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17.11.2020 Wachstumsregionen in Europa: Drei deutsche Städte in den Top 10

Mit drei Städten in den Top 10 des European Regional Economic Growth Index („E-REGI“) 2020, beweist der deutsche Immobilienmarkt auch in pandemiebedingten Krisenzeiten wirtschaftliche Resilienz. Zu diesem Schluss kommt LaSalle Investment Management, eine der weltweit führenden Immobilien-Investmentgesellschaften, im diesjährigen Index. Dieser identifiziert in seiner nunmehr 21. Ausgabe mithilfe umfassender Bewertungskriterien (wie Wachstumspotenzial, Wohlstandsniveau und Geschäftsumfeld) die Regionen und Städte Europas mit den größten konjunkturellen Wachstumsaussichten. Die Hauptfaktoren für die starke Leistung der deutschen Märkte trotz ökonomischer Unsicherheiten sieht LaSalle vorrangig in einem widerstandsfähigen Wirtschaftswachstum, dem frühen und effizienten Handeln der Regierung als Antwort auf die COVID-19-Pandemie sowie einem soliden Staatshaushalt.

Im E-REGI Index 2020 finden sich mit München (5), Stuttgart (9) und Berlin (10) insgesamt drei deutsche Standorte unter den zehn leistungsstärksten Märkten Europas. Hierbei hält München seinen relativen Status der Vorjahre im gesamtdeutschen Vergleich, während Berlin mit den diesjährigen Ergebnissen das erste Mal in der Geschichte des Index unter den zehn wachstumsstärksten Städten zu finden ist. Seit 2000 gab es keine weitere deutsche Stadt, die in der Analyse eine so kontinuierliche und starke Dynamik vorweisen kann wie Berlin. Als größter Einflussfaktor auf diese enorme Entwicklung ist vor allem die breit diversifizierte Wirtschaft der Hauptstadt in Kombination mit einem überdurchschnittlichen Potenzial an Humankapital zu nennen. Berlin ist die mit Abstand am wenigsten vom produzierenden Gewerbe abhängige deutsche Stadt im E-REGI Index und verzeichnet im gesamtdeutschen Vergleich das stärkste BIP-Wachstum seit 2019.

Die Kenngröße Sektorenabhängigkeit macht deutlich, wie weit das ökonomische Potenzial zwischen den Städten im deutschland- sowie europaweiten Vergleich divergiert. Standorte wie Stuttgart, Bielefeld oder Nürnberg, deren Wirtschaftskraft primär von produzierenden und verarbeitenden Branchenzweigen gesteuert wird, verzeichnen ein deutlich schwächeres BIP-Wachstum als sektorenunabhängigere Städte wie Berlin, Hamburg oder München.

Dieser Faktor kann jedoch durch starke Werte in anderen Kategorien ausgeglichen werden, wie am Beispiel von Stuttgart deutlich wird. Denn obwohl die baden-württembergische Landeshauptstadt im deutschen Vergleich die höchste Exposition zum produzierenden Gewerbe aufweist, kann sie dank Spitzenwerten beim Humankapital, im E-REGI Ranking als zweitstärkste deutsche Stadt abschneiden. Im LaSalle Human Capital Index 2020, der die entsprechenden Daten für die Gesamtanalyse liefert, zeigt München auf Platz zwei ähnlich hohe Humankapitalwerte wie Stuttgart; mit verhältnismäßig großem Abstand folgen Mannheim-Karlsruhe (3), Berlin (4) und Frankfurt (5). ?

Philip La Pierre, CEO Europe bei LaSalle Investment Management, kommentiert: „Der E-REGI Index bestätigt 2020 einmal mehr die Resilienz der deutschen Wirtschaft. Nicht zuletzt dank eines frühzeitigen und konsequenten Krisenmanagements während der Pandemie, zeigen sich die lokalen Märkte auch weiterhin leistungsstark. Dabei beweisen Städte wie Berlin, wieviel ökonomisches Potenzial auch weiterhin in den führenden deutschen Standorten steckt, die im europäischen Vergleich über eine überdurchschnittliche Liquidität verfügen. Natürlich spiegelt der Index in diesem Jahr auch die Auswirkungen der pandemiebedingten Krise wider, doch insgesamt beobachten wir: Bislang widerstandsfähige Märkte bleiben auch weiterhin robust.“

In der Gesamtauswertung führen wie in den vergangenen Jahren die Metropolen London und Paris das Ranking an. Hierbei profitiert London, ungeachtet des Brexit, besonders von einem höheren prognostizierten Beschäftigungswachstum als die französische Hauptstadt. Auf den Folgerängen der Top-15-Märkte (Tabelle 2) dominieren skandinavische Städte wie Stockholm (4), Kopenhagen (6), Oslo (8), Göteborg (13) und Malmö (15). Sie zählen dank eines zunehmend hohen Wohlstandsniveaus zu den Gewinnern des diesjährigen Rankings, ebenso wie die CEE-Region, die von einem starken Beschäftigungswachstum in Schlüsselstädten wie Warschau (14) und Bratislava (23) profitiert.

LaSalle hat den E-REGI Index im Jahr 2000 als Research-Instrument zur Identifizierung der Städte und Regionen mit dem größten Wachstumspotenzial innerhalb Europas konzipiert. Seit nunmehr 21 Jahren nutzt LaSalle den Index als ein Element im übergreifenden Analyseprozess für Investitionsentscheidungen. Der Index untersucht Daten zu annähernd 100 Regionen in 30 europäischen Ländern mit einer Gesamtbevölkerung von mehr als 530 Millionen Menschen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Regionen mit einwohnerstarken Städten, die jenseits der 500.000 Einwohnerschwelle liegen, sowie auf nationalen Hauptstädten.

Brian Klinksiek, Head of European Research bei LaSalle, sagt: „In den zwei Dekaden seit der Einführung des Index haben sich die Märkte maßgeblich weiterentwickelt, und mit Ihnen die Geschwindigkeit von Informationsflüssen sowie der Umgang mit quantitativen Daten. Daher wurde der E-REGI Index in den vergangenen Jahren immer wieder in einzelnen Parametern angepasst. In der aktuellen Auflage findet etwa der Faktor Transparenz mit der Einbeziehung des JLL Transparency Index zunehmendes Gewicht. Unter dessen Anwendung wurden einzelne Märkte aufgrund mangelnder Datenverfügbarkeit und entsprechender Intransparenz im Ranking des E-REGI abgewertet. Diese Adjustierung wird uns für zukünftige Analysen von langfristigem Mehrwert sein.“





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