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06.10.2020 Wohnimmobilien stehen bei Investoren nach wie vor hoch im Kurs

In den ersten drei Quartalen 2020 wurden am deutschen Investmentmarkt für Wohnimmobilien (ab 50 Einheiten) 15,1 Milliarden Euro umgesetzt. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist dies eine Steigerung von 25 Prozent. Wesentliche Treiber des Volumens waren die Übernahme von Adler Real Estate durch Ado Properties sowie die große Nachfrage vieler Investoren nach den als besonders risikoarm geltenden Wohnimmobilien. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Der deutsche Wohnimmobilienmarkt beweist in der aktuellen Krise weiterhin seine Stärke und bietet vielen Investoren einen sicheren Hafen – insbesondere auch für neue Akteure aus anderen Assetklassen und Ländern“, sagt Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment bei CBRE in Deutschland. Ausländische Investoren sind aktuell vermehrt auf dem deutschen Immobilienmarkt aktiv. Sie suchen derzeit nach Plattformen im Wohnsegment und finden diese auch, was Transaktionen im Wert von teils mehr als 250 Millionen Euro belegen.

Aufgrund dieser Großtransaktionen ist der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter bei Wohnportfolios in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 2.000 Euro gesunken. „Maßgeblichen Einfluss auf die Preise hatte vor allem der Megadeal Ado/Adler Anfang des Jahres“, erläutert Lüttger. Unbeeindruckt von der Krise bleibt die Spitzenrendite in den Top-7-Städten stabil bei durchschnittlich 2,37 Prozent (minus ein Basispunkt) – mit einer Spanne von 2,2 Prozent in München und 2,6 Prozent in Stuttgart – und zeigt die robuste Situation des deutschen Wohntransaktionsmarkts.

Run auf die Randlagen und B-Städte

„Nicht erst seit Corona und dem neuen Bewusstsein für die eigenen vier Wände beobachten wir eine immer stärkere Nachfrage nach Wohnraum außerhalb oder am Rande der Top-7-Städte“, sagt Jirka Stachen, Team Leader Research bei CBRE in Deutschland. Während sich in den großen Metropolen die Mieten stabilisieren, entwickelt sich eine zunehmende Dynamik in den Randlagen und B-Städten. Im Fokus stehen dabei Städte mit Universitäten, erfolgreichen Unternehmen, hoher Lebensqualität oder guter Anbindung an die Metropolen. Dazu zählen etwa Karlsruhe als wichtiger Technologiestandort für Süddeutschland und Potsdam als Wissenschaftsstandort nahe der Hauptstadt. „Das immer knapper werdende Angebot in den Top-Städten macht diese Lagen für Investoren immer interessanter. Daher erwarten wir dort in den kommenden Monaten eine deutliche Renditenkompression“, ergänzt Michael Schlatterer, Senior Director Residential Valuation bei CBRE in Deutschland. In einigen dieser Städte hat sich ein Nachfrageüberhang aufgestaut, der bisher auch durch Neubau nicht ausgeglichen werden konnte. Im Gegenteil ging das Angebot an Wohnimmobilien und insbesondere von selbst genutzten Häusern und Eigentumswohnungen unabhängig von der aktuellen Krise teilweise sogar deutlich zurück.

Ausblick auf das Gesamtjahr

„Der Wohntransaktionsmarkt geht mit gut gefüllten Pipelines in das nächste Quartal. Daher erwarten wir einen dynamischen Endspurt am Wohnimmobilienmarkt und gehen für das Gesamtjahr von einem Transaktionenvolumen von bis zu 20 Milliarden Euro aus – zumal sich mehrere größere Transaktionen abzeichnen und weiter vermehrt auch Unternehmensübernahmen und Plattformakquisitionen geprüft werden“, sagt Lüttger.

„Immer mehr in den Fokus geraten auch Portfolios, die dem sozialen Wohnungsbau zuzuordnen sind. Gerade auch bei Forward-Deals und Projektentwicklungen sind geförderte Wohnungen nachgefragt. In diesem Segment agieren neben den kommunalen Wohnungsgesellschaften maßgeblich langfristig investierte Akteure mit Zeithorizonten jenseits von zehn Jahren“, sagt Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.







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