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12.04.2016 Wohneigentum in NRW verteuert sich um 5 %, Mieten steigen leicht

Der Markt für Wohnimmobilien in NRW ist im sechsten Jahr in Folge von durchschnittlichen Wertsteigerungen gekennzeichnet. Die Mietpreise sind vielerorts leicht gestiegen. Die Verkaufspreise von Wohnungen und Häusern steigen um 4 bis 6 Prozent – vor allem in den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr. Die Nachfrage nach Immobilien bleibt in Zeiten niedrigster Zinsen groß. Für das laufende Jahr ist mit einer leichten Abschwächung des Booms zu rechnen – aber nicht mit fallenden Preisen. Dies geht aus dem Preisspiegel NRW-Wohnimmobilien 2016 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor, der heute in Köln vorgestellt wurde.

Für private Anleger ist offensichtlich die Immobilie inzwischen die einzig denkbare attraktive und wertstabile Anlage. Besonders in den Städten der Rheinschiene wie Köln und Bonn ist daher die Nachfrage noch einmal stärker geworden. Die weiter gesunkenen Zinsen erleichtern zudem die Entscheidung bei Finanzierungskrediten. Über Jahre stabil steigende Wohnungsmietpreise in den Groß- und Universitätsstädten des Landes bilden einen wichtigen Faktor, der den Immobilienerwerb beziehungsweise den Umzug in die eigenen vier Wände fördert. „Die monatlichen Kosten bei einer gekauften Immobilie sind in vielen Lebenssituationen attraktiver, als die Option zu mieten“, erläutert Axel Quester, Erster Stellvertretender Vorsitzender des IVD West.

Die Entwicklung im Segment Eigentumswohnungen hat noch einmal an Dynamik zugenommen. NRW-weit stiegen hier die Preise um durchschnittlich 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Überdurchschnittliche Steigerungen waren in den Großstädten des Landes zu beobachten. In Metropolen mit mehr als 300.000 Einwohnern betrug der Preisanstieg sogar 7,25 Prozent. Spitzenreiter ist hier Köln mit durchgängig zweistelligen Steigerungsraten. Wohnungen aus dem Bestand in guter Lage haben dort inzwischen einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.400 Euro (+ 17 %). In mittleren Großstädten hingegen ist bei Bestandswohnungen ein differenzierteres Bild zu beobachten. In Ruhrgebietsstädten wie Bottrop oder Oberhausen blieben die Preise stabil. Dem gegenüber stehen Preissteigerungen von teilweise mehr als 10 Prozent in Aachen und Paderborn. Auch in Dortmund und in Bochum waren große Preisanstiege zu verzeichnen, während in Essen und Bonn sich die Preise eher auf Vorjahresniveau hielten oder gering stiegen. In Münster stieg der Quadratmeterpreis in mittelguter Lage von 1.600 Euro auf 1.950 Euro (+ 22 %), in Bergisch Gladbach von 1.000 Euro auf 1.100 Euro (+ 10 %) und in Hamm um 6 Prozent auf 950 Euro.

Die Preise für Wohnungen im Neubau-Erstbezug stiegen mehrheitlich in den Großstädten und sind am höchsten in der Bundesstadt Bonn, in Köln und in Düsseldorf. In der Landeshauptstadt muss man in sehr guten Lagen etwa 5.100 Euro pro Quadratmeter einrechnen (+ 5 %), in Köln noch einmal 100 Euro mehr (+ 13 %). In Dortmund liegen die Preise an vergleichbaren Standorten bei 3.950 Euro, hier ist mit 10 Prozent ebenfalls eine zweistellige Steigerung zu verzeichnen. Vergleichsweise günstig in diesem Segment mit Preisen deutlich unter 2.000 Euro sind Städte wie Gummersbach, Bergheim oder Kerpen.

Freistehende Eigenheime bleiben in Nordrhein-Westfalen weiterhin eine wertbeständige und sichere Vermögensanlage. Landesweit stiegen die Preise über alle Orte und Lagen um durchschnittlich 4 Prozent gegenüber 2015. In den Großstädten waren die Steigerungen erwartungsgemäß leicht überdurchschnittlich, während sie in kleineren Kommunen (bis 50.000 Einwohner) nur 2 Prozent betrugen. Vereinzelt waren Anstiege und Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich erkennbar. Freistehende Häuser in sehr guter Lage erweisen sich weiterhin als besonders attraktiv.

In Köln stiegen in diesem Segment die Preise um 6 Prozent, in Dortmund um 7 und in Wuppertal sogar um 8 Prozent. Bochum und Duisburg tendieren hier mehr oder weniger preisstabil. Stark gegen diesen Trend entwickelten sich vergleichbare Eigenheime in eher abgelegenen Regionen: So wurden teils deutliche Preisrückgänge in Emmerich (Niederrhein), Brilon (Sauerland) und Radevormwald (Bergisches Land) beobachtet.

In den neun größten Städten Nordrhein-Westfalens muss man im Schnitt für ein freistehendes Eigenheim in guter Lage in diesem Jahr mit einer Verteuerung von 3 Prozent rechnen. Die Spanne reicht hierbei von 345.000 in Bielefeld bis 790.000 Euro in Düsseldorf. In Bonn muss man mit etwa 698.000 Euro kalkulieren. In Windeck (130.000 Euro) und Waldbröl (155.000 Euro) findet man die günstigsten Eigenheime in vergleichbarem Segment.

Der rasante Anstieg bei den Wohnungskaltmieten in den Großstädten NRWs, die mehr als 300.000 Einwohner zählen, scheint vorerst gestoppt. Hier stiegen die Mieten im Durchschnitt gerade einmal um 2 Prozent - gegenüber dem Landesdurchschnitt von 3,25 %. Nur in Bielefeld ist mit einem Plus von 7 Prozent ein überproportional hoher Anstieg der Durchschnittsmiete festzustellen. So muss man beispielswiese in mittelguten Lagen in Dortmund bei Gebrauchtwohnungen derzeit mit 6,20 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen, 5 % mehr als im Vorjahr. In Köln stieg dieser Wert ebenfalls um 5% auf 10,00 Euro, in Bochum und Düsseldorf war in diesem Segment erstmals seit längerer Zeit ein Preisstillstand zu beobachten. In kleineren Orten der von Landflucht betroffenen Regionen wie Sauerland, im Oberbergischen oder in der Eifel sinken die Mieten teilweise weiter.

Die höchsten Mietpreise zahlt man mit 14,50 Euro in Neubau-Wohnungen (Erstbezug) in Köln, gefolgt von Bonn (13,50 Euro). Vergleichbare Lