News RSS-Feed

20.11.2015 Einzelhandel: Die Trends der MAPIC 2015

Die Einzelhandelsbranche blickte diese Woche nach Cannes, wo sich bei der MAPIC, der führenden internationalen Messe für Einzelhandelsimmobilien, zahlreiche internationale Retailer, Developer und Immobilienexperten trafen. Trotz der durch die jüngsten politischen Entwicklungen leicht getrübten Stimmung, die auch zu zahlreichen Absagen von Teilnehmern führte, zeigte sich die Branche aktiv und innovativ. EHL Immobilien, Österreichs führender Immobiliendienstleister, hat die wichtigsten internationalen Trends der MAPIC 2015 identifiziert.

Neues Rekordjahr für Einzelhandelsinvestments

Einzelhandelsimmobilien boomen: In den ersten neun Monaten des Jahres war das Transaktionsvolumen in Europa in diesem Segment um mehr als 30 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Es wird erwartet, dass heuer der Rekordwert von 2007 im Einzel-handelssegment deutlich übertroffen wird.

Investments in den Einkaufsstraßen immer beliebter

Die Einkaufsstraße erlebt international ein Revival und trotzt der Konkurrenz durch die großen Shopping Center. High-Street-Immobilien in mitteleuropäischen wachsenden Großstädten wie Wien, Berlin, oder Paris werden von den Investoren stark nachgefragt. „Die europäischen Metropolen werden in den kommenden Jahren einen starken Bevölkerungszuzug erleben und damit geht auch ein entsprechendes Konsumwachstum einher“, erklärt Jörg Bitzer, Head of Retail bei EHL Immobilien. So hat AEW Europe, ein führendes europäisches Investmentunternehmen, bekanntgegeben, in den kommenden Jahren EUR 800 Mio. in High-Street-Immobilien investieren zu wollen.

Retailers are following the crowd

Die Expansionstätigkeit internationaler Retailer konzentriert sich im Wesentlichen auf 25 europäische Städte, darunter auch Wien, das weiterhin unter den Top-5-Expansionszielen rangiert. „Standortoptimierung unter dem Schlagwort „good-better-best“ bleibt ein großer Trend“, so Bitzer. „Bei der Flächensuche gilt: Anstatt die dritte Filiale in einer guten Lage zu eröffnen, wird lieber eine Filiale in der besten Lage eröffnet.“

Ein 0815-Shopping Center hat keine Zukunft mehr

Ein klassisches Einkaufszentrum mit den üblichen Mietern bauen und die Konsumenten kommen – das war einmal. Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen Einkaufszentren ein einmaliges Einkaufserlebnis bieten. Als gelungenes Beispiel wird auf der MAPIC die Mitte November eröffnete Mall of Scandinavia von Unibail-Rodamco in Stockholm gefeiert. Auf über 100.000 m2 Retailfläche befinden sich 224 Geschäfte und ein sattes Viertel der Gesamtfläche entfällt auf Restaurants und Entertainmentflächen. „Von diesem Projekt lassen sich vier große Trends ableiten“, so Bitzer.

- Ansprechende Gastronomie wird immer wichtiger.
- Das Angebot muss neben den starken internationalen Marken unbedingt auch lokale Marken beinhalten. “Local Heroes“ reduzieren die Austauschbarkeit eines Centers.
- E-Commerce muss sowohl im Center selbst als auch seitens der Händler eingebunden werden – Stichwort: Omnichannel-Retailing.
- Destination Shopping, das heißt das Center selbst muss ein attraktives „Ausflugsziel“ sein, in das man gerne fährt, weil es mehr bietet als nur ein überdachtes Sammelsurium von Einzelhändlern mit ausreichend Parkmöglichkeiten.

Aufschwung in CEE

Gute Nachrichten für die zahlreichen österreichischen Investoren, Entwickler und Immobiliendienstleister, die in Zentraleuropa engagiert sind: Der Einzelhandelsmarkt im zuletzt stark gebeutelten Zentral- und Osteuropa erholt sich wieder. Aus mehreren wichtigen Märkten waren auf der MAPIC positive Nachrichten zu vernehmen. In den wichtigsten Städten Polens werden beispielsweise neue Spitzenmieten erzielt. Der wirtschaftliche Aufschwung führt auch zu einem Wachstum bei Einkaufszentren. So werden im kommenden Jahr alleine in Bukarest 130.000 m2 neue Shopping Center-Flächen fertiggestellt. Die Aussichten für diese Flächen sind gut, verzeichnete doch Rumänien 2015 ein Plus der Einzelhandelsumsätze von 15%.

“Let’s get physical“

Amazon macht es vor, und immer mehr Retailer folgen. Immer mehr reine Onlinebrands eröffnen Stores in Bestlagen. Neben Amazon, das in Seattle sein erstes Geschäft eröffnet hat, sind es in erster Linie andere US-Onlinehändler, die diesen Trend prägen. US-Mattress, der Sportkleidungshändler Athleta, das Schmuckunternehmen BubbleBar, der Kosmetikhändler Birchbox und der Brillenhändler Warby Parker haben den Schritt aus der digitalen Welt in den klassischen Einzelhandel gewagt. „In Zukunft werden sich Onlinestores und klassische Stores perfekt ergänzen und so für den Kunden ein optimales Einkaufserlebnis bieten“, sagt Bitzer.




Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!