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05.02.2021 Ertragsorientierte Anlagen: Income im neuen Zyklus

Das neue Jahr sollte laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management eine erfreuliche Entwicklung für ertragsorientierte Anleger mit sich bringen – mit vielen Chancen durch die Rotation an den Märkten. „Bei Betrachtung der Historie zeigt sich, dass die Wertentwicklung nach einer Rezession bei 90 bis 95 Prozent aller Anlageklassen im positiven Bereich liegt“, erläutert Maximilian Witschel, Investmentspezialist in der Multi-Asset-Solutions-Gruppe bei J.P. Morgan Asset Management. Aufgrund der besonderen Entwicklung in der aktuellen Corona-Pandemie sowie den bereits weit gelaufenen Bewertungen einiger Anlageklassen müsse man allerdings gewisse Abstriche machen, und so ist im aktuellen neuen Marktzyklus mit einer positiven Entwicklung bei rund 70 Prozent der Anlageklassen zu rechnen. „Hierbei ist es entscheidend, die richtigen Anlageklassen zu identifizieren“, betont Witschel. „Während Wachstumstitel beispielsweise schon weit gelaufen sind, steht bei vielen Income-Anlageklassen die Erholung noch aus“, so der Experte. Dies schafft gute Chancen für ertragsorientierte Fonds wie den Income-Klassiker JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund.

Einen weiteren wichtigen Faktor sieht Witschel in der aktuellen Entwicklung der privaten Vermögen. Üblicherweise sinken diese in einer Rezession analog zum Bruttoinlandsprodukt und steigen dann in der Erholungsphase wieder an. Nun verlief die Corona-Rezession nicht typisch: Während die Wirtschaft abgestürzt ist, wuchsen die privaten Vermögen sogar noch weiter. „Da die Menschen in den letzten 12 Monaten wenig Gelegenheit hatten, ihre Ersparnisse für Urlaube oder andere Konsummöglichkeiten zu nutzen, hat sich die Nachfrage aufgestaut und viel Geld ist auf dem Sparkonto gelandet“, führt Witschel aus. Die Sparrate liegt in Deutschland entsprechend bei einem 30-Jahreshoch von 16 Prozent. In den USA beziffert sich das angesparte Vermögen auf 1,3 Billionen US-Dollar. „Sobald sich das Leben wieder normalisiert, ist zu erwarten, dass viele Anschaffungen und Aktivitäten nachgeholt werden und ein großer Teil dieser Ersparnisse wieder in die Realwirtschaft fließt. Dies kommt dann vor allem zyklischen Titeln zugute“, betont Witschel. Als ein Beispiel nennt er den Automobilsektor. In Phasen des Lockdowns, als die Mobilität nicht so im Vordergrund stand, wurden hier viele Käufe aufgeschoben.

Kein Einbruch bei Dividendenzahlungen

Im neuen Zyklus sollte im Zuge der Post-Covid-Normalisierung auch eine Umkehr der Marktverzerrungen zwischen Growth-Aktien und den Dividendentiteln zu erwarten sein. „Es gab eine Zweiklassengesellschaft zwischen den Digitalisierungsgewinnern, die mit hohem Tempo gewachsen sind, während andererseits Dividendentitel von Investoren gemieden wurden und seit Mai stagnierten“, sagt Experte Witschel. Er kann aber den Mythos entkräften, dass Dividendentitel aufgrund dieser Entwicklung extreme Kürzungen bei ihren Dividendenausschüttungen vornehmen mussten: „Im S&P 500 haben 40 Prozent der Unternehmen ihre Dividende beibehalten und 32 Prozent haben sie sogar erhöht – nur 10 Prozent haben die Dividende ausgesetzt. Ähnlich ist es in Europa, wo sogar 40 Prozent der Unternehmen die Dividende angehoben haben und sie von 19 Prozent gesenkt wurde. Nur 7 Prozent haben die Dividende komplett ausgesetzt“, so Witschel. Seitdem im November die positiven Impfstoffnachrichten die Zuversicht der Investoren auf eine Normalisierung beflügelt haben, hat eine Rotation eingesetzt und die Aufholjagd der Dividendenaktien begonnen. Noch gibt es aber weiterhin attraktive Bewertungsdifferenzen zwischen Wachstumstiteln und den Dividendenwerten. „Wir befinden uns immer noch außerhalb der zweiten Standardabweichung, also im Segment der preiswertesten 5 Prozent. Bei einer solchen Bewertung folgte historisch durch die Aufwertung über die folgenden 12 bis 24 Monate eine attraktive Rendite von 13 bis 20 Prozent“, so Witschel. Er betont, dass die Dividendentitel, zu denen Unternehmen wie P&G, Coca Cola, Roche, Pfizer oder Novartis gehören, zeitnah profitieren sollten. Und auch wenn die Dividendentitel bereits seit dem 9. November den breiten Markt outperformt haben, gebe es noch weiteres Aufholpotenzial. Für globale Dividendentitel liege die noch zu schließende Lücke bei rund 14 Prozent gegenüber dem breiten Markt, bei europäischen Werten sogar bei 20 Prozent.

