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04.01.2021 Krise 2020: Die Lehren für das Asset Management

Hans Tauz, Head of Asset Management bei der Clarus Management GmbH. Fotocredit: Clarus Management GmbH
Geschlossene Läden, unbenutzte Büroflächen sowie Diskussionen über Mietstundungen und Mietausfälle bei Gewerbeflächen – die Asset Management Branche blieb, wie so viele andere Wirtschaftszweige, von der Covid 19-Pandemie nicht verschont. Im Gegenteil, die Corona-Krise hat die täglichen Herausforderungen in unserer Tätigkeit gesteigert. Beschäftigten uns selbst in Nicht-Krisenzeiten Bauverzögerungen, Fragen zur Instandhaltung, Vermietungsverhandlungen und allerlei Tagesgeschäft zu Mieterangelegenheiten, so sind jetzt je nach Immobiliensegment die Themenfelder weiter gewachsen.

Wir, die Clarus Management GmbH, Verwalter von exklusiven Mixed-Use-Immobilien wie dem Opernplatz XIV in Frankfurt a. M. oder dem Palais an der Oper in München spüren die unterschiedlichen Ausprägungen der Corona-Krise deutlich. Speziell die Hotellerie leidet zunehmend stärker unter den drastischen Corona-Einschränkungen, speziell dem Ausbleiben der internationalen Gäste, dem Einbruch im Tourismus und dem in dieser Form nie zuvor gekannten schwachen Geschäftsreiseaufkommen. Dennoch sehen wir auch die Chancen: So nutzten wir beispielsweise die Schließung des Sofitel am Opernplatz XIV im Lockdown-Frühjahr, um intensive Umgestaltungen und an sich auf längere Zeiträume geplante Renovierungen vorzuziehen.

Bei allen unseren Gewerbeimmobilien, wie dem LES 1 in Hamburg, dem Palais an der Oper in München und dem Opernplatz XIV in Frankfurt a.M. konnten wir weitere dynamische Veränderungen feststellen: So verlagerten einige Unternehmen – und tun es nach wie vor – den Berufsalltag ins Homeoffice und verkleinern dadurch ihre Büroflächen. Dieser Trend ist unserer Meinung nach aber nicht von Dauer. So schwierig es ist, auf die Schnelle eine Gewöhnung an Sicherheitsabstände, Hygieneverhalten, aber auch den Wechsel von Kurzarbeit zu regulärer Büronutzung zu organisieren, darüber hinaus wechselnden Ausgangsbeschränkungen gerecht zu werden und bei geschlossenen Restaurants für die gewohnte Verpflegung zu sorgen: auch in Zukunft bleiben Büros gefragt, alleine schon vor dem Hintergrund des Wunsches nach sozialer Interaktion und Kreativitätssteigerung. Digitales Wirtschaften mag in den Vordergrund gerückt sein, ein Ersatz für menschliche Begegnung, das Erleben von Teamspirit und gemeinsame Schritte in Richtung Erfolg wird es nicht sein.

Was in diesem Jahr vor allem an Bedeutung gewonnen hat, ist das Bewusstsein für den persönlichen Austausch, gerade beim Bestandsmanagement mit anspruchsvollen Mietern, auch und besonders im Wohnimmobiliensegment. Trotz einiger Mieterbewegungen, mit denen wir auch für das Jahr 2021 rechnen, sind unsere Wartelisten nach wie vor gut gefüllt. Ein Indiz dafür, dass auch in Zukunft die Nachfrage nach Wohnraum – gerade im höherpreisigen Segment – anhalten wird. Fakt ist aber auch: Für uns Asset Manager ist es noch wichtiger geworden, den perfekten Mietermix herzustellen. Die Funktionalität und die Werterhaltung der Immobilien dürfen angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht in den Hintergrund rücken. Im Gegenteil, wir Asset Manager müssen in Zukunft unseren Verantwortungsbereichen auch in vielen Detailaspekten, gerade im Bereich der menschlichen Interaktion, noch mehr Aufmerksamkeit schenken, um unsere Objekte zukunftssicher zu machen. Immobilien stellen sichtbare Anlagen dar, Vermögen, das intensiv und mit viel Zeit fürs Detail betreut werden muss.

Dabei geht es um mehr: Wir Asset Manager bleiben stets mit allen Sinnen am Markt, beobachten die politischen Entwicklungen genauso wie die Mieterwünsche und halten gleichzeitig den Anspruch der Eigentümer im Blick. Zukunftsthemen wie die Digitalisierung der Immobilienwirtschaft und das ökologisch nachhaltige Gebäudemanagement drängen auf den Plan. Wir bei der Clarus Management GmbH wissen, wie sehr Immobilien von Menschen und für Menschen gedacht sind, und haben uns vorgenommen, auch im kommenden Jahr diese wertvollen Anlagen weiter aktiv zu positionieren und in diesem Rahmen die Stadtentwicklung mitzugestalten. Am Frankfurter Opernplatz warten wir so bereits auf die Genehmigung zweier einzigartiger Gastronomiekonzepte. Zudem wird dort in 2021 – Ende der Corona Beschränkungen vorausgesetzt - die Premium-Fitnesskette Barry’s Bootcamp eröffnen.

Fest steht für uns aber auch, dass nach dem Rekord-Transaktionsvolumen im Jahr 2019 in Deutschland die Investitionsvolumina einzelner Assetklassen im Jahr 2021 voraussichtlich etwas verhaltener ausfallen werden, und das obwohl sich im Corona-Jahr 2020 laut aktuellen Studienergebnissen von PwC einiges an Kapital aufgestaut hat. Aufgestaut hat sich zuvor aber auch die Investition in Digitalisierung, und nicht selten wurde zuvor zu wenig Interaktion mit den Mietern selbst, also den wichtigsten Wertbringern des Marktes, gepflegt. Die Ungewissheit hinsichtlich der Reisebeschränkungen, die Verlagerung der Arbeit in die eigenen vier Wände und eine eher allgemein wahrgenommene Verunsicherung haben dazu geführt, dass Investoren vorsichtiger agieren. Und dennoch: Auch in 2021 werden deutsche Metropolen attraktiv bleiben. Gut gelegene Landmark Immobilien, und gerade die Asset-Klasse der „Mixed-Use“ Anlagen, werden mehr und mehr an Bedeutung gewinnen und vor, während und nach einer Pandemie – wie der derzeitig erlebten – immer eine höchst sinnvolle Vermögensanlage darstellen, sofern sie mit modernster digitaler Technik und hohem persönlichen Einsatz betreut werden.

(Statement von Hans Tauz, Head of Asset Management bei der Clarus Management GmbH)







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