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18.12.2015 TÜV Rheinland hat neues Energiekonzept für alte Gebäude

Der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) soll bis 2030 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 vermindert werden. Das Ziel der EU aus dem Weltklimagipfel in Paris beeinflusst insbesondere die Immobilien- und Bauwirtschaft. Die Branche verursacht 20 Prozent des CO2-Ausstoßes und 40 Prozent des Energieverbrauchs. Wie der Weg aussehen kann, um die Einsparungsziele zu erreichen, zeigt die neue Energiezentrale am Headquarter des TÜV Rheinland Köln. Der Technologiekonzern reduziert allein durch eine gemischte Energieversorgung seinen CO2-Ausstoss um 30 Prozent. Dafür entwickelte Drees & Sommer eine einzigartige Energiezentrale.

„Ein zentrales Energiekonzept in einem Areal mit mehreren Gebäuden verbessert die CO2-Bilanz deutlich. Je nach technologischem Fortschritt und wirtschaftlicher Machbarkeit kann der Betreiber damit flexibel zwischen fossilen und erneuerbaren Energien wählen“, sagt Frank Kamping, Associate Partner von Drees & Sommer.
So geschehen beim Technologiekonzern TÜV Rheinland in Köln: Zehn Gebäude aus Baujahren von 1973 bis heute mit insgesamt 100.000 Quadratmetern Gebäudefläche wurden in einem innovativen Energiekonzept gebündelt. Dazu gehören die Firmenzentrale, das Hochhaus des TÜV Rheinland sowie weitere Labor- und Bürogebäude, Werkstätten und ein Rechenzentrum. Das Herzstück des neuen Konzepts bildet eine weitgehend unterirdische Energiezentrale, die alle Gebäude der Liegenschaft mit Wärme und Kälte versorgt. Zur Wärmeversorgung dienen regenerative und fossile Energieträger: Holz für zwei Pellet-Heizkessel sowie Erdgas für drei Gaskessel und für ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Grundlastversorgung.

Darüber hinaus wird die Kälte von Absorptions- und Kompressionskältemaschinen erzeugt. Die breit gefächerte Wärme- und Kälteenergiebereitstellung des TÜV Rheinland kann sich schon jetzt sehen lassen: „Unsere Energiekosten sind erheblich gesunken, obwohl noch nicht alle Gebäude an die Zentrale angeschlossen sind“, sagt Thomas Biedermann, Personalvorstand TÜV Rheinland AG. Zurzeit werden der Flachbau des Turms, das 16.400 Quadratmeter Bruttogrundfläche messende Bürogebäude „Seehaus“ sowie vier weitere Objekte über die Zentrale versorgt. „In den nächsten 24 Monaten analysieren und optimieren wir das reale Betriebsverhalten der Anlagen“, erläutert Dr. Timm Rössel, Teamleiter Energiemanagement bei Drees & Sommer. In den kommenden Jahren zeigt ein Energiemanagementsystem, wie viel Energie und CO2 tatsächlich eingespart wird.

„Von einer gebündelten Energieversorgung profitieren alle, die mehrere Objekte auf einem Areal betreiben, dafür gibt es auch Fördergelder vom Bund“, weiß Kamping. „So können auch Kliniken, Hochschulen oder Wohnungsgesellschaften ihren ökologischen Fußabdruck verbessern - und die Städte damit die Klimaziele erreichen.


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