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27.08.2020 Logistikflächen: Ruhrgebiet ist Spitzenreiter der Top-8 Metropolregionen

Während der Investmentmarkt für Industrie- und Logistikimmobilien und Gewerbeparks in Deutschland sein Halbjahresergebnis noch steigern konnte, blieb der Vermietungsmarkt in dem von der Corona-Pandemie geprägten Zeitraum unter dem Niveau der letzten fünf Jahre (-9 %, H1 2016-H1 2020: ca. 3,2 Mio. qm). Laut der neuesten Analyse von Realogis – mit 70 Experten das führende Immobilienberatungsunternehmen für Industrie- und Logistikimmobilien und Gewerbeparks in Deutschland – sind bundesweit durch alle Marktteilnehmer in den ersten sechs Monaten rund 2.900.000 qm Fläche neu vermietet worden.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (H1 2019: 3.270.000 qm) gab der Markt damit um 11 % nach, was den zweiten Rückgang im Betrachtungszeitraum in Folge darstellt (H1 2018: 3.480.000 qm). Auch wenn im ersten Halbjahr 2020 mit ca. 1.644.000 qm mehr Flächen außerhalb der Ballungszentren abvermietet worden sind als an den Top-8 Logistikstandorten (rd.1.256.000 qm), ist der Rückgang im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 mit 13 % höher ausgefallen. Der Umsatz in den acht deutschen Metropolregionen hat um 8 % nachgegeben.

Die Spitzenposition im Ranking aller Metropolregionen nach Flächenumsatz hat erneut das Ruhrgebiet erzielt, wo im ersten Halbjahr 2020 insgesamt 308.100 qm Industrie- und Logistikflächen neu vermietet worden sind (-11 % im Vergleich zu H1 2019). Frankfurt (279.320 qm) platziert sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres an zweiter Stelle und konnte sogar im Vergleich zu H1 2019 um 7 % zulegen (H1 2019: 261.200 qm), gefolgt von Hamburg mit +34 % und einem Flächenumsatz von 165.000 qm (H1 2019: 123.300 qm).

Berlin hat seinen zweiten Platz aus H1 2019 (266.900 qm) verloren und ist mit 155.600 qm Flächenumsatz erst an der vierter Stelle zu finden. Damit hat der Berliner Logistikimmobilienmarkt zwar um 42 % nachgegeben, allerdings war die tatsächliche Dynamik deutlich höher und es sind bereits einige große Mietverträge in den vergangenen Monaten abgeschlossen worden, welche durch Nutzungs- und Baugenehmigungen noch aufschiebend bedingt sind und erst in den nächsten Quartalen in die Statistik eingehen werden. Düsseldorf hat im Vergleich zu H1 2019 (92.990 qm) um 8 % zugelegt und überholt mit 100.280 qm München (99.600 qm) und Stuttgart (84.600 qm). Schlusslicht ist erneut der Logistikimmobilienmarkt Köln, der sich wie im H1 2019 an der letzten Stelle platziert (H1 2020: 63.150 qm; H1 2019: 76.600 qm).

Mietpreise für Industrie- und Logistikimmobilien in H1 2020

Mit 8,50 Euro/qm führt der Münchner Logistikimmobilienmarkt unter den deutschen Top-8 Regionen das Ranking der Spitzenmieten an. Mit jeweils 7,00 Euro/qm folgen Berlin und Frankfurt. Stuttgart – mit 6,50 Euro/qm immer noch auf dem Niveau von H1 2019 –Hamburg mit 6,20 Euro/qm, Düsseldorf (5,95 Euro/qm) sowie Köln (5,80 Euro/qm) und das Ruhrgebiet (5,10 Euro/qm) platzieren sich auf den weiteren Rängen.

Die höchsten Durchschnittmieten sind in München mit 6,50 Euro/qm gezahlt worden, gefolgt von Berlin (5,80 Euro/qm) und Stuttgart (5,20 Euro/qm). In Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt liegen sie mit 4,95 Euro/qm gleich auf. Die niedrigsten Durchschnittsmieten in Metropolregionen haben Hersteller, Handelsunternehmen und Logistiker in Köln (4,60 Euro/qm) und im Ruhrgebiet (3,95 Euro/qm) entrichtet.

Aussichten Top-8 2020

„Das Ruhrgebiet wird 2020 erneut ein Top-Ergebnis einfahren und mit einer Gesamtperformance bis Jahresende zwischen 650.000 qm bis 700.000 qm den Spitzenreiter unter allen acht deutschen Metropolregionen stellen“, kommentiert Bülent Alemdag, Geschäftsführer der für alle drei Top-NRW-Märkte zuständigen Realogis Immobilien Düsseldorf GmbH. Damit liegt das prognostizierte Ergebnis mit 2 bis 8 % über dem 5-Jahresschnitt).

„Für Frankfurt wird ein Flächenumsatz von ca. 450.000 qm erwartet, der jedoch rund 20 % unter dem 5-Jahresschnitt liegen wird“, berichtet Julian Petri, Geschäftsführer Realogis Immobilien Frankfurt GmbH.

„Da auf dem Berliner Markt die weitere Entwicklung aus Sicht von Realogis positiv sein sollte, erwarten wir einen leichten Flächenrückgang von 10 bis 20 %, so dass das Jahresergebnis zwischen 400.000 bis 450.000 qm rangieren sollte“, sagt Ben Dörks, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Berlin GmbH.

Realogis geht davon aus, dass der Hamburger Markt im zweiten Halbjahr eine langsame Belebung und eine steigende Nachfrage nach Flächen verzeichnen wird, insbesondere aus dem Bereich E-Commerce. „So liegt unsere Prognose für den Flächenumsatz 2020 für den Hamburger Logistikimmobilienmarkt bei rund 320.000 qm“, so Jörg Lojewski, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Hamburg GmbH.

„In München erwarten wir im zweiten Halbjahr vier größere Vermietungen bis 10.000 qm, sodass wir von einem Flächenumsatz in Höhe von 200.000 bis 220.000 qm ausgehen“, erklären Florian Stork und Clemens Kerscher, Geschäftsführer der Realogis Immobilen München GmbH.

„In Düsseldorf zeigt sich zwar eine gesunde Nachfrage, aufgrund von weiter bestehender Flächenknappheit wird jedoch mit einem Jahresergebnis von 160.000 bis 175.000 qm und damit mit einem Umsatzeinbruch gegenüber 2019 von bis zu 40 % gerechnet, ähnlich wie in der Metropolregion Köln mit 130.000 bis 150.000 qm, was einem Rückgang von 6 bis 18 % entspricht“, so Bülent Alemdag.

Adriano Borgia, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Stuttgart GmbH: „Aufgrund der bisherigen Zurückhaltung der Nutzer sehen wir in der Wirtschaftsregion Stuttgart für gewisse Branchen einen Nachholbedarf. Wir gehen von einem leichten Aufschwung gegen Jahresende aus, insbesondere hinsichtlich der Nachfrage nach Logistikflächen aus dem Automobilbereich. Damit kann der Markt trotz des derzeitigen schwierigen Umfelds einen Flächenumsatz von 150.000 bis 170.000 qm erreichen und liegt damit fast auf Vorjahresniveau.“







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