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01.12.2020 Große Potenziale zur Senkung von Wohnnebenkosten

Die Wohnnebenkosten in Deutschland weisen erhebliche regionale Unterschiede auf und bieten ein großes Potenzial zur Absenkung. Die Differenz beträgt bei kalten Betriebskosten im Median bis zu 1,25 Euro pro Quadratmeter und Monat. Am teuersten ist Frankfurt am Main mit 2,01 Euro. Bei den warmen Betriebskosten liegt die Differenz bei 0,79 Euro pro Quadratmeter und Monat. Unter den Top-7 Städten ist München mit im Mittel 1,20 Euro je Quadratmeter in absoluten Zahlen die teuerste Metropole bei den warmen Betriebskosten. „Die großen Differenzen zwischen den Standorten zeigen, dass in vielen Orten kalte und warme Nebenkosten durch aktives Management der Wohnimmobilien deutlich gesenkt werden können. Vermieter können bessere Verträge mit Versorgern und Dienstleistern aushandeln und ihren Bestand behutsam energetisch sanieren. Für viele Mieter sind Betriebskosten eine zweite Miete. Sie können dadurch entlastet werden“, erklärt Frank Wojtalewicz, Geschäftsführer der d.i.i. Gruppe. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat im Auftrag der d.i.i. ein Gutachten über die warmen und kalten Nebenkosten in 401 Städten und Kreisen in Deutschland erstellt.

Mehr Investitionen in den Gebäudebestand erforderlich

„Zwar sinken oder stagnieren warme Betriebskosten im Bundesdurchschnitt seit einigen Jahren. Jedoch ist dies auf stagnierende und sinkende Preise für Gas und Öl sowie milde Winter zurückzuführen“, sagt Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte des IW. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass spätestens durch die CO2-Bepreisung die Energiekosten steigen. Möglicherweise werden noch weitere Maßnahmen die Nutzung fossiler Energieträger verteuern. Daher müssen nun mehr Investitionen in den Gebäudebestand erfolgen“, so Voigtländer. „Dafür ist Planungssicherheit für Eigentümer, aber auch einer Verstetigung der Fördermittel erforderlich. Auch eine Abfederung von Belastungen der Mieter, etwa durch eine finanzielle Beteiligung an den Kosten der Modernisierung durch den Staat, ist notwendig“, ergänzt Voigtländer.

Top-7 Metropolen: Verhältnis warme Betriebskosten und Grundmiete gering

In Bundesländern und Metropolen mit einem hohen Grundmietenniveau haben die warmen Betriebskosten eine geringere Bedeutung im Vergleich zur Grundmiete als in Städten und Standorten mit geringerem Mietniveau. In Frankfurt am Main (8,3 Prozent) und München (7,1 Prozent), zwei teuren Großstädten, ist das Verhältnis aus warmen Betriebskosten und Grundmiete gering und auch in den anderen Top-7-Städten zeigt sich dies. Köln und Düsseldorf landen bei den absoluten warmen Betriebskosten im unteren Bereich der Verteilung und sind mit 1,00 Euro und 93 Cent je Quadratmeter verhältnismäßig günstig. Unter den Top-7 Städten ist München in absoluten Zahlen die teuerste Metropole bei den warmen Betriebskosten. Hier werden im Mittel 1,20 Euro je Quadratmeter als Abschlagszahlung verlangt.

Die warmen Betriebskosten fallen im Osten der Republik besonders ins Gewicht. Dies liegt zum einen am recht geringen Grundmietenniveau, zum anderen aber am hohen absoluten Niveau der warmen Betriebskosten. In Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise waren im Mittel 1,15 Euro zu bezahlen, in Brandenburg 1,13 Euro und in Sachsen 1,11 Euro.

Hohe kalte Nebenkosten in Nordrhein-Westfalen

Insbesondere Nordrhein-Westfalen zeichnet durch hohe kalte Betriebskosten aus. In absoluten Werten nehmen Leverkusen und Bonn mit jeweils 1,94 Euro je Quadratmeter die Ränge 2 und 3 im Vergleich der 401 Landkreise und kreisfreien Städte ein. Auch im Vergleich der Top-7, der sieben größten deutschen Städte, nehmen die NRW-Städte Düsseldorf (1,98 Euro/m²) und Köln (1,84 Euro/m²) nach Frankfurt am Main vordere Plätze ein. Bei den kalten Betriebskosten landet NRW im Bundesländervergleich mit Bremen auf dem zweiten Platz. Auch in Relation zur Grundmiete landen die Städte und Kreise in NRW weit oben. Mit der Ausnahme von Bremerhaven finden sich nur Städte aus NRW unter den Top-5. Im Vergleich der Top-7-Städte sind die kalten Betriebskosten relativ zur Grundmiete in Düsseldorf (18,3 Prozent) und Köln (16,7 Prozent) am höchsten.

Die kalten Nebenkosten fallen in Regionen mit einem hohen Grundmietenniveau weniger ins Gewicht. In München liegen die kalten Betriebskosten bei lediglich 10,7 Prozent der Nettokaltmiete. In Frankfurt am Main, beim absoluten Niveau noch die teuerste Stadt, liegen die kalten Betriebskosten bei 15,9 Prozent der Grundmiete, was Frankfurt auf Rang 293 von 401 einordnet. Auch die anderen Top-7-Städte ordnen sich deutlich weiter unten im Ranking ein.







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