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09.10.2020 Investoren such einen sicheren Hafen und finden ihn in Berlin

In den ersten drei Quartalen 2020 belief sich der Vermietungsumsatz auf dem Berliner Büromarkt auf 413.400 Quadratmeter. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um 43 Prozent und 19 Prozent mit dem 10-Jahresdurchschnitt der jeweils ersten neun Monate. Stark nachgefragt wurden Flächen in der Hauptstadt erneut von der Öffentlichen Hand. Alle vier Großtransaktionen über 10.000 Quadratmeter im dritten Quartal wurden von diesem Nachfrager absorbiert. Mit mehr als 7,8 Milliarden Euro Transaktionsvolumen war auch der Investmentmarkt der Hauptstadt rückläufig, jedoch nur um 15 Prozent und dies vor dem Hintergrund des Rekordjahres 2019. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

„Es ist Krise, also suchen Investoren einen sicheren Hafen – und den finden sie am Berliner Immobilienmarkt. Was sie eher weniger finden ist das entsprechend ausreichende Produktangebot – ergo das rückläufige Investitionsvolumen“, sagt Norbert Parnemann, Managing Director Capital Markets bei CBRE in Berlin.

„Die große Nachfrage der Investoren spiegelt sich auch in der erneut gesunkenen Spitzenrendite für Büroimmobilien wider“, ergänzt Kai Mende, Managing Director Capital Markets bei CBRE in Berlin. Ende des dritten Quartals lag diese bei 2,65 Prozent. Im Vorquartal lag sie noch bei 2,70 Prozent und vor einem Jahr gar bei 2,80 Prozent.

„Angesichts der aktuellen Situation verschieben viele Unternehmen Anmietungsentscheidungen, was den Bürovermietungsmarkt natürlich bremst – im Zusammenspiel mit dem weiterhin wirkenden Flächenmangel“, sagt Marc Vollmer, Head of Office Leasing bei CBRE in Berlin. Entsprechend stieg auch die Spitzenmiete – gegenüber dem zweiten Quartal 2020 legte sie von 37,50 Euro auf nun 38,00 Euro zu; im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Plus von 4,1 Prozent. Der Leerstand ist in Berlin über die Sommermonate hinweg weiter angestiegen. Entsprechend war bei der Leerstandsrate ein leichten Anstieg um 0,3 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent zu verzeichnen. „Damit befinden wir uns jedoch immer noch auf einem äußerst niedrigen Niveau, dass es Unternehmen sehr schwer macht Flächen zu finden – geschweige denn Flächen, die allen Wunschvorstellungen entsprechen“, erläutert Vollmer.

Prognose für das Gesamtjahr

„Angesichts diverser sich abzeichnender Transaktionen ist im Gesamtjahr ein durchaus hohes Investitionsvolumen zu erwarten“, sagt Mende. „Das absolute Rekordjahr 2019 wird der Markt für gewerblich genutzte Immobilien dieses Jahr nicht erneut erreichen – das gibt das Produktangebot aktuell einfach nicht her. Die Spanne der anderen Vorjahre von circa 6,5 bis 7,5 Milliarden Euro dürfte aber durchaus erreicht werden, wenn nicht gar übertroffen“, ergänzt Parnemann.

„Die 600.000 Quadratmeter Flächenumsatz werden dieses Jahr noch voll – wie weit das Vermietungsvolumen darüber hinaus gehen wird, bleibt abzuwarten“, sagt Vollmer. Von den bis Ende 2022 1.750.300 Millionen Quadratmetern entstehenden neuen Büroflächen in der Hauptstadt sind zudem 41 Prozent bereits vorvermietet. Neben den innerstädtischen Entwicklungsarealen am Hauptbahnhof oder der Mediaspree rücken Projektentwicklungen am neuen Hauptstadtflughafen oder Adlershof in den Fokus.







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