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02.11.2015 Wulff Aengevelt: 37 Mio. m² benötigte Wohnfläche bis 2017

Bis Ende 2017 kommen nach vorsichtigen Schätzungen rund 3,5 Millionen Flüchtlinge bzw. Asylsuchende - direkt oder als Familiennachzug - nach Deutschland. Etwa 2,5 Millionen werden nach Modellrechnungen hier verbleiben. Bei lediglich 15 Quadratmetern Wohnfläche pro Person bedeutet dies einen Bedarf von über 37 Millionen Quadratmetern preiswerten Wohnraums oder knapp 470.000 Wohnungen. Begrenzte Potentiale im Bestand bieten unter anderem die Umnutzung hierfür geeigneter leerstehender Gewerbeimmobilien und der bundesweit differenzierte Wohnungsleerstand.

Allerdings ist vor allem in den Wachstumskernen und wirtschaftsstarken Groß- und Mittelstädten mit breitem Arbeitsplatzangebot – und nur hier kann Integration erfolgreich stattfinden – der Wohnungsleerstand in der Regel gering. Entsprechend bedarf es an diesen Standorten sofort einer deutlichen Ankurbelung des mietgünstigen Wohnungsneubaus – und zwar für alle Bedarfsgruppen, nicht nur für Flüchtlinge.

Um die notwendigen Investitionen im hohen zweistelligen Milliarden Euro-Bereich sicherzustellen, müssen Kommunen, Bund und Länder gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft geeignete einheitliche Rahmenbedingungen schaffen. Diese können von Befreiungen, zum Beispiel von Stellplatzsatzungen, über Erleichterungen bei der Energieeinsparungsverordnung, vereinfachte Umnutzung geeigneter Gewerbeflächen bis hin zu Steueranreizen und deutlich schnelleren Genehmigungsverfahren reichen. Allerdings braucht es zeitnah verbindliche Ergebnisse und den sofortigen Start einer nachhaltigen Wohnungsbauoffensive, um Konflikte aufgrund zunehmender Wohnungsknappheit insbesondere im benötigten preiswerten Mietsegment zu verhindern.

(Statement von Dr. Wulff Aengevelt, AENGEVELT IMMOBILIEN GmbH & Co. KG)




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