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28.07.2020 Während der Corona-Krise hat sich das Konsumverhalten klar verändert

Mirjam Hauser, Senior Research Manager für Konsumentenverhalten und Konsumpsychologie bei GIM Suisse, spricht in einem exklusiven Interview mit Kryptoszene.de darüber, wie sich das Konsumverhalten durch die Corona-Krise verändert hat und was davon bleiben könnte.

• Konsumentenverhalten hat sich ganz klar verändert
• Konsumenten machen Erfahrung, dass digitale Angebote zu Zeitersparnissen und Convenience führen
• Großes Nachholbedürfnis realer Angebote in Anfangsphase der Lockerung
• Nachhaltiger Trend hin zu Online-Dienstleistungen im Bereich Versicherungen und Finanzdienstleistungen
• Starker Wunsch der Bürger Verantwortung zu übernehmen

Hallo Frau Hauser, hat die Corona-Krise das Konsumverhalten von Menschen grundsätzlich auf den Kopf gestellt?

Während der Corona-Krise hat sich das Konsumverhalten ganz klar verändert und das Spannende ist jetzt, was davon bleibt. Uns in der Marktforschung interessiert natürlich auch, warum haben die Leute das gemacht? Wie fühlen sie sich dabei? Wie gehen sie also damit um und bleiben sie bei dem Verhalten? Geändert hat sich ganz klar: Die Leute haben vermehrt online eingekauft, online kommuniziert und die virtuellen Kanäle geltend benutzt […] Jetzt geht es darum: Wie zufrieden war man damit? Vor allem im Vergleich zum realen Kanal hat man jetzt gemerkt, dass es tatsächlich zu Zeitersparnissen und Convenience führt. Wenn man wirklich positive Erfahrungen gemacht hat, ist die Vermutung naheliegend, dass man diesen Kanal auch weiterhin nutzen wird.

Gibt es denn schon Tendenzen zu Veränderungen im Zuge zunehmender Lockerungen?

Das wissen wir noch nicht konkret, aber aus einer Werte-Abfrage war ganz klar der Wunsch nach dem realen Erlebnis sehr ausgeprägt. Wieder genießen können, sich etwas gönnen, konsumieren können. Also in Restaurants essen, in den Laden gehen und sich inspirieren lassen, weil man noch gar nicht weiß, was man kaufen möchte. Dieses Bedürfnis war sehr groß.

Gibt es Bereiche, in denen sich das Konsumverhalten kaum verändert hat?

Gerade beim Essen ist das Bedürfnis nach sozialem Kontakt sehr groß. Auch wenn jetzt also Leute vermehrt zu Hause arbeiten, sieht man doch, dass die Restaurants in der Schweiz wieder relativ gut besucht sind. Der Wunsch sich miteinander auszutauschen und das beim Essen oder Trinken zu tun, ist immer noch sehr groß.
Gibt es etwas anderes, was Ihnen an den Veränderungen durch die Corona-Zeit aufgefallen ist?

Der Wunsch, Solidarität zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen, hat sich während der Krise sehr stark akzentuiert. Ich glaube, gerade im Bereich Finanzen oder Vermögensverwaltung ist das ein Thema, das immer noch ein Mauerblümchen-Dasein gefristet hat, aber das könnte jetzt extrem spannend werden. Da wurde jetzt ein kritischer Punkt erreicht, bei dem Konsumenten jetzt noch mehr Wert darauflegen könnten. Also wie und wo kann man mit Geld und Investitionen Gutes tun? Kann man sich anderen Menschen, anderen Gesellschaften oder Nationen solidarisch zeigen? Dieser Wunsch ist ausgesprochen groß und hat sich während der Krise verstärkt.

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