Aktives Management und Einzeltitelauswahl führen zum Erfolg

Im Global Income Fund konnten die Fondsmanager Michael Schoenhaut und Eric Bernbaum im Jahr 2020 trotz des Gegenwinds eine Dividendenrendite von 3,2 Prozent erzielen und damit den breiten Markt übertreffen. Auch das erwartete zukünftige Dividendenwachstum sollte im Fonds dank aktivem Management und selektiver Einzeltitelauswahl nachhaltig sein und höher als der breite Markt liegen. Vor allem aber liegt im Investmentprozess das Risikomanagement im Fokus und hat über die letzten fünf Jahre erfolgreich dazu beigetragen, die Entwicklung des Fonds zu stabilisieren: Während im Index insgesamt 193 Dividendenkürzungen zu verzeichnen waren, waren es im Global Income Fund nur 5 Titel (jeweils im Durchschnitt pro Jahr). Investmentspezialist Maximilian Witschel betont zudem, dass nicht nur klassische Dividendentitel wie Finanzwerte oder Versorger im Income-Portfolio zu finden sind, sondern auch vielversprechende zukunftsweisende Titel, die strukturelle Wachstumstrends wie künstliche Intelligenz, Big Data oder erneuerbare Energien abbilden. Diese Unternehmen zahlen eine attraktive Dividende und bieten zukunftsgerichtete Ertragsmöglichkeiten.

Hochzinsanleihen weiterhin als effektiver Income-Baustein attraktiv

Seit Auflage im Jahr 2008 haben Hochzinsanleihen im Global Income Fund eine wichtige Rolle gespielt und nur in zwei Jahren negativ zum Ergebnis beitragen – wohlgemerkt nicht im Jahr 2020, auch wenn es Turbulenzen an den Kreditmärkten gab. Gleichwohl konnten sich Unternehmen in diesem Umfeld refinanzieren und die befürchtete Kreditklemme blieb aus. Es war ein Rekordjahr für US-Hochzinsanleihen mit 450 Milliarden US-Dollar Neuemissionen. Wichtig ist wieder die selektive Unternehmensauswahl. „Der Global Income Fund ist hier wieder im defensiveren Segment positioniert und hat nur 14 Ausfälle im Vergleich zu 88 im breiten Markt zu verzeichnen. Es ist nicht zu erwarten, dass es eine weitere Ausfallwelle gibt, denn der Trend der Ausfälle im Hochzinssegment hat sich bereits verlangsamt. Mit dem aktuellen Risikoaufschlag in Höhe von rund 350 Basispunkten ließe sich sogar eine weitere Ausfallquote von 4,7 Prozent verkraften – und das wäre ein schlimmeres Szenario als während der Finanzkrise 2008“, unterstreicht Witschel.

