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22.01.2021 Starker Rückenwind für Hochzinsanleihen

Die Barings-Manager David Mihalick und Martin Horne haben im Segment der Hochzinsanleihen eine Reihe von unterstützenden Faktoren ausgemacht – von überschaubareren Zahlungsausfällen und einer geringeren Anfälligkeit für potenziell steigende Zinsen bis hin zur anhaltenden Suche der Anleger nach Renditechancen. Allerdings sehen sie auch Unsicherheiten, „die auf einen holprigen Weg zur Erholung hindeuten“:

„Die Nachricht über den COVID-Impfstoff verwandelte die Kurserholung bei Hochzinsanleihen im dritten Quartal in eine Kursrallye im vierten Quartal – sowohl an den US-amerikanischen als auch an den europäischen Hochzinsmärkten. Betrachtet man die Performance für das Quartal, so erzielten US-amerikanische Hochzinsanleihen eine Rendite von 6,47 Prozent und der europäische Markt beendete das Quartal mit einem Plus von 5,97 Prozent. Vor allem führte die positive Performance im vierten Quartal dazu, dass Hochzinsanleihen auch auf Jahressicht in den positiven Bereich vorstießen – bemerkenswert angesichts des starken und breiten Rückgangs zu Beginn der Pandemie.

Dank der kräftigen Erholung haben die Bewertungen von Hochzinsanleihen wieder ein normaleres Niveau erreicht, wobei Hochzinsanleihen weniger stark zurückgekommen sind als Aktien – wo einige Märkte zum Jahresende Allzeithochs erreichten. Darüber hinaus haben sich die Spreads im Laufe des Jahres zwar eingeengt, sind aber vor allem in Sektoren, die von COVID stärker betroffen waren, noch immer größer als vor einem Jahr. Dies deutet darauf hin, dass es bei Hochzinsanleihen noch Aufwärtspotenzial gibt, vor allem angesichts der anhaltenden Suche der Anleger nach Rendite.

Im High-Yield-Universum waren die meisten Unternehmen in der Lage, auch dank der Unterstützung durch die Zentralbanken, erfolgreich Kapital zu beschaffen – selbst diejenigen, die in schwierigeren Sektoren wie Reisen und Freizeit tätig sind. Die Emissionen von Hochzinsanleihen erreichten im Jahr 2020 das beachtliche Volumen von 441 Milliarden USD in den USA und 85 Milliarden Euro in Europa, verglichen mit 274 Milliarden USD und 74 Milliarden Euro im Jahr 2019. Somit dürften die meisten Unternehmen über ausreichend Liquidität verfügen, um kurzfristige Unebenheiten auf dem Weg zu bewältigen – sei es durch weitere Lockdowns, Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Einsatz des Impfstoffs oder auch makro-politische Faktoren.

Aufgrund der guten Liquiditätslage sind wir der Meinung, dass die Zahlungsausfälle in diesem Jahr überschaubar sein sollten und möglicherweise unter dem Niveau von 2020 liegen werden, das im Vergleich zu den ursprünglichen Erwartungen eher moderat ausfiel. Längerfristig dürften die aktuellen Verschuldungsniveaus allerdings nicht tragbar sein. Wir gehen daher davon aus, dass die Unternehmen in den nächsten Jahren mit dem Abbau ihrer Verschuldung beginnen müssen. Während einige Unternehmen gut aufgestellt zu sein scheinen, um die erhöhten Verschuldungsniveaus zu bewältigen, könnten andere vor größeren Schwierigkeiten stehen, was sich auf das Bild der Zahlungsausfälle auf lange Sicht negativ auswirken könnte.

Fazit

Obwohl sich die Hochzinsmärkte seit den Tiefpunkten der Pandemie deutlich erholt haben, glauben wir, dass der Markt weiterhin Aufwärtspotenzial bietet. Allerdings gibt es eine Reihe von Unbekannten am Horizont, weshalb die richtige Auswahl entscheidend sein wird, um widerstandsfähige Emittenten zu identifizieren, die kurzfristigen Schwankungen standhalten können und potenziell ein attraktives Aufwärtspotenzial bieten, wenn die Wirtschaft auf dem möglicherweise holprigen Weg zur Erholung voranschreitet.“







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