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03.12.2015 Neuer Wohnraum 2015: 3,8 Mio. Quadratmeter im Bau

In Deutschland boomt der Wohnungsmarkt. Gebaut, so scheint es, wird allerorten – zumindest in den Metropolen. Allein die Top 7-Standorte kommen auf insgesamt 3,8 Millionen Quadratmeter Wohnfläche, die derzeit von privaten Projektentwicklern hochgezogen werden. Erstaunlich ist dennoch, dass es trotz Bevölkerungszuwachs in den Großstädten nur etwa 200 000 Quadratmeter mehr sind als im Vorjahr. In Frankfurt und Stuttgart fällt das Bauvolumen sogar kleiner aus. Bis zum Ende dieses Jahres werden 2,2 Millionen Quadratmeter Wohnraum fertiggestellt sein. So lautet das Resultat einer Recherche von HOCHTIEF Projektentwicklung. Das Unternehmen bediente sich dabei eigener Datenerhebungen sowie externer Studienergebnisse.

Berlin bleibt Spitzenreiter beim Bauen

Berlin führt klar mit 1,34 Millionen Quadratmetern und mehr als einem Drittel der gesamten, ermittelten Fläche im Bau. Damit kann die Stadt nicht nur ihre Spitzenposition aus dem Jahr zuvor mit 1,22 Millionen Quadratmetern halten, sondern auch ihren Abstand zum unverändert zweitplatzierten Hamburg leicht vergrößern. In der Hansestadt wird derzeit an 680 000 Quadratmetern gearbeitet. Das sind 105 000 Quadratmeter mehr als 2014. München folgt mit 560 000 Quadratmetern und verbessert sich um einen Rang und 27 000 Quadratmeter. Dafür muss Frankfurt Federn lassen: Die Bankenmetropole tauscht nicht nur mit der bayerischen Landeshauptstadt die Plätze, sondern es entsteht dort auch eindeutig weniger Wohnfläche: Waren es im Vorjahr noch 550 000 Quadratmeter, so sind es diesjährig 440 000 Quadratmeter.

„Kleines“ Düsseldorf baut mehr als „großes“ Köln

Obwohl Düsseldorf annähernd 400 000 Einwohner weniger hat als die Millionenstadt Köln, schaffen private Entwickler dort mehr Wohnraum. Über 380 000 Quadratmeter sprießen zurzeit in die Höhe. Das ist gegenüber 2014 ein Plus von 65 000 Quadratmetern. Die Domstadt hingegen tritt mehr oder weniger auf der Stelle. Mit 290 000 Quadratmetern werden bescheidene 5 000 Quadratmeter mehr realisiert als im Jahr zuvor. Stuttgart – nahezu gleich groß wie die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt – schafft gerade mal 115 000 Quadratmeter und verbucht damit ein Minus von 13 000.

Fertig werden die meisten Wohnungen an der Spree

Angesichts der mannigfachen Bauaktivitäten in der Bundeshauptstadt mag es nicht verwundern, dass Berlin Ende 2015 mit 830 000 Quadratmetern das größte Fertigstellungsvolumen wird vorweisen können. Das sind fast 38 Prozent aller ermittelten Flächen, die in den Top 7 bis zum Jahresende bezogen werden können. Hamburg kann sich auf insgesamt 360 000 Quadratmeter neuen Wohnraum freuen. In München sind es gut 50 000 Quadratmeter weniger. Frankfurt kommt auf 240 000 Quadratmeter und knapp dahinter Düsseldorf auf 225 000 Quadratmeter. In Köln sollen am Ende dieses Jahres 165 000 Quadratmeter Wohnfläche fertiggestellt sein. Mit 85 000 Quadratmetern werden es in Stuttgart fast um die Hälfte weniger sein.

Die meisten Quadratmeter pro Kopf entstehen an der Düssel

Gemessen an der Einwohnerzahl hat jedoch die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt bei der diesjährigen Fertigstellung die Nase vorn. Sie weist ein Pro-Kopf-Volumen von 0,37 Quadratmeter aus. Frankfurt erhält die Silbermedaille für 0,34 Quadratmeter. Deutlich dahinter positionieren sich die ansonsten bestplatzierten Städte Berlin mit 0,24, München mit 0,22 und Hamburg mit 0,20 Quadratmeter. Die beiden Schlusslichter Köln und Stuttgart müssen mit einer Fertigstellung pro Kopf von 0,16 beziehungsweise 0,14 Quadratmeter auskommen.

Ausblick

Wohl auch im kommenden Jahr werden Entwickler von der anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnraum profitieren. Ob allerdings von privater Seite ähnlich hohe Volumina gestemmt werden wie in diesem Jahr, ist noch nicht abzusehen. Geplant sind zwar eine ganze Reihe von Baustarts, aber in Berlin beispielsweise hat das Planungsvolumen der klassischen Projektentwickler leicht abgenommen. „Dafür aber werden kommunale oder landeseigene Wohnungsgesellschaften immer aktiver“, stellt Gordon Gorski, Geschäftsführer von HOCHTIEF Projektentwicklung, fest. „Städte mit einer Vielzahl solcher Gesellschaften können davon profitieren“, so Gorski. So haben etwa in der Bundeshauptstadt die kommunalen Wohnungsgesellschaften fast 10 000 neue Wohneinheiten im Bau oder in konkreter Planung.




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