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23.11.2015 Büromieten wachsen in 100-200 Tsd. Einwohner-Städten am stärksten

Der Büromarkt in Deutschland entwickelt sich dank der guten wirtschaftlichen Situation weiterhin sehr positiv. Die Mieten auf dem Büromarkt sind in fast allen Lagen angestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt der IVD-Gewerbe-Preisspiegel 2015/2016, der auf der IVD-Preisdatensammlung basiert und für rund 350 Städte und Gemeinden neben Büromieten auch die Preise für Baugrundstücke in Gewerbegebieten erfasst. Mit einem Wachstum von 3,56 Prozent verzeichnen insbesondere Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern bei Büroflächen in einfacher Lage und Ausstattung eine hohe Nachfrage.

Gute wirtschaftliche Entwicklung hat positive Auswirkungen auf den Büromarkt

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland ist von Juli 2014 bis Juli 2015 von rund 30,12 Mio. Beschäftigten um etwa zwei Prozent auf 30,73 Millionen Beschäftigte angestiegen, wie die Bundesagentur für Arbeit meldet. Rund 80 Prozent dieser Beschäftigten arbeiten in Städten jenseits der Top-7 Bürostandorte Deutschlands. "Der wirtschaftliche Aufschwung macht sich jetzt auch in diesen kleineren Städten bemerkbar und zieht daher viele Investoren an", erklärt IVD-Präsident Jürgen Michael Schick. "Nach einem langen Zeitraum mit stabilen Mieten ziehen die Preise dort nun auch bei den einfachen und mittleren Lagen an." Aber auch in Städten ab 200.000 Einwohnern stiegen insbesondere die Mieten von Büroflächen mit gutem und mittlerem Nutzungswert stärker an. In kleineren Städten mit weniger als 30.000 Einwohnern sind die Mieten mit einfachem Nutzungswert geringfügig rückläufig. Bei mittleren und guten Nutzungswerten steigen die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 1,33 Prozent und 0,76 Prozent, was insgesamt auf einen sehr gesunden Büromarkt in Deutschland hinweist.

Frankfurt und München liegen bei den Spitzenmieten pro Quadratmeter weiterhin vorn

Mit einer Spitzenmiete von 37,33 Euro pro Quadratmeter liegt Frankfurt bei den Büromieten weiterhin auf dem ersten Platz. München und Düsseldorf folgen, wie schon im Vorjahr, auf Platz zwei und drei mit 34,30 Euro beziehungsweise 26,00 Euro pro Quadratmeter. Bis auf Düsseldorf und Köln, wo sich die Spitzenmiete im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeschwächt hat, konnten die verbleibenden Top-Bürostandorte leichte Zuwächse bei den Spitzenmieten für Büroflächen verzeichnen. Die Schwerpunktmieten sehen demgegenüber etwas anders aus. Hier führt München das Feld mit 22,00 Euro pro Quadratmeter an. In Berlin (8,50 Euro/m²), Hamburg (9,50 Euro/m²) und Köln (12,00 Euro/m²) bewegen sich die Schwerpunktmieten auf einem deutlich niedrigerem Niveau als in der bayerischen Landeshauptstadt, wenngleich hier ein deutlich stärkerer Anstieg der Nettokaltmieten zum Vorjahr stattfand. Berlin bietet gerade für Start-Ups eine sehr gute Plattform und ist daher nach wie vor sehr begehrt. Seit 2008 ist die Zahl der Bürobeschäftigten in Berlin um 15,3 Prozent gewachsen. Auch in Städten mit 200.000 bis 300.000 Einwohnern zogen die Schwerpunktbüromieten zuletzt nach, wenngleich die Steigerung an einem im Vergleich mit den A-Standorten niedrigeren Niveau ansetzt. Dresden und Bremen verzeichnen dabei mit einem Anstieg von 7,69 Prozent auf 7,00 Euro pro Quadratmeter den größten Zuwachs. Diese Städte haben eine besondere regionale Strahlkraft und ziehen daher viele Unternehmen aus der Umgebung an. "Insgesamt sind auch in den B-Städten Nachholeffekte zu beobachten", sagt Schick. "Wer Flächen an B-Standorten mietet, wählt meist A-Lagen, da sich viele Unternehmen dort Flächen leisten können."

"Der Trend aus den letzten Jahren, bei dem sich die Büromieten in Städten mit weniger als 30.000 Einwohnern durchweg verringert haben, ist nun nicht mehr zu beobachten. Im Gegenteil: Kleinstädte ziehen wieder stärker Unternehmen an", sagt Schick. "Lediglich bei Objekten mit einfachem Nutzungswert sinken die Büromieten noch."

Berlin mit höchstem Büroflächen-Umsatz

Von den sieben größten Städten haben Maklerhäuser in Berlin mit ca. 336.000 Quadratmeter umgesetzter Fläche im ersten Halbjahr 2015 mittlerweile den größten Flächenumsatz gemeldet, gefolgt von München und Hamburg. Damit bestätigt Berlin als Hauptentwicklungsmarkt den Trend der letzten Jahre und strahlt nach wie vor eine hohe Attraktivität für deutsche Unternehmen aus. Außerdem heben die Umsatzzahlen den deutlichen Gesundungsprozess hervor, den die Berliner Wirtschaft erlebt.

Höchster Leerstand in Düsseldorf und Frankfurt mit 10 Prozent

Frankfurt und Düsseldorf weisen zwar mit zehn Prozent einen hohen Anteil an Leerstand auf, allerdings fallen diese Werte im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus. Noch deutlicher fällt dieser Rückgang aber im Fünf-Jahres-Vergleich auf. Alle großen Städte haben hier zum Teil sehr starke Rückgänge verzeichnen können. In Berlin sank der Büroflächen-Leerstand um 20 Prozent von 8,5 Prozent auf aktuell 6,9 Prozent, in Frankfurt am Main konnte der Leerstand in den vergangenen Jahren sogar um über ein Drittel von 15,8 Prozent auf zehn Prozent verringert werden. Die Finanzkrise wurde also eindeutig überwunden und der Büromarkt erholt sich stetig. "Insbesondere in Frankfurt zeigt dieser Rückgang, dass der Trend der vergangenen Jahre anhält", erklärt Schick. "Wir erleben hier eine Gesundung des Marktes. Ein gewisses Maß an strukturellem Leerstand lässt sich grundsätzlich nicht vermeiden."



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