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25.11.2020 Aengevelt-Umfrage zeigt wachsende Attraktivität von Wohnimmobilien

Die Corona-Pandemie hat die Immobilienmärkte gründlich durchgeschüttelt. Bestimmte Assetklassen gehen als Verlierer aus der Krise hervor, andere als Gewinner. Laut einer Umfrage unter 220 Akteuren und Beobachtern der Immobilienmärkte, die Aengevelt Research Ende September/Anfang Oktober durchgeführt hat, sind Investments in Wohnimmobilien durch Corona tendenziell attraktiver geworden sind. Das gilt allerdings nicht für alle Typen von Wohnimmobilien.

Wohnimmobilien gelten mehr denn je als sicherer Hafen für die Vermögensanlage. Der coronabedingte Einbruch der Aktienkurse im März hat viele Investoren veranlasst, einen größeren Teil ihres Vermögens in Immobilien anzulegen. Insbesondere Wohnimmobilien sind durch Corona interessanter geworden, weil die Menschen mehr Zeit zuhause verbringen und u.a. auch durch das Homeoffice größeren Platzbedarf haben. Die zweite Welle wird diese Entwicklungen eher noch verstärken. Auch bei Verfügbarkeit eines Impfstoffs und einer Eindämmung der Pandemie wird das Homeoffice - zumindest in einem gewissen Umfang - bleiben.

Steigende Attraktivität von Wohninvestments

• In Bezug auf Investments in Mietwohnungen ergab die Umfrage, dass für 48% der Marktakteure, darunter große Wohnungsbaugesellschaften und andere Großinvestoren, freifinanzierte Mietwohnungen attraktiver geworden sind und für 37% öffentlich geförderte Mietwohnungen.
• Eine reduzierte Attraktivität sehen lediglich 5% bei freifinanzierten und 9% bei geförderten Mietwohnungen – für den Rest bleibt die Attraktivität unverändert.
• Tendenziell attraktiver (27%) erscheinen Investments in Seniorenimmobilien, die allerdings durch die Pandemie am wenigsten betroffen sind.
• Dagegen erwartet plusminus ein Drittel der Befragten eher einen Rückgang der Nachfrage für Luxusmietwohnungen (30%), Studentenwohnungen (32%) und Mikroapartments (39%).

Positive Perspektiven für Bauträger

• Für Bauträger sind die Perspektiven noch positiver: 73% der Befragten nehmen eine grundsätzlich wachsende Nachfrage nach Wohneigentum wahr. Dabei profitieren alle Typen von Wohneigentum nahezu gleichermaßen von der Corona- Pandemie: Eigentumswohnungen, Reihenhäuser und Doppelhaushälften sowie freistehende Eigenheime, sowohl in urbanen als auch in suburbanen Lagen.
• So erwarten 56% eine steigende und weitere 39% eine gleichbleibende Nachfrage nach freistehenden Einfamilienhäusern in Randlagen, während bei innerstädtischen Eigenheimen 46% der Befragten Wachstum und 45% Konstanz sehen.
• Wachsende Attraktivität wird aber auch bei Eigentumswohnungen gesehen (49% urban / 52% suburban) sowie Reihenhäusern und Doppelhaushälften (46% urban / 52% suburban).

Qualitative Veränderung der Wohnungsnachfrage

Gleich, ob Miete oder Eigentum: Corona hat auch zu qualitativen Veränderungen der Wohnungsnachfrage geführt.

• 58% der befragten Marktakteure und -beobachter sagen, dass durch Corona vermehrt größere Wohnungen nachgefragt werden.
• Sogar 76% geben an, dass Außenbereiche wie Balkone oder Terrassen wichtiger werden, u.a. weil das Empfangen von Besuch im Freien sicherer erscheint, Reisebeschränkungen den Urlaub in „Balkonien“ fördern und weil man generell mehr Zeit in der Wohnung verbringt.
• Dagegen erwartet nur eine Minderheit von 33% eine vermehrte Nachfrage nach preiswerteren Wohnungen aufgrund coronabedingter Einkommenseinbußen.

Zunehmende Suburbanisierung?

Auch wenn Investments in Wohnimmobilien fast überall an Attraktivität gewinnen, ist hinsichtlich der Lagepräferenzen eine leichte Tendenz zu erkennen, dass Ballungsrandlagen einen zwar hauchdünnen, aber erkennbaren Vorsprung gegenüber innerstädtischen Lagen aufweisen.

Dazu Prof. Dr. Volker Eichener, der die Umfrage für Aengevelt Research geleitet hat: „Seit der Jahrtausendwende beobachten wir einen Trend zum innerstädtischen Wohnen, den wir in der Wissenschaft als `Reurbanisierung‘ bezeichnen. Corona macht dagegen die suburbanen Lagen wieder interessanter, auch, weil das Homeoffice das lästige und klimaschädliche Pendeln reduziert hat. Die Chancen, den Wohnungsmangel endlich abzubauen, der sich in vielen Großstädten entwickelt hat, waren noch nie so gut wie derzeit. Die Umfrage hat bewiesen, dass Investoren bereitstehen. Jetzt liegt es an den Städten und Gemeinden, durch zügige Ausweisung von Wohnbauland dafür zu sorgen, dass auch wirklich gebaut werden kann.“





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