News RSS-Feed

10.09.2015 Positiver Ausblick für den europäischen Immobilienaktien-Sektor

Anleger, die in europäische Immobilienaktien investieren, werden in den nächsten beiden Jahren von niedrigen Zinsen, Mietwachstum sowie steigenden Verkehrswerten profitieren, sagte Tim Leckie, Finanzanalyst bei J.P. Morgan Chase & Co., auf der Jahreskonferenz der European Public Real Estate Association (EPRA) am Mittwoch.

Tim Leckie, der Immobilienaktien-Analyst von J.P. Morgan, führte aus: „Nachdem das Mietwachstum zunächst Großbritannien erfasste, breitet es sich nun auch auf Deutschland, Spanien und Irland aus. Das wird sich sehr positiv auf die Net Asset Values (NAV) der Immobiliengesellschaften auswirken. Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten im Sommer haben den Anstieg der Zinsen gedämpft bzw. werden die Geschwindigkeit des Anstiegs glätten. Das heißt, dass in den nächsten zwei Jahren die Rahmenbedingungen für Immobilienaktien weiterhin positiv bleiben: Mietwachstum und steigende Immobilienwerte bei historisch niedrigen Zinsen.“

Der Rückgang der Kurse an den globalen Aktienmärkten böte eine gute Einstiegsmöglichkeit bei Immobilienaktien, um vom Mietwachstum und steigenden Immobilienwerten zu profitieren, führen Tim Leckie und sein J.P. Morgan-Kollege Neil Green in ihrer aktuellen Studie aus.

Großbritannien biete derzeit nach Meinung Leckies die besten Aussichten in Europa. So sei der IPD All Property Index seit März um 1,2% gestiegen. Das Wachstumstempo wird sich seiner Prognose nach bis 2019 stetig abschwächen.

London verfügt nach Leckies Meinung über das rasanteste Wachstum. Hier seien die Büromieten im Finanzdistrikt der City sowie im Westend seit 2009 um 44% bzw. 34% gestiegen. Im Gegensatz dazu seien die Büromieten in anderen europäischen Metropolen im gleichen Zeitraum gefallen oder nicht stärker als 5% gewachsen. Eine Reihe neuer Projektentwicklungen in der Londoner City werde dort wahrscheinlich ab 2018 zu einem Überangebot und damit zu negativem Mietwachstum führen, warnte Leckie.

In Kontinentaleuropa sei Mietwachstum hauptsächlich in Deutschland, Spanien und Irland zu finden, so die J.P. Morgan-Studie.

Begrenztes Angebot und fallende Leerstandsraten würden zu steigenden Büromieten in Frankfurt führen. In den deutschen Wohnimmobilien-Märkten sei ein Mietwachstum zwischen 2% und 3% jährlich zu erwarten. Zudem werden die Shopping Center-Mieten nach Ansicht der J.P. Morgan-Studie in der größten europäischen Volkswirtschaft anziehen, da sich niedrige Arbeitslosigkeit, hohes Verbrauchervertrauen und niedrige Inflationsraten günstig auf die Einzelhandelsumsätze auswirken werden.

Die Erholung der irischen Wirtschaft, fallende Leerstandsraten und ein begrenztes Angebot würden dazu führen, dass für den Dubliner Büromarkt ein jährliches Mietwachstum von 12% erwartet werden könne. Ähnliche Bedingungen würden dazu führen, dass auch der Madrider Markt 10% jährliches Mietwachstum vom nächsten Jahr an verzeichnen könne, sagt J.P. Morgan voraus.

In Amsterdam werden die Büromieten wahrscheinlich ihren Tiefpunkt erreichen, während in Paris keine Anzeichen eines Mietwachstums zu sehen seien, die einen deutlichen Anstieg der Büroimmobilienwerte rechtfertigen würden, so die Studie. Das lege die Schlussfolgerung nahe, dass die Immobilienpreise überbewertet sein könnten.

In Erwartungen eines moderaten Zinsanstiegs durch die Bank von England für die nächsten drei Jahre und der Aussicht, dass die Europäische Zentralbank mit einem Zinsanstieg bis Ende 2017 oder Frühjahr 2018 warten werde, bietet sich nach Ansicht von J.P. Morgan reichlich Spielraum für weiter steigende Immobilienwerte, sofern der Anstieg durch anziehende Mieten unterlegt werde. Die Immobilien der börsennotierten Player in Kontinentaleuropa rentierten durchschnittlich 3,2 Prozentpunkte höher als 10-jährige Benchmarkanleihen. Im langfristigen Vergleich ergäbe sich eine durchschnittliche Prämie von 1,5 Prozentpunkte, betonen die Analysten von J.P. Morgan.

Leckie schloss: „Die günstige Zinsprognose legt nahe, dass angesichts der immer noch hohen Prämie, die die Immobilienrenditen gegenüber den Benchmark-Zinsen aufweisen, noch Spielraum für steigende Immobilienverkehrswerte in Europa vorhanden ist. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn dies durch anziehende Mieten unterstützt wird. Dieses Umfeld untermauert, warum wir viel Wert im europäischen Immobilienaktiensektor sehen und ihm ein Kurspotential von 16% für Anleger zutrauen!“




Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!