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20.10.2020 Institutionelle Anleger bevorzugen in Krisen Private Assets

Institutionelle Anleger sind gegenwärtig sehr besorgt: Die Zuversicht auf eine Erholung schwindet – und eine geringere globalkonjunkturelle Dynamik dürfte sich auf Kapitalanlagen auswirken. Um dennoch langfristige Renditen zu generieren, Risiken zu steuern und Portfolios zu diversifizieren, greifen viele von ihnen jetzt zu nicht börsengehandelten Vermögenswerten (Private Assets). Das ist ein Ergebnis der Schroders Institutional Investor Study 2020.

Die weitaus meisten Anleger (79 Prozent) erwarten die stärksten Auswirkungen auf ihre Portfolios innerhalb der nächsten 12 Monate aus einer Verlangsamung der Weltwirtschaft. Dieser Wert hat gegenüber dem Vorjahr (49 Prozent) deutlich zugenommen, unter anderem aufgrund der Herausforderungen wegen der Covid-19-Pandemie. Andere Sorgen, die bisher in Bezug auf Kapitalanlagen als bedeutend erachtet wurden, rückten dagegen in den Hintergrund. So hat etwa eine mögliche Verschärfung der Geldpolitik für Investoren ebenso an Schrecken eingebüßt wie die Auswirkungen höherer Zinssätze.

Gleichzeitig ist der Anteil jener Anleger gesunken, die zuversichtlich sind, ihre erwarteten Renditen erreichen zu können. Während im vergangenen Jahr 52 Prozent glaubten, ihre Renditeziele zu erreichen, sind es in diesem Jahr lediglich 33 Prozent.
Um bessere Erträge zu generieren und Risiken zu steuern, wollen die Befragten den Anteil nicht börsengehandelter Vermögenswerte in ihren Portfolios in den nächsten 12 Monaten ausbauen. Während solche Vermögenswerte im Vorjahr 12,8 Prozent der Portfolios ausmachten, beabsichtigen die Teilnehmer, diesen Anteil auf durchschnittlich 14,1 Prozent zu erhöhen.

Die drei wichtigsten nicht börsengehandelten Anlageklassen waren laut den Befragten Private Equity, Kapitalbeteiligungen an Infrastruktureinrichtungen und nicht börsengehandelte Schuldinstrumente. Die Anleger gaben an, den Portfolio-Anteil dieser Assetklassen in den nächsten drei Jahren erhöhen zu wollen. Das spiegelt sich auch in den Renditeerwartungen der Anleger an die außerbörslichen Anlageklassen wider: So rechnen 15 Prozent der Investoren bei Private Equity mit einer Rendite von 10 bis 15 Prozent, und 6 Prozent der Befragten gehen sogar davon aus, dass Private Equity mehr als 15 Prozent an Erträgen generiert.

„Vergangene Krisen haben gezeigt: Portfolios mit einem signifikanten Anteil an nicht börsengehandelten Vermögenswerten können langfristig beachtliche Renditen einbringen“, sagt Georg Wunderlin, Global Head of Private Assets bei Schroders. Unsere Institutional Investor Study zeigt, dass Anleger weiter auf außerbörsliche Märkte setzen, um ihre Portfolios stärker zu diversifizieren und alternative Renditequellen zu nutzen, die für spezialisierte Investoren zugänglich sind. Diese Haltung kann sich in Zeiten mit derart unsicheren weltweiten Aussichten als besonders wertvoll erweisen.“

Carlos Böhles, Leiter institutionelles Geschäft bei Schroders in Frankfurt am Main, ergänzt: „Bereits vor dem Ausbruch der Pandemie hatten institutionelle Anleger mit Volatilität und einer fortgesetzten Zinsdürre zu kämpfen. Heute hält die Unsicherheit über die Entwicklung des Wirtschaftswachstums an, während die Zentralbanken der wichtigsten Industrienationen quantitative Lockerung und Niedrigzinsen langfristig verankert haben. Umso mehr erfreuen uns die Ergebnisse unserer Studie, dass Investoren zunehmend den Wert von nicht börsengehandelten Anlagen erkennen und ihre vorteilhaften Eigenschaften nutzen: eine geringe Korrelation zu börsengehandelten Finanzwerten, überzeugende Erträge sowie ihren Wert für die Realwirtschaft.“







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