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25.02.2021 Es wird wieder mehr globales Kapital in europäische Immobilien fließen

Trotz der anhaltenden Reisebeschränkungen erwartet Savills positive Entwicklungen bei den Cross Border Investments im Jahr 2021. Investoren werden sich verstärkt um Immobilien in Europa bemühen, um von attraktiven Renditeaufschlägen gegenüber Staatsanleihen zu profitieren, wobei sich ein Trend zu Partnerschaften zwischen außereuropäischen Kapitalgebern und in Europa ansässigen Asset Managern abzeichnet.

„Wir gehen davon aus, dass außereuropäische Investoren weiterhin versuchen, ihre Portfolios innerhalb Europas zu diversifizieren – insbesondere da Staatsanleihen derzeit nahezu keine Erträge bieten, was die Renditespanne für Immobilien nach wie vor attraktiv macht. Die Anziehungskraft der europäischen Märkte wird dabei durch ihre relativ große makroökonomische und politische Stabilität untermauert. Insbesondere Deutschland gilt dabei weiterhin als der sichere Hafen“, kommentiert Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills. Im vergangenen Jahr flossen rund 19,9 Mrd. Euro im Rahmen grenzüberschreitender Transaktionen in Immobilien in Deutschland. Das entspricht zwar einem Rückgang von 40 % gegenüber dem Vorjahr, bedeutet aber immer noch eine Spitzen-Position im europäischen Vergleich. Den Spitzenplatz sicherte sich im Jahr 2020 Großbritannien mit 24,9 Mrd. Euro aus Cross Border Investments (- 10 % ggü. dem Vorjahr). Frankreich lag mit 11,3 Mrd. Euro (- 46 % ggü. dem Vorjahr) nach Deutschland auf dem dritten Platz.

Savills rechnet insgesamt damit, dass sich Investoren aus Europa weiterhin auf Anlagemöglichkeiten in der Nähe ihrer Heimatländer konzentrieren. Gleichzeitig wird eine größere Summe außereuropäischen Kapitals das Transaktionsgeschehen zusätzlich antreiben. Für Cross Border Investments in Europa wird insgesamt ein Anstieg des Volumens um 10 bis 15 % im Vergleich zum Vorjahr auf ca. 120 Mrd. Euro erwartet.

Ausblick 2021: Aktivitäten internationaler Investoren aus verschiedenen Regionen

Südkorea

Koreanische Staatsfonds werden aufgrund ihrer operativen Präsenz in Europa und der etablierten Partnerschaften mit lokalen Asset Managern wahrscheinlich weniger durch das geltende Reiseverbot eingeschränkt. Dabei ist ein anhaltendes Interesse an Core-Produkten auf dem europäischen Markt zu beobachten. Logistikimmobilien bleiben trotz des sinkenden Renditeniveaus beliebt.

Singapur

Investoren aus Singapur konnten im Jahr 2020 einige bedeutende Transaktionen am zentralen Londoner Büromarkt für sich verbuchen. Ihre Nachfrage nach Büros in vorstädtischen Businessparks, wo sich sowohl in Großbritannien als auch auf dem europäischen Festland höhere Renditen erzielen lassen, hält zudem weiter an. Im Jahr 2021 dürften diese Anleger ihre Stellung in den Sektoren Wohnen und Beherbergung, Industrie und Logistik sowie Gesundheitsimmobilien weiter ausbauen, wobei auch Rechenzentren und Life-Science-Immobilien trotz des begrenzten Angebots sehr begehrt sind.

China

Die staatlichen Kapitalkontrollen bleiben für chinesische Käufer bestehen, obwohl sich Möglichkeiten für Infrastrukturprojekte im Rahmen der Neuen Seidenstraße („One Belt, One Road“) in Osteuropa ergeben könnten. Logistikimmobilien werden in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, darüber hinaus ist ein zunehmendes Interesse privater chinesischer Investoren in europäische Life-Science-Immobilien zu beobachten.

Nordamerika

Die zuletzt rege Aktivität nordamerikanischer Kapitalgeber in Europa wird voraussichtlich auch 2021 anhalten. Der Fokus liegt dabei auf großen Plattforminvestitionen, insbesondere in Wohnen und Logistik. US-amerikanische und kanadische Investoren werden jedoch auch in den klassischen Sektoren präsent sein. Opportunistische Akquisitionen in Büro, Einzelhandel und Gastgewerbe sind hier wahrscheinlich, da kapitalkräftige Fonds kurzfristige Chancen schnell für sich nutzen könnten.


Naher Osten
Investoren aus dem Nahen Osten suchen weiterhin nach attraktiven Cash-on-Cash-Returns. Obwohl die Renditen für Core-Produkte stabil bleiben, sind die Anleger weiterhin in Städten europäischer Kernmärkte wie Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien aktiv. Während sie traditionell Büros und Logistik bevorzugen, kann ein zunehmendes Interesse an Studentenwohnungen, Life-Science-Immobilien sowie an einigen Sektoren des Einzelhandels, zum Beispiel für Lebensmittel, beobachtet werden.

Europa

Europäische Anleger haben im vergangenen Jahr ihre Wettbewerbsfähigkeit bei Core-Produkten erneut unter Beweis gestellt. Für 2021 ist eine ähnliche Marktdominanz in Europa erwartbar. So deutete eine Umfrage von INREV (European Association for Investors in Non-Listed Real Estate Vehicles) zu den Investitionsabsichten für 2021 sogar auf eine zunehmende Ziel-Allokation von 9,0 % auf 9,3 % für Immobilien innerhalb Europas hin. Dabei streben die Investoren danach, Kapital über verschiedene Nutzungen hinweg einzusetzen.






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