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04.08.2020 Logistikimmobilienmarkt Berlin: Flächenumsatz sank um 48 Prozent

Im ersten Halbjahr summierte sich der Flächenumsatz auf dem Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt auf 140.000 Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um rund 48 Prozent. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Natürlich hat sich auch Covid-19 bremsend auf den Industrie- und Logistikimmobilienmarkt ausgewirkt, andere Faktoren trugen jedoch deutlich stärker zu dem verzeichneten Rückgang bei. So sind zwar viele anstehende Vermietungen und Eigennutzungen bereits beschlossen, die Baugenehmigungen stehen jedoch noch aus“, erklärt Colette Bodendorf, Team Leader Industrial & Logistics bei CBRE in Berlin. Die Auswirkungen von Covid-19 zeigten sich vor allem bei der Flächennachfrage von Logistikunternehmen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019, in denen diese besonders aktiv waren, ging ihr Flächenumsatz um 70 Prozent zurück. „Es zeichnet sich jedoch bereits ab, dass die Flächennachfrage der Logistiker wieder zunimmt“, so Bodendorf.

Mit mehr als 80.000 Quadratmetern entfiel der Großteil des Flächenumsatzes im ersten Halbjahr auf das Berliner Stadtgebiet. „Das ist angesichts des Flächenmangels in der Stadt ungewöhnlich“, sagt Bodendorf. Hinter dieser Entwicklung, die keinen Trend darstellt, stehen abgelaufene Mietverträge, die nicht verlängert wurden, sondern bei denen die Flächen neu vermietet wurden. „Jegliche freiwerdenden Flächen in Berlin finden sehr schnell Nachmieter – der Flächenmangel in der Stadt wird auf absehbare Zeit fortbestehen“, erläutert Bodendorf. „In der Stadt kann man bei Industrie- und Logistikimmobilienflächen durchaus von einer mietpreisbedingten Veränderung der Mieterlandschaft sprechen, zunehmend mieten hier nur noch jene Unternehmen, welche dazu durch ihr Geschäftsmodell oder die Erreichbarkeit für ihre Mitarbeiter gezwungen sind. Andere Unternehmen finden dann Mietflächen in den zahlreichen Gewerbegebieten im Umland in Brandenburg.“

Um Grünheide bei der neuen Fabrik von Tesla deutet sich bereits eine große Flächennachfrage seitens diverser Zulieferer ab. Dort kommen jedoch aktuell nur wenige Flächen für entsprechende Nutzungen in Frage, die schnell vergeben sein werden. Das Erschließen weiterer Grundstücke ist zwar möglich, wird jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. „In den meisten anderen Regionen um Berlin bieten sich hingegen noch ausreichend Flächen an“, sagt Bodendorf.

Ausblick

„Da sich bereits diverse Deals in der Pipeline befinden gehen wir für das Marktgebiet Berlin im Gesamtjahr 2020 von einem Flächenumsatzvolumen um die 400.000 Quadratmeter aus, zwar unter dem Rekordjahr 2019, aber dennoch auf hohem Niveau. Es zeichnen sich einige Großdeals ab, deren Abschluss für das zweite Halbjahr zu erwarten ist“, so Bodendorf.

„Der Markt Berlin und Umland hat Potential, da sich hier im Vergleich zu den Regionen um die meisten anderen deutschen Metropolen noch ein recht großes Flächenreservoir befindet, das auch für Logistiknutzungen in Frage kommt“, erklärt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland.









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