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11.01.2021 Ruhiger Jahresausklang der Bauzinsen – wie geht es 2021 weiter?

Die EZB beruhigte zuletzt mit einem coronabedingten „Weihnachtsgeschenk“, die Fed behält ihren geldpolitischen Kurs bei. Die Baufinanzierungszinsen bleiben im Nachgang nahezu unverändert.

Die EZB reagierte im Dezember und erweiterte ihr Anleihenkaufprogramm PEPP zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise um 500 Milliarden Euro auf insgesamt 1,85 Billionen Euro. Den Zeitraum für die Anleihenkäufe erweiterte die Zentralbank auf mindestens Ende März 2022.

„Zusätzlich bekommen die Banken bis Juni 2022 Unterstützung bei den Konditionen der langfristigen EZB-Kredite“, ergänzt Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Sie können Kredite zu einem Zinssatz von -1% aufnehmen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Auch das Maximalvolumen für derartige Kredite wurde erhöht und vier weitere Kredittranchen angekündigt. Mit diesen Maßnahmen hat Notenbankchefin Christine Lagarde auf den Druck von Marktseite reagiert und den Erwartungen ziemlich genau entsprochen.“

Fed: Keine weiteren Maßnahmen zum Jahresende

Fed-Chef Jerome Powell forderte vor dem letzten Zinsentscheid des Jahres zum wiederholten Mal politische Unterstützung für die von Covid-19 und seinen Folgen geschwächte US-Wirtschaft. „Zumindest konnte inzwischen eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern über eine Fortführung der Corona-Hilfsprogramme erzielt werden“, beschreibt Haffner. „Am Leitzins änderte die Fed im Dezember wie erwartet nichts. Sie gab aber bekannt, dass sie den Zinssatz wohl noch bis Ende 2023 nahe Null halten wird und das Anleihenkaufprogramm für längere Zeit fortsetzen wird.“

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die Bestzinsen für Baufinanzierungen bewegten sich in den vergangenen Wochen kaum vom Fleck. Die 10-jährigen Zinsbindungen stiegen Mitte November minimal von 0,39 auf 0,41%, die 15-jährigen pendelten minimal stärker zwischen 0,69 und 0,74%. Haffner dazu: „Selbst die geldpolitischen Maßnahmen der EZB lösten keine deutlichen Reaktionen auf den Anleihe- und Zinsmärkten aus, weil sie in dieser Form erwartet worden waren.“ Rückblickend auf das Jahr 2020 sei ein Rückgang von ca. 0,20% bei den Zinssätzen zu beobachten. Der Trend zu eher längeren Zinsbindungen sei auf Grund der leicht rückläufigen Zinsen weiterhin ungebrochen.

Prognose: Seitwärtstrend der Bauzinsen setzt sich fort

Für das neue Jahr erwartet der Qualitypool-Geschäftsführer keine größeren Zinsschwankungen: „Covid-19 wird auch 2021 stark beeinflussen. Wir müssen durch die harten Wintermonate kommen und das Impfprogramm für die Bevölkerung wird viel Zeit in Anspruch nehmen, darüber herrscht Konsens. Folglich wird sich die Konjunktur weltweit noch nicht nachhaltig erholen können. Die Notenbanken werden die Füße voraussichtlich stillhalten müssen oder weitere Hilfsmaßnahmen nachreichen, das hat insbesondere die Fed deutlich gemacht. Für die Anleihen- und in der Folge die Zinsentwicklung ist also für 2021 davon auszugehen, dass sich der Seitwärtstrend der letzten Monate mit leichten Schwankungen fortsetzen wird.“

Tendenz:

Kurzfristig: seitwärts
Langfristig: seitwärts







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