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19.11.2020 Frankfurt: Untervermietungen - Krisenzeichen oder Chance?

"Ich kann mich gut erinnern. Mitte 2002 – nach dem Platzen der Dotcom-Blase - hatte ich an einem Tag 3 Termine: Deutsche Bank, Commerzbank, Dresdner Bank. Danach war ich um jeweils ca. 150.000 m² Büroflächenangebot zur Untermiete „reicher“. Die Folgen für den Frankfurter Büromarkt bestanden in einer drastischen Zunahme des Leerstands: 2004 waren es rd. 400.000 m² Untermietfläche - rd. 20 % der gesamten Angebotsreserve von ca. 2 Mio. m². Mit steigendem Leerstand sank das Mietpreisniveau.

Auch heute steigt die Anzahl von Flächen zur Untervermietung, aktuell haben wir bereits rd. 73.000 m² erhoben.

Wiederholt sich also die Geschichte?

Sicherlich werden Untervermietungsflächen den Markt erneut beeinflussen. Wir gehen aber von einem temporären Phänomen aus, das nur bedingt mit vergangenen Erfahrungen vergleichbar ist. Hierfür spricht vor allem der aktuell niedrige Leerstandsockel von rd. 790.000 m².

Im Gegensatz zur Jahrhundertwende wurde in den letzten Jahren zudem kaum spekulativ gebaut. Außerdem wird Flexibilität für Büronutzer immer wichtiger, nicht zuletzt durch Co-Working-Flächen, Homeoffice-Quoten u.Ä. Dagegen muss der Untermieter in der Regel starre räumliche und zeitliche Vorgaben des Hauptvertrags übernehmen.

Im Ergebnis werden die Karten am Frankfurter Büromarkt zwar neu gemischt, aber ein Schreckensszenario ist eher nicht zu befürchten. Und wer weiß: Vielleicht benötigen wir die Untervermietungsflächen sogar, wenn doch noch schnell Platz für BREXIT-bedingte Arbeitsplätze benötigt wird…"

(Von: Daniel Milkus, Mitglied der Aengevelt-Geschäftsleitung und Niederlassungsleiter Frankfurt)






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