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25.11.2015 IVD Jahresempfang: Mehr Wohnraum für alle

Der Jahresempfang des IVD Bundesverbandes stand dieses Jahr unter dem Motto "Mehr Wohnraum für alle". Zahlreiche Gäste aus der Immobilienwirtschaft, der Landes- und Bundespolitik folgten am Dienstag der Einladung des IVD in die Berliner Porzellanmanufaktur. Zu den zentralen Themen und Herausforderungen der Immobilienbranche sprachen IVD-Präsident Jürgen Michael Schick, Staatssekretär Gunther Adler aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, der Parlamentarischer Staatssekretär Ulrich Kelber aus dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sowie der Bundesvorsitzende der FDP, Christian Lindner. Einigkeit herrschte bei der Frage nach der Notwendigkeit von massiven Investitionen in den Neubau von Wohnraum. Darüber wie dieser, angesichts der aktuellen Lage, schnellstmöglich verwirklicht werden könnte, wurde intensiv diskutiert. "Eine der wesentlichen Stellschrauben für mehr Wohnbau liegt in der Entbürokratisierung", so IVD Präsident, Jürgen Michael Schick. "Es kann nicht angehen, dass der Bau eines großen Wohnbauprojekts über 10 Jahre dauert und davon nur ein Drittel der Zeit die Bauphase betrifft. Da geht auch jede Wirtschaftlichkeit verloren. Nur wenn diese im Fokus steht, dann wird es mehr Investitionen in Neubau geben", so Schick.

Staatssekretär Adler: Hoher Deregulierungsbedarf

Staatssekretär Gunther Adler bestätigte, dass ein hoher Deregulierungsbedarf im Baurecht besteht. Er betonte die gute Zusammenarbeit mit der Immobilienwirtschaft im Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen und zeigte sich offen für eine Fortführung. Gerade für die Umsetzung der Empfehlungen der Arbeitsgruppen des Bündnisses sei die Fortführung durchaus wünschenswert, da der Bund nicht überall die Zuständigkeiten besitzt.

FDP-Chef Christian Lindner betonte die Notwendigkeit der Entbürokratisierung: "Die Rahmenbedingungen für Investitionen in Immobilien stimmen nicht und haben sich in den letzten Jahren sogar noch verschlechtert." Neben der Deregulierung schlägt er die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung vor ebenso wie die Zurückstufung der CO²-Einsparziele in der EnEV auf ein angemessenes Maß.

Immobilieneigentümer werden von der Politik vergessen

Ein weiteres wichtiges immobilienpolitisches Thema, dass die Diskussion bestimmte, war die Einführung der Mietpreisbremse. Der zuständige Staatssekretär aus dem Justizministerium, Ulrich Kelber, zeigte sich vom Erfolg der Mietpreisbremse überzeugt. Auch das Bestellerprinzip verteidigte er als sinnvolle Maßnahme. Ein besonderes Augenmerk legte der Staatssekretär auf die Mietspiegel. Er versprach, dass sein Ministerium in den kommenden Monaten daran arbeiten würde, diese rechtssicherer zu machen.

IVD Präsident Jürgen Micheal Schick zeigte sich bezüglich der Ausgeglichenheit in der Immobilienpolitik nicht überzeugt. Er appellierte, die "vergessene Hälfte", die Eigentümer nicht zu vergessen. Diese hätten in der aktuellen Politik keinen Platz, obwohl sie mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland ausmachen. Schick kritisierte auch die hohen Hürden auf dem Weg zur ersten eigenen Immobilie: "Ein nicht geringer Anteil der heutigen Mieter sind verhinderte Eigentümer." Einer der Gründe dafür ist die steigende Grunderwerbssteuer. Aktuell erleben wir eine Wettbewerbsspirale, bei der die Bundesländer sich gegenseitig mit Erhöhungen überbieten. Dadurch entstehen erhebliche Mehrbelastungen beim Kauf einer Immobilie. Gerade für Erstkäufer ist das höchst problematisch. "Wir brauchen wieder eine Kultur und ein Verständnis für Eigentumsbildung und dazu müssen wir auch die Grunderwerbssteuer neu diskutieren", forderte der IVD Präsident. "Das Ziel ist "Mehr Wohnraum für alle", nur so kann eine soziale und gerechte Immobilienpolitik gewährleistet werden", so Jürgen Michael Schick.

Sachkundenachweis für die Bereitstellung von Qualität wichtig

Auch die Berufszulassung für Immobilienmakler und Verwalter war Thema beim Jahresempfang. Nachdem sich der Sachkundenachweis aktuell noch verzögert, fordert der IVD die rasche Wiederaufnahme und die schnelle Umsetzung des Gesetzesvorhabens. "Der geplante Gesetzentwurf zum Sachkundenachweis für Verwalter und Immobilienmakler soll nicht nur Verbraucher schützen, sondern auch mehr Qualität in den Beruf bringen", so Schick. Der IVD möchte dabei dazu beitragen, die Qualität weiterhin hoch zu halten und plädiert daher für den Nachweis.




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