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16.10.2015 Lage und Layout von Büroflächen sind für junge Talente äußerst wichtig

Unternehmer gewinnen und halten talentierte Mitarbeiter heute nicht mehr allein durch Boni und Sachprämien als Zusatzleistungen zu einem guten Gehalt. Laut dem neuen Global Cities Report der internationalen Immobilienberatung Knight Frank spielt ein inspirierender und angenehmer Arbeitsplatz eine wichtige Rolle im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter.

„In Bezug auf Büroräume findet ein Umdenken statt“, sagt Andy Bugg, Leiter der Workplace Consultancy bei Knight Frank. „Es ist an der Zeit, die Strukturen der Arbeitsumgebung der letzten beiden Dekaden aufzubrechen. Denn Unternehmen, die die besten Mitarbeiter für sich gewinnen und halten wollen, müssen Räumlichkeiten bieten, in denen die Menschen gerne arbeiten.“

Mitarbeiter zu verlieren ist teuer

Umzüge stehen nicht mehr so stark auf der Agenda wie früher. Immer mehr Firmen nutzen ihre Büros, um eine weitaus teurere Ausgabe zu steuern, nämlich den Verlust von Mitarbeitern. Die Kündigung von Spezialisten und leitenden Angestellte kosten Unternehmer schätzungsweise 150 Prozent des jeweiligen Jahresgehaltes. Ein mittleres Gehalt in London beträgt 54.000 US-Dollar. Die Kosten für einen Mitarbeiteraustausch summieren sich also auf 81.000 US-Dollar.

Bei einem typischen Büroangestellten in London belaufen sich die Gesamtkosten für den Arbeitsplatz, also für Miete, lokale Steuern und Zusatzleistungen, auf 16.000 US-Dollar pro Jahr. Die Einstellung eines neuen Mitarbeiters ist also rund fünfmal so teuer wir der Arbeitsplatz selbst. Die meisten Experten verdienen indes weitaus mehr als 54.000 US-Dollar. Im Schnitt trägt ein neu qualifizierter Anwalt für Wirtschaftsrecht laut dem Personalunternehmen Michael Page 91.000 USDollar nach Hause. Damit erhöhen sich die Kosten für eine Neueinstellung auf rund 137.000 USDollar. Bei einem Firmensitz in der City von London belaufen sich die Ausgaben für eine Neurekrutierung also auf rund das Neunfache des Arbeitsplatzes.

Fläche pro Mitarbeiter

Auch wenn attraktive Büroräume weltweit ein wichtiges Kriterium für Mitarbeiter darstellen, ist Büro nicht gleich Büro. In einem Flächenvergleich von Chef und Sekretärin zeigen sich die internationalen Unterschiede. Während in Sydney Chef und Sekretärin die gleiche Quadratmeterzahl zugebilligt wird, erhält ein Chef in Frankfurt doppelt so viel Platz, in Hongkong gar das Vierfache. Büroflächenanteil, der einem Senior Executive im Vergleich zu einer Sekretärin in einer Werbeagentur zur Verfügung steht

Mitarbeiter erwarten mehr als nur einen Arbeitsplatz

Die jüngste Generation auf dem Arbeitsmarkt erwartet von ihrem Arbeitgeber, dass er inspirierende und angenehme Arbeitsplätze bietet. Ein Trend, der in den letzten Jahren bereits im Technologie- und Mediensektor praktiziert wird, breitet sich auf andere Branchen aus. Demnach soll das Büro Gemeinschafts- und Individualflächen beherbergen sowie Annehmlichkeiten vorhalten, die die

Mitarbeiter als eine Erweiterung heimischer Flächen betrachten. Sydney übernimmt in dieser Hinsicht die Führungsrolle. Knapp ein Drittel (28 Prozent) aller Büros sind hier nach diesem sogenannten Konzept des „Activity-Based-Working“ (ABW) angelegt.

Wie schnell vollzieht sich der Wandel zu Activity-Based-Working?

Vor allem in europäischen Städten sind viele Büros in historischen Gebäuden angesiedelt. Ein Flächenlayout gemäß ABW ist in solchen Objekten oft schwierig. Hier werden viele Unternehmen wohl häufig erst dann aktiv, wenn ihre bestehenden Mietverträge auslaufen. Doch werden sie damit den Erwartungen junger Talente gerecht?

„Der Trend bei Unternehmen geht dazu, Investitionen in ihre Büroräume langfristiger zu betrachten“, kommentiert Bugg. „Damit wollen sie die Ansprüche der jüngsten Mitarbeitergeneration erfüllen. Büroräume werden nicht mehr in erster Linie als Kostenblock wahrgenommen, sondern als Leverage, um Mitarbeiter zu inspirieren und anzuspornen. Da der Verlust von Mitarbeitern um so viel teurer ist als die Büromiete, ist es kein Wunder, dass immer mehr Firmen eher ein wenig mehr für hochwertige und gut gelegene Büroräume zahlen wollen und damit ihre Mitarbeiter besser binden.“

Ein eigener Schreibtisch?

Mit dem Wandel der Arbeitswelt ändern sich die Anforderungen an den Arbeitsplatz. Das traditionelle Bürolayout ist im Fluss hin zu mehr Interaktion und Zusammenarbeit, die Zahl der Schreibtische pro Kopf nimmt ab. Durch ABW sinkt die Fläche pro Mitarbeiter. Intelligente Bürolayouts münden in hocheffizienten und produktiveren Büros. Das bedeutete auch, dass viele Firmen dadurch in teureren innerstädtischen Lagen bleiben können.

Die Vorteile einer zentralen Lage

Wer sich in einem Central Business District ansiedelt, kann direkt die innerstädtische Infrastruktur nutzen. Neben dem Büro selbst sind Coffee Shops, Restaurants, Sport- und Kulturangebote unmittelbar verfügbar. Informelle Treffen, Networking und Unterhaltung liegen direkt vor der Bürotür. Bei einem Umzug in einen Businesspark gehen diese Qualitäten häufig verloren.




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