auf den deutschen Logistikimmobilienmarkt“, sagte Christian Müller, Director, EMEA Strategy & Research von CBRE Global Investors. Ausschlaggebend dafür seien vor allem die Marktgröße – nach dem Vereinigten Königreich hatte Deutschland im letzten Jahr mit 6,9 Mrd. Euro das zweithöchste Investmentvolumen in Europa – strukturelle Markttreiber wie der wachsende Online-Handel sowie der relativ krisenresistente Nutzermarkt mit seinen strukturellen Angebotsdefiziten in den Top-Logistikregionen.

„Allerdings gibt es auch unter den Logistiknutzern Verlierer der Krise“, gab André Banschus, Deutschland-Geschäftsführer von Verdion, zu bedenken. Neben Branchen wie Automobilhersteller seien auch Online-Händler betroffen. „Hier zeigt sich: Wer bereits vor der Krise nicht gut aufgestellt war, bekommt jetzt massiv Probleme.“ Beispiel Nachhaltigkeit: Billig produzierte Massenware verliere schon seit geraumer Zeit Marktanteile gegenüber qualitativ hochwertigen, ökologisch und fair produzierten Waren. „In der Pandemie hat sich dieser Trend verstärkt. Verbraucher achten vermehrt auf nachhaltigere Entscheidungen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen“, sagte Banschus.

„Eine weitere Auswirkung der Pandemie ist die Erhöhung der aktuellen Sicherheitsbestände sowie Überlegungen einiger Unternehmen über eine Regionalisierung ihrer bisher global ausgelegten Supply Chain – und der damit verbundenen anziehenden Nachfrage“, meinte Ralph Holeschovsky, Niederlassungsleiter Erfurt bei der OFB Projektentwicklung. „Ich gehe zudem davon aus, dass das Abschmelzen des Eigenkapitals in der Krise zu mehr Anmietungen im Vergleich zu Eigeninvestitionen in Immobilien führt. Subventionen werden eher in die Modernisierung der Flotte oder die Digitalisierung gesteckt.“

Die Experten waren sich einig: Für Investoren bleibt die Logistikimmobilie weiterhin ein attraktives Anlageziel – auch mangels Alternativen. „Die von Investoren geforderte Nachhaltigkeit und Flexibilität sind bei Neuprojekten längst Standard“, bemerkte Ralph Holeschovsky. André Banschus ging lediglich von einem leichten Shift in der Risikobewertung aus: „Das Mantra ‚Lage, Lage, Lage‘ wird durch eine genauere Betrachtung der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells des Mieters ergänzt.“ Christian Müller fügte hinzu: „Trotz der Rezession sind Investoren wieder zuversichtlicher nach dem Ende des Lockdowns, was die Entwicklung der Realwirtschaft angeht. Und eins hat die Krise klar gezeigt: Logistik ist systemrelevant.“






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