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06.10.2015 Unverändert hohe Nachfrage auf Logistikinvestmentmarkt

Der deutsche Logistikinvestmentmarkt liegt nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Colliers International zum Ende des dritten Quartals bei einem Transaktionsvolumen von rund 2,4 Milliarden Euro und somit auf dem Niveau des Vorjahres. Rund 65 Prozent bzw. 1,5 Millionen Euro entfielen auf Logistikimmobilien, 838 Millionen Euro flossen in Industrie- und Gewerbeobjekte wie Light-Industrial-Immobilien und Gewerbeparks.

Peter Kunz FRICS, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International Deutschland: „Die hohe Nachfrage auf dem Logistikinvestmentmarkt hält unverändert an. Der Anlagedruck von Investoren aus dem In- und Ausland trifft auf eine stabile wirtschaftliche Situation und eine positive Entwicklung der Logistikvermietungsmärkte. Allein im dritten Quartal flossen rund 815 Millionen Euro in deutsche Logistikimmobilien und Gewerbeparks.“

Portfolio-Verkäufe spielen wie auch in den vergangenen Jahren eine wichtige Rolle auf dem Logistikinvestmentmarkt. Ende des dritten Quartals lag ihr Anteil bei rund 50 Prozent (1,2 Milliarden Euro) und damit deutlich über dem Wert des gesamten gewerblichen Investmentmarkts (38 Prozent) in Deutschland.

Hohe Nachfrage durch Kapitalsammelstellen

Offene Immobilienfonds und Spezialfonds investierten im bisherigen Jahresverlauf ca. 511 Millionen Euro in Logistikimmobilien und belegen mit einem Marktanteil von 23 Prozent Platz 1 auf der Käuferseite. Im dritten Quartal sicherte sich unter anderem CBRE Global Investors drei Logistikimmobilien von Deka Immobilien im Rahmen einer Portfoliotransaktion. Auch Opportunity Fonds und Private Equity Fonds (449 Millionen Euro) sowie Vermögensverwalter (378 Millionen Euro) investierten weiter fleißig.

Mehr als die Hälfte (rund 57 Prozent) des investierten Kapitals stammt aus dem Ausland, insbesondere aus den USA (545 Millionen Euro), Großbritannien (338 Millionen Euro) und Südkorea (247 Millionen Euro). Im größten Einzeldeal des dritten Quartals erwarb die südkoreanische ADF Asset Management das H&M-Logistikzentrum in Hamburg mit einer Fläche von 114.500 Quadratmeter BGF von der CA Immo.

Angebot an Investitionsobjekten bleibt weiter knapp

Kunz: „Die anhaltend hohe Nachfrage nach Investmentobjekten im Logistiksegment trifft weiterhin nicht auf ein entsprechendes Angebot. Insbesondere Neubauobjekte an den Top-Standorten sind Mangelware. So entfielen nur rund 13 Prozent der Investments in den ersten drei Quartalen auf Neubauten oder im Bau befindliche Gebäude. Investoren reagieren darauf mit einer zunehmenden Bereitschaft in einem frühen Stadium in Projekte einzusteigen.“

Bei modernen Logistikimmobilien in den Top-Standorten ist eine starke Wettbewerbssituation bei Bieterverfahren zu beobachten, von der ein anhaltender Druck auf die Renditen ausgeht. „Die Bruttoanfangsrendite in München unterschritt in diesem Quartal die 6-Prozent-Schwelle (5,90 Prozent), und in Stuttgart war in den letzten drei Monaten ein Rückgang um 30 Basispunkte auf 6,00 Prozent zu beobachten. In der Spitze sehen wir aktuell Kaufpreise bis zum 18-fachen der Jahresmiete“, sagt Hubert Reck, Head of Industrial & Logistics Investment bei Colliers International Deutschland.

Ausblick: Logistikinvestmentmarkt weiter unter Volldampf

„Für die kommenden drei Monate deutet sich eine nahtlose Fortsetzung der Marktaktivität an. Zahlreiche größere Transaktionen befinden sich im fortgeschrittenen Stadium der Verhandlungen, so dass ein Abschluss in diesem Jahr wahrscheinlich ist. Wir erwarten daher, dass der deutsche Logistikinvestmentmarkt bis zum Jahresende an das Vorjahresergebnis von 3,6 Milliarden Euro anknüpfen und dieses möglicherweise sogar überschreiten kann“, so Reck abschließend.



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