Zudem lassen diese Aufschläge weiterhin Renditen von 10 Prozent in den nächsten 24 Monaten erwarten, so der Experte. Aktuell liege die Hochzinsquote im Global Income Fund bei 38 Prozent, um von den Marktverwerfungen weiter zu profitieren. Aber auch Unternehmensanleihen im Investment-Grade-Segment sind weiter im Portfolio, um von den Anleihenkäufen der Zentralbanken zu profitieren. Eine weitere interessante Anlageklasse, die seit August taktisch im Portfolio aufgenommen wurde, sind so genannte Covered Calls (gedeckte Aktienoptionen), die mit einer attraktiven Rendite von 6 Prozent und dem Potenzial am Marktwachstum zu partizipieren, überzeugen. Hier wird von der höheren Volatilität profitiert.

Insgesamt müssen sich Income-Investoren heute breit positionieren – und es ist auch wichtig, neben klassischen Income-Anlageklassen die Perspektive zu erweitern, beispielsweise um Covered Calls oder Hybridanleihen. Auch Verbriefungen haben ein niedriges Marktbeta von 0,3 und stabilisieren das Portfolio.

Währungsseitig ist es laut Maximilian Witschel weiterhin strukturell sinnvoll, das Risiko abzusichern, um die Portfoliovolatilität zu verringern. „Aktuell erwarten wir eine längere US-Dollar-Schwäche. Bereits im letzten Jahr hat der Dollar gegenüber dem Euro 8 Prozent verloren und unsere Währungssicherung hat sich wieder einmal bezahlt gemacht. Zumal die Kosten für die Währungssicherung deutlich günstiger geworden sind, weil sich das Zinsdifferential zwischen USA und Euro reduziert hat. Aktuell betragen die Hedging-Kosten im Global Income Fund nur rund 17 Basispunkte, die zum Schutz gegen die Dollar-Schwankungen gut investiert sind“, sagt Witschel.

Katalysatoren für Income-Anleger

So ist sein Fazit für Income-Investoren in 2021. „Während die Bewertungen im breiten Markt sehr hoch sind für die frühe Zyklusphase, bieten die Income-Anlageklassen noch Aufholpotenzial. Mit der Rückkehr zum ‚normalen Leben‘ sollte die Rotation zu Dividendentiteln weitergehen. Die aufgestauten Ersparnisse werden den Weg in die Wirtschaft finden und sollten den Unternehmen zugute kommen.“

Mit seinem breit gestreuten flexiblen Ansatz hat der Income-Klassiker JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund das herausfordernde Jahr 2020 mit einer Entwicklung von 1,6 Prozent abgeschlossen und konnte alle pandemiebedingten Verluste aufholen. „Wir haben den Anlegern im Global Income Fund stets zu Ruhe und Geduld geraten – und diese Tugenden sollten sich auch weiterhin auszahlen“, betont Witschel.

Nachhaltige Erträge nachhaltig geerntet

Die Berücksichtigung wesentlicher Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren, allgemein unter dem Stichwort „ESG“ zusammengefasst, ist bei J.P. Morgan Asset Management ein wichtiger Bestandteil aller aktiven Investitionsprozesse. Bereits seit 2016 wurden diese sukzessiv in die Anlageprozesse einbezogen, und im 2. Quartal 2020 waren dann alle aktiven Strategien der globalen Investmentplattform zu 100 Prozent ESG-integriert. Vor allem für den Global Income Fund, der sein Fondsvolumen von mehr als 23 Milliarden US-Dollar über mehr als 10 Anlageklassen streut, war die ESG-Integration komplex, hat sich aber seit dem 2. Quartal 2020 etabliert: ESG-Risiken können die Entscheidungsfindung auf Einzeltitelebene beeinflussen und spiegeln sich auch in der Asset Allocation des Global Income Fund wider. Es werden jedoch keine Wertpapiere systematisch anhand von ESG-Faktoren ausgeschlossen. In wenigen Wochen wird die Income-Strategie in einer Sustainable-Variante verfügbar sein. „In unserer nachhaltigen Income-Strategie wird es Ausschlüsse beispielsweise von Energieversorgern und Tabakherstellern geben. Aber vor allem werden wir den Fokus auf solche Unternehmen legen, die die Energiewende gestalten helfen. Der nachhaltige Income-Fonds bietet sich damit als eine sinnvolle Ergänzung zum Income-Klassiker an“, verrät Maximilian Witschel.








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