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16.10.2020 Deutscher Retail-Investmentmarkt trotzt der Pandemie

Der deutsche Investmentmarkt liegt nach drei Quartalen im Jahr 2020 auf einem sehr guten Kurs: 8,01 Milliarden Euro Transaktionsvolumen sind der zweitbeste Wert der vergangenen fünf Jahre. Allein das dritte Quartal steuerte in etwa zwei Milliarden Euro bei und lag damit konstant auf dem Niveau des Vorgängerquartals. Mit dem aktuellen Ergebnis liegt der Markt zehn Prozent über dem Vorjahreswert und acht Prozent über dem des Zehnjahresschnitts. Bei der Anzahl der Transaktionen lag das abgelaufene Quartal mit 55 allerdings deutlich über den 44 Abschlüssen aus dem zweiten Quartal. Insgesamt gab es so im bisherigen Jahresverlauf knapp 200 Transaktionen was über dem Wert des Vorjahres zum gleichen Zeitpunkt von 180 liegt.

Nahversorgungsimmobilien sind bei Investoren erste Wahl für resiliente Investments

Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „Bei den gehandelten Nutzungsarten ist die in diesem Jahr durch die Pandemie besonders hohe Nachfrage nach krisenresistenten lebensmittelgeankerten Objekten mit Nahversorgungscharakter offensichtlich: Mit 21 Prozent wurden Supermärkte überproportional oft gehandelt. Zusammen mit den seit Jahren sehr stark nachgefragten Fachmärkten und Fachmarktzentren kommen diese Fachmarktprodukte so zusammengenommen auf mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens.”

Auch Warenhäuser standen mit 26 Prozent Anteil am gesamten Transaktionsvolumen wieder im Fokus der Investoren. Allerdings wurde der Anteil durch Portfoliotransaktionen getrieben. Shopping Center steuerten 14 Prozent und Geschäftshäuser diesmal hingegen nur neun Prozent bei.

Core und Core plus stehen für 79 Prozent des Transaktionsvolumens

Sicherheit stand für die Investoren derweil im Vordergrund: mit 44 Prozent war Core plus die am meisten gehandelte Risikoklasse. Direkt dahinter folgt Core mit 35 Prozent vor Value Add mit einem Anteil von 22 Prozent, während opportunistische Objekte im laufenden Jahr kaum verkauft wurden.

Internationale Investoren waren zu 41 Prozent als Käufer sowie zu 44 Prozent als Verkäufer an den Transaktionen beteiligt und reduzierten so per Saldo ihre Bestände um 216 Millionen Euro.

Die Spitzenrendite für High-Street-Produkte blieb im Vergleich zum zweiten Quartal in den Big 7 weitgehend unverändert. Nur Düsseldorf legte um 10 Basispunkte zu und verbucht nun 3,10 Prozent. Den niedrigsten Wert verzeichnet weiterhin München mit seit einem Jahr konstant 2,40 Prozent. Dahinter folgt die Hauptstadt Berlin mit 2,60 Prozent.
Derweil rangieren die Spitzenrenditen für Shopping Center konstant bei 4,75 Prozent, während die Werte für Fachmarktzentren und einzelne Fachmärkte im abgelaufenen Quartal erneut deutlich unter Druck gerieten und jeweils 20 Basispunkte abgaben. Fachmarktzentren liegen aktuell bei 4,00 Prozent, einzelne Fachmärkte bei 4,60 Prozent.

Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „Die aktuellen Transaktionszahlen reflektieren nicht die aktuelle Eintrübung des Sentiments in diesem Marktsegment. Jedoch zeigen sie auch die Resilienz der Nahversorgungsimmobilien. Zudem könnten sich bei Shopping Centern neue Opportunitäten ergeben. Durch die Etablierung von Mietern mit einem gesunden Mix aus stationärem und Onlinehandel sowie von Teilumnutzungen von Flächen in andere Nutzungsarten, lässt sich der positive Trend zu Quartiersentwicklungen weiterentwickeln.“







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