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08.10.2020 Wheels up time für den Frankfurter Hotelmarkt

Neben einer hochkarätigen Wirtschaft, bestehend aus international renommierten Unternehmen, ist auch die Positionierung als Messestandort, die Kulturlandschaft und der Flughafen Frankfurt maßgeblich an der positiven Entwicklung des Frankfurter Beherbergungsmarktes beteiligt.

Signifikant für den Frankfurter Beherbergungsmarkt ist der sehr hohe markengebundene Zimmeranteil von 84% sowie der überproportional hohe Anteil an ausländischen Gästen, die knapp 44% der Gesamtübernachtungen generieren. Die meisten ausländischen Übernachtungen werden von Reisenden aus den USA, gefolgt von Großbritannien und China erzielt.

Verschärftes Marktumfeld für Hoteliers

Im Jahr 2019 erreichte laut Angaben des IHA Reports der Frankfurter Beherbergungsmarkt eine durchschnittliche Auslastung von 66,4%. Der durchschnittlich erzielte Netto - Zimmerpreis (ARR) beläuft sich auf 103 Euro, während der durchschnittliche Zimmertrag einen Wert von 69 € erreicht. In einem Vergleich des Auslastungsgrades der Big7 Städte ist die hessische Metropole Schlusslicht in den Jahren 2018/2019 gewesen. [IHA 2020]

Die Frankfurter Hotelpipeline wird in den nächsten Jahren um ca. 7.000 Zimmereinheiten wachsen. Eine Verschärfung des Hotelmarktes ist bereits bezüglich des Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage erkennbar. In einem Fünf-Jahres-Vergleich (2015 – 2019) stiegen die Übernachtungen um 24,3%, während das Bettenangebot um 28,6% wuchs. „Sofern die aktuelle Pandemie, die Abhängigkeit von ausländischen Übernachtungen, die Ausrichtung als Messe- & Kongressstandort und die gefüllte Projektpipeline in und um den Frankfurter Beherbergungsmarkt betrachtet werden, ist voraussichtlich mit einer stärkeren Marktbereinigung als in manch anderen Großstädten zu rechnen. Wenngleich zukünftige Hotelprojekte in einer 1A Lage, mit dem richtigen Konzept und einem distributionsstarken Betreiber sich im Markt behaupten werden. “ berichtet Oliver Vinsant von der Hotel Affairs Consulting GmbH.

Zentren neuer Projektentwicklungen

Ein deutlicher Zuwachs an Hotelentwicklungen ist im Umfeld des Frankfurter Hauptbahnhofes erkennbar. Die Platzhirsche dieser Hotelprojekte sind laut derzeitigem Stand das nhow mit 375 Zimmern sowie das NH Collection im Spin Tower mit 416 Einheiten. Anfang des Jahres feierte die Gekko Group die Markteinführung ihres neuen Hotelproduktes „Gekko House“ auf dem Frankfurter Beherbergungsmarkt. Im näheren Umfeld werden neben kleineren Projekten (z.B.: Brera Apartments) auch die Realisierung eines Hotels von dem Düsseldorfer Projektentwickler GerchGroup im ehemaligen Polizeipräsidiums geplant.

Darüber hinaus ist im Frankfurter Bankenviertel eine Ansammlung neuer Hotelprojekte vorzufinden. Hier sind ein Hyatt House (180 Einheiten), ein Kimpton (IHG) mit 155 Zimmern sowie das Ruby Louise mit 215 Zimmern im Bau.

