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22.10.2020 Frankfurter Büromarkt liegt im dritten Quartal auf Vorjahresniveau

Nach Analysen von Aengevelt Research erzielte der Frankfurter Büromarkt in den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 einen Büroflächenumsatz (inkl. Eigennutzer) von rd. 213.000 m². Gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Q1-Q3 2019: 358.000 m²) bedeutet dies einen Rückgang um 40%. Im Vergleich zum Dekadenmittel (Durchschnitt Q1-Q3 2010-2019: 345.700 m² p. a.) sind es ebenfalls markante -38%.

Im ersten Halbjahr 2020 lag der Büroflächenumsatz in Frankfurt mit rd. 109.000 m² rd. 59% unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (1. Hj. 2019: rd. 265.000 m²).Deutlich besser fällt der Büroflächenumsatz für das dritte Quartal 2020 aus. Mit rd. 98.000 m² wird der Vergleichswert des Vorjahres sogar um 5% überschritten (Q3 2019: 93.000 m²) und das während der Corona Pandemie.

Für das Gesamtjahr 2020 prognostiziert Aengevelt Research für Frankfurt einen Büroflächenumsatz zwischen 300.000 m² und 350.000 m². Dies wäre ein markant geringerer Wert sowohl gegenüber 2019 (rd. 561.000 m²) als auch gegenüber dem 10 Jahres-Mittel (Ø 2010-2019: 481.000 m² p. a.).

Dazu Viktor Muthesius, Leiter Gewerbliche Vermietung von Aengevelt Frankfurt: „2020 wird der Flächenumsatz Corona-bedingt insgesamt schwach ausfallen. Die standortrelevanten Fundamentaldaten sind und bleiben jedoch nachhaltig attraktiv für diverse Mietersegmente; dies hat sich bisher nach jeder Krise bestätigt. Zukünftig können dabei zwar Corona-erprobte Umstellungen in Form permanenter Homeoffice-Quoten und einer Ausweitung non-territorialer Arbeitsplatzkonzepte einen reduzierten Flächenbedarf von Büronutzern bedeuten. Hygiene-/Abstandskonzepte benötigen jedoch Raum und führen zum Teil auch zu einer Renaissance u.a. von Einzelbüros. Im Ergebnis heben sich Mehr-/Minderbedarf stellenweise auf – der Flächenverbrauch pro Arbeitsplatz wird sich also wenig ändern.“

Krise stoppt Abbau der Angebotsreserve

• 2019 reduzierte sich die kurzfristig verfügbare Angebotsreserve (bezugsfähig innerhalb von drei Monaten) deutlich um 90.000 m² von 830.000 m² auf 740.000 m² Bürofläche. Die Leerstandsquote sank damit von 7,1% auf 6,3%.
• Im ersten Halbjahr 2020 wurde eine Trendumkehr analysiert: Die Angebotsreserve stieg bis Ende Juni 2020 moderat auf rd. 763.000 m². Auch im dritten Quartal steigt die Angebotsreserve geringfügig auf nunmehr 790.000 m².
• Die Leerstandsquote hat sich entsprechend in Frankfurt moderat von 6,5% auf 6,8% erhöht (bei einem Flächenbestand von aktuell 11,6 Mio. m²).
• Bis Ende 2020 wird ein weiterer moderater Anstieg der Angebotsreserve auf rd. 830.000 m² prognostiziert.

Viktor Muthesius: „Eine Konsequenz aus der teilweisen Umstellung von Unternehmen auf Homeoffice / mobiles Arbeiten wird u.a. ein Anstieg von Untermietflächen sein.“

Anziehende Büroflächenfertigstellung

• 2019 wurden nach Analysen von Aengevelt Research in Frankfurt rd. 127.000 m²
Bürofläche fertiggestellt. Gegenüber 2018 (90.000 m²) bedeutet das einen Anstieg um 41%. Der Wert liegt indessen immer noch unter dem 10 Jahres-Mittel (2009-2018: 175.000 m² p.a.).
• Im ersten Halbjahr 2020 stellt sich die Zahl der Fertigstellungen auf rd. 66.000 m² Bürofläche. Für das dritte Quartal wurden 51.000 m² Bürofertigstellungen verzeichnet.
• Für 2020 zeichnete sich vor der Corona-Krise ein deutlich anziehendes Fertigstellungsvolumen von rd. 280.000 m² ab. Da sich die entsprechenden Projekte bereits im Bau befinden, hat diese Prognose weitgehend Bestand, auch wenn es krisenbedingt vereinzelt zu Verzögerungen bei den Fertigstellungen kommen kann.

Stabiles Mietpreisniveau

• Die gewichtete Spitzenmiete hat sich in Frankfurt im ersten Halbjahr 2020 um EUR 2,50/m² gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt erhöht und stellt sich auch zum dritten Quartal konstant auf EUR 45,-/m².
• Die mittlere Miete in Citylagen stieg von EUR 27,-/m² (Q1/2020) auf ca. EUR 27,50/m² (Q2 u. Q3/2020).
• „Durch den aktuell immer noch sehr geringen Leerstand und die hohe Vorvermietungsquote bei Neubauprojekten wird das Mietpreisniveau relativ stabil bleiben. Allerdings werden zunehmende Untermietangebote das Preisgefüge temporär beeinflussen“, fasst Viktor Muthesius die zukünftige Mietpreisentwicklung zusammen. Für den weiteren Jahresverlauf prognostiziert er eine weitgehend stabile Spitzenmiete um EUR 45,-/m².








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