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29.01.2021 Logistikmarkt Berlin: Großvolumige Verträge pushen Flächenumsatz

Der Berliner Industrie- und Logistikmarkt erzielte im vergangenen Jahr laut Colliers International einen Flächenumsatz von rund 448.700 Quadratmeter und lag mit 6 Prozent nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Besonders positiv ist, dass der solide Flächenumsatz mit rund 15 Prozent weniger Abschlüssen (129) generiert werden konnte als im Rekordjahr 2019 (151). Dies lag vor allem an der Vielzahl der großvolumigen Vermietungen, die vor allem in der zweiten Jahreshälfte stattfanden.

Zu den wichtigsten Vermietungen zählen hierbei die Erweiterung der Hallenkapazitäten von Rhenus Home Delivery mit rund 17.600 Quadratmeter Neubaufläche am Standort Hoppegarten sowie der Abschluss von Stadler Rail mit rund 11.900 Quadratmeter Bestandsfläche in Schönwalde-Glien. Die größte Eigennutzeransiedlung war der Logistik-Neubau von REWE mit rund 20.000 Quadratmeter in Oranienburg. Diese trug dazu bei, dass der Anteil der Eigennutzer-Deals sich im Jahr 2020 auf rund 14 Prozent erhöhte (2019: 5 Prozent). „Trotz der Covid-19-Krise haben wir einen sehr robusten Markt in Berlin. Dank der Neubauaktivität der letzten Jahre konnte die Nachfrage im großvolumigen Flächensegment bedient werden und die Flächenumsätze auf einem hohen Niveau halten“, bestätigt Endre Rebák, Head of Industrial & Logistics Berlin bei Colliers International.

Großvolumige Abschlüsse sind wichtigster Treiber des Flächenumsatzes

Im Verlauf des Jahres 2020 fanden die meisten Abschlüsse im kleinteiligen Flächensegment zwischen 1.001 und 3.000 Quadratmeter statt (50 Abschlüsse) und haben rund 18 Prozent zum gesamten Flächenumsatz beigetragen (2019: 21 Prozent). Trotzdem war der wichtigste Treiber des Flächenumsatzes die großvolumigen Vermietungsabschlüsse ab 10.000 Quadratmeter, die überwiegend im dritten und vierten Quartal stattfanden. Die neun Deals in diesem Größensegment machen rund 38 Prozent des Flächenumsatzes aus (rund 171.700 Quadratmeter). Davon knackten zwei Abschlüsse die 20.000 Quadratmeter-Marke. Die größte Anmietung des Jahres war die Vermietung von rund 54.000 Quadratmeter Neubaufläche durch den Logistikdienstleister Ceva Logistics. „Trotzdem ist das Angebot in dem Flächensegment zunehmend überschaubarer und der Flächenmangel ist in allen Teilmärkten für alle Größenkategorien spürbar“, erklärt Rebák.

„Hinsichtlich der Nutzerstruktur zeigte sich der Markt sehr ausgewogen. Nutzerbranche Transport & Logistik verzeichnete einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr und war für rund 31 Prozent des gesamten Flächenumsatzes verantwortlich. Diese Entwicklung wurde insbesondere durch die aktuelle Covid-19-Krise befeuert, die für den erhöhten Bedarf aus dem Bereich E-Commerce mitverantwortlich war“, erläutert Rebák. Rund 26 Prozent entfiel auf die Nutzer aus dem Bereich Produktion und Fertigung, die im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Tesla-Ansiedlung und der damit verbundenen Attraktivitätssteigerung des Standorts Berlin für Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, ebenfalls an Bedeutung gewonnen haben.

Mieten steigen ununterbrochen an

Der zunehmend spürbare Flächenmangel bei einer gleichzeitig steigenden Nachfrage nach Industrie- und Logistikimmobilien in der Logistikregion Berlin spiegelt sich in der Mietpreisentwicklung wider. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen sowohl die Spitzen- (6,20 Euro pro Quadratmeter) als auch die Durchschnittsmieten (5,20 Euro pro Quadratmeter) für Logistikflächen ab 3.000 Quadratmeter um jeweils 2 Prozent. „Zum ersten Mal konnten wir ersten Anzeichen für eine eingeschränkte Flächenverfügbarkeit im Umland feststellen, nachdem in den Jahren davor viel in den umliegenden Gemeinden gebaut wurde. Wir erwarten, dass dies die Spitzenmiete, die aktuell bei 4,50 Euro pro Quadratmeter liegt, in den Umlandgemeinden nach Oben pushen wird“, so Rebák.

E-Commerce und Tesla werden für weiterhin hohe Flächenumsätze sorgen

„Aufgrund der Ansiedlungen von Tesla in Grünheide wurden bereits die ersten Mietvertragsverhandlungen registriert. Wir gehen davon aus, dass diese bis Ende des ersten Quartals 2021 final unterzeichnet werden. Darüber hinaus profitiert die Region, die stark von Nutzern aus dem Bereich E-Commerce geprägt wird, von den steigenden Umsätzen im Onlinehandel. Auch die Nachfrage nach kleinteiligen Light Industrial-Flächen wird 2021 weiter steigen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Tesla-Ansiedlung erwarten wir, dass vermehrt Nutzer aus dem Bereich (Elektro-) Automotive sich in der Logistikregion ansiedeln werden“, prognostiziert Rebák.





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