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18.11.2015 Preisregen für Osnabrücker Architekten der pbr AG

Vorbildliche Bauwerke müssen unter gestalterischen, technischen sowie ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten richtungsweisende Ansätze für die Bauaufgabe der Zukunft bieten. Unter diesen Leitmotiven führt das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, zusammen mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen alle fünf Jahre die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen“ durch. Auch in diesem Jahr hat die Jury aus etwa 200 Einsendungen 33 Projekte ausgewählt, die in ihrer Gesamtheit die Vielfalt der aktuellen Bauaufgabe im Bundesland widerspiegeln.

Als eines dieser vorbildlichen Bauwerke wurde die Hochschule Rhein-Waal, Campus Kamp-Lintfort ausgezeichnet. Dies ist bereits der vierte Preis (Iconic Award, Auszeichnung guter Bauten, German Design Award), den die pbr AG für den Neubau der Hochschule in diesem Jahr erhält. Die pbr Planungsbüro Rohling AG ging mit ihrem Entwurf für die Hochschule, der in Zusammenarbeit mit dem Straelener Architekten Michael van Ooyen entstanden ist, im Jahr 2010 als Sieger aus einem Generalplanerwettbewerb hervor und erbrachte die Gesamtplanung. Bauherr ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW, Niederlassung Duisburg. Die Auszeichnungen werden am Montag, dem 23. November 2015 im Kunstmuseum K21 in Düsseldorf vergeben.

Aufgrund ihrer Breitenwirkung bietet die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten NRW“ seit 35 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Baukultur in Nordrhein-Westfalen. Prämiert werden Gebäude und Anlagen, „die in besonde-rer Weise am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung der gebauten Umwelt orientiert sind und die Kreativität und Bedarfsgerechtigkeit in sich vereinen“. Bewertet wurden u.a. die städtebauliche Einbindung und Standortqualität, die Aufenthalts- und Nutzungsqualität sowie Gestaltung, Ökonomie und Ökologie.

Städtebauliche Einbindung und Aufenthaltsqualität

Mit einem differenzierten Angebot an Arbeits- und Kommunikationsflächen bietet die Campusanlage Studierenden und Lehrenden eine moderne Lernwelt. Zahlreiche Kommunikationsflächen wie Sitznischen und Aufenthaltsbereiche wurden eingerichtet, vor Seminarräumen, in der Bücherei und auf Galerien studentische Arbeitsplätze angelegt.

Vier zwei- bis dreigeschossige Neubauten bilden einen klar gefassten zentralen Platz aus, der als Zentrum des akademischen Lebens dient. Von ihm aus können alle Baukörper erschlossen werden. Durch die Anbindung an die vorhandene städtische Infrastruktur bildet er zudem einen quartierübergreifenden, offenen Stadtplatz zur Kommunikation. Im Norden des Campus kennzeichnet ein quadratischer Baukörper mit den Funktionen Hörsaalzentrum und Bibliothek den Kopf der Hochschule. Die zentralen Einrichtungen, wie Mensa, Bistro, Bibliothek sowie Hörsaalzentrum mit Foyer- und Ausstellungsbereich, sind im Nordwesten des Areals gelegen und orientieren sich zur Mitte des Campus. Ihnen gegenüber befinden sich die Baukörper für die Fakultät Kommunikation und Umwelt. Bestimmt durch die unterschiedlichen Funktionen, besitzt jedes Gebäude einen eigenen Charakter. Aufgrund der einheitlichen Materialien und der gleichbleibenden Gestaltungsmerkmale wachsen die einzelnen Bauwerke trotz ihrer Eigenständigkeit allerdings zu einem stimmigen Ensemble zusam-men.

Fassadengestaltung

In Anlehnung an die regionale Bautradition, die besonders durch die Verwendung des Materials Ziegelstein gekennzeichnet ist, und unter Berücksichtigung der Gebäudenutzung wurden die Fassaden mit Materialien wie Stahl/Aluminium, Glas und Klinkermauerwerk gestaltet. Geschlossene Brüstungen und flächenbündige Fensterbänder bilden eine horizontale Struktur, die durch den vorgehängten Sonnenschutz betont wird. Farbig beschichtete Lüftungsflügle reduzieren den Anteil der verglasten Fassadenflächen und beleben das Erscheinungsbild der Gebäude. Die platzseitige Fassade des Hörsaalzentrums ist transparent gestaltet und betont so die zentrale Bedeutung des Bauwerks.

Ökonomie und Ökologie

Das ausgearbeitete Energie- und Technikkonzept kombiniert Energieeffizienzmaßnahmen, wie den Einsatz hochdämmender Isolierpaneele, mit der Anlagenoptimierung, um der Forderung nach einer nachhaltigen Reduzierung der Umweltbelastungen gerecht zu werden. Im Betrieb werden insbesondere die internen Wärmequellen für die Beheizung genutzt. Ein Blockheizkraftwerk trägt zur Beheizung des Campus bei und speist den ge-wonnenen Strom in das Netz der Hochschule ein.



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