News RSS-Feed

16.10.2020 Handwerkerleistungen: Studie belegt massive Preisunterschiede

Nicht nur in der Corona-Krise sind Immobilieneigentümer und Wohnungsverwaltungen gefordert, ihre Objekte möglichst kostengünstig zu sanieren. Handwerkerbetriebe zu finden, die das beste Preis-Leistungsverhältnis bieten, gleicht jedoch der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Zudem sind die Angebote aus Auftraggebersicht nur schwer vergleichbar, da die Betriebe oft unterschiedliche Leistungsverzeichnisse verwenden. Umso wertvoller erweisen sich in diesem Zusammenhang Online-Portale, die Handwerkerleistungen und deren Preise standardisiert und transparent darstellen.

Immobilienbranche sucht Handwerker

Seit Jahren zeichnet sich das Dilemma ab: Die Zahl gut ausgebildeter Handwerker sinkt kontinuierlich. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen lässt sich länger schon der Trend beobachten, dass im Zuge der Akademisierung der Gesellschaft die Ausbildung zum Tischler, Fliesenleger oder Maler nicht attraktiv genug zu sein scheint oder scheinbar zu wenig Zukunftsperspektiven bietet. Diese weit verbreitete Einstellung und die damit verbundene Entwicklung über Jahrzehnte hinweg wiederum sorgt für ein Nachwuchsproblem in den Betrieben.

Auf der anderen Seite steigt die Nachfrage in Folge stark wachsender Sanierungsauftragszahlen rapide. Die Fachbetriebe haben dadurch in der Regel so viel zu tun, dass sie keine Zeit für die Ausbildung für Schulabsolventen oder Quereinsteiger aufbringen können. Auf diese Weise setzt sich die Spirale fort und wird die Branche auch in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen stellen. Für Kunden ergibt sich neben der Knappheit im Angebot bei Handwerksleistungen natürlich auch das Problem, das sie mit immer weiter steigenden Preisen für Handwerksleistungen konfrontiert sind. Umso mehr lohnen sich hier ausführliche Recherchen und Vergleiche, wie auch aktuelle Studien belegen.

Preisspreizung teilweise über 40%

Das Berliner Proptech Doozer beispielsweise veröffentlichte im September 2020 erstmals mit seiner Sanierungskostenstudie (https://www.doozer.de/sanierungskostenstudie/) einen Preisvergleich für Handwerkerleistungen in sechs deutschen Großstädten und deckte dabei teilweise überraschende Ergebnisse auf. Die auf rund 9.000 im ersten Halbjahr 2020 über die gleichnamige Plattform beauftragten Sanierungen leerstehender Wohnungen aufbauende Studie schafft für Eigentümer mehrerer Objekte und Verwalter damit eine aussagekräftige Übersicht über die Preissituation im Handwerkermarkt – von Maler- und Fußbodenverlegearbeiten, über Elektroinstallationen bis hin zu Leistungen im Gas-Wasser-Sanitärbereich. Es ließ sich unter anderem feststellen, dass die Preise innerhalb einer Region für dieselben Sanierungsleistungen um bis zu 41% auseinanderliegen.

Gleichzeitig sind die Preise insgesamt massiv angestiegen. Berlin liegt hier im regionalen Vergleich erstaunlich weit vorn. Eine Vollsanierung einer Drei-Zimmer-Wohnung zum Beispiel kostet inzwischen im Mittel 21.460 Euro. Damit reiht sich die Hauptstadt direkt hinter dem Spitzenreiter Stuttgart mit durchschnittlichen Sanierungskosten in Höhe von 22.725 Euro ein. Am günstigsten lassen sich derzeit noch Wohnungen in Chemnitz sanieren: Hier werden für eine und dieselbe Sanierung etwa 18 Prozent weniger in Rechnung gestellt als in Stuttgart. Erhebliche Preisabweichungen sind der Studie folgend jedoch auch innerhalb einer Region messbar. Hamburg nimmt hier mit einer sehr hohen Preisspreizung von 41,2% den Spitzenplatz ein. Über den Preisvergleich hinaus zeigt die Studie auch, welche Kostenblöcke im Zuge der Sanierung leerstehender Wohnungen besonders schwer ins Gewicht fallen. So sind etwa die Badsanierung oder die Erneuerung der Elektrik die mit Abstand größten Kostenpositionen im Sanierungsfall. Hierfür sollte man im Schnitt mit einem Viertel der Gesamtkosten rechnen.

Fazit

Ein belastbarer Preisvergleich ist für Eigentümer mehrerer Wohnungen oder Verwaltungen oft sehr schwer, da sich die Angebote der Handwerker selten einfach so übereinanderlegen lassen. Leichter haben es hier Auftraggeber, die auf am Markt gängige, thematisch spezialisierte Portale (z. B. Doozer) setzen. Auf diese Weise haben sie nicht nur Zugriff auf verfügbare Handwerksressourcen. Sie profitieren beispielsweise auch von der Gewissheit, dass alle Angebote auf einem standardisierten Leistungskatalog beruhen. Gleichzeitig haben sie Zugang zu Vergleichsangeboten von Handwerkerfirmen aus ihrer Region. Somit können sie nicht nur viel Geld sparen, sondern auch Zeit und Nerven.

(Autor: Carsten Petzold, Geschäftsführer, Doozer Real Estate Systems GmbH)







Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!