Hafenpark

Im Frankfurter Ostend, in unmittelbarer Nähe zur Europäischen Zentralbank, ist die Entwicklung des Hafenpark Quartiers angesiedelt. Hier sieht der Bauplan die Errichtung von zwei Beherbergungsbetrieben vor. Den aktuellen Pressemeldungen entnehmend, werden ein Scandic Hotel mit 505 Hotelzimmer, sowie ein Longstay-Konzept der Marke Clipper mit 120 Zimmereinheiten geplant. Die Eröffnung der beiden Betriebe ist für das Jahr 2022 anvisiert. Außerdem sicherte sich die Muttergesellschaft von Premier Inn ein weiteres Baufeld in der Nähe des Ostbahnhofes. Vorerst soll das Baufeld als Parkfläche genutzt werden (IZ), somit liegen uns keine näheren Informationen zum Planungsstatus vor. Unweit der Hafenpark Quartiersentwicklung, öffnete im März dieses Jahres das niu coin Hotel mit 128 Zimmern.

Gateway Gardens im Höhenflug

„Wheels up time“ für die Entstehung des sich im Bau befindlichen Stadtteil Gateway Gardens. Auf einer Grundfläche von 35 Hektar sind 700.0000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche geplant. Die Quartiersentwicklung liegt in unmittelbarer Nähe zum Terminal 2 des Frankfurter Flughafens. Futuristische Bauten, exzellente Infrastruktur und die nördlich ausgerichtete Waldfläche sind nur ein kleiner Ausschnitt, der die Attraktivität des Standortes unterstreichen. Das Interesse an der Quartiersentwicklung ist auch seitens Hotelbetreibern enorm. Anfang des Jahres eröffnete ipartments seine Pforten mit 177 Einheiten. Weitere projektierte Longstay-Konzepte sind das StayCity Aparthotel mit 269 Apartments (Opening 2022), sowie ein Smartment Business der GBI mit 142 Apartments (Opening 2024). Ab Herbst nächsten Jahres werden nicht nur Flugzeuge am Flughafen abheben, sondern auch bis zu 40 Autos. Natürlich nicht auf der Landebahn, sondern in einem der 40 Carlifts des b´mine Hotels mit 241 Zimmereinheiten. Fortführend wird sich ein Steigenberger Kongress- & Konferenzzentrum im neuen Frankfurter Stadtteil mit 527 Zimmern ansiedeln. Außerdem wird sich in der Nähe des geplanten Terminals 3 ein Super8 by Wyndham mit 288 Zimmern ansiedeln.

Frankfurt zieht Umland in seinen Bann

Nicht nur innerhalb der Frankfurter Stadtgrenzen rollen die Bagger fleißig, sondern auch die angrenzenden Stadtgebiete geraten zunehmend ins Visier von Investoren. Bemerkenswert sind die anstehenden Bauvorhaben beispielsweise in Offenbach. Eine besonders hohe Dichte ist am Hafen bzw. im Kaiserlei zu erkennen. Im näheren Umfeld sind mehrere Hotelprojekte mit einem Zimmervolumen von mehr als 1.100 Einheiten geplant. Etwas weiter außerhalb ist für das kommende Jahr die Eröffnung eines Dormero´s Hotel mit 150 Zimmern projektiert.

Nicht nur im östlichen Teil der Frankfurter Stadtgrenzen ist viel im Umbruch, sondern auch im Umfeld des Flughafens. Neben den zahlreichen Entwicklungen im Gateway Gardens, nahmen wir in der umliegenden Umgebung bereits ein steigendes Investoreninteresse wahr. „In der Vergangenheit generierten zunehmend Märkte wie Eschborn, Kelsterbach oder Raunheim zunehmendes Interesse sowohl auf Investoren als auch Betreiberseite. Wenn Sie mich zu meiner persönlichen Meinung zum Hotelmarkt im Frankfurter Stadtzentrum fragen? Ich möchte bewusst nicht von einer Marktsättigung im Frankfurter Stadtzentrum sprechen, jedoch sensibilisiere ich dafür, dass es in solch umkämpften Märkten hohe Eintrittsbarrieren gibt, während häufig immenses Potenzial nur einige Kilometer entfernt vor sich hinschlummert“, so Stefanie Zimmermanns von der Hotel Affairs Consulting GmbH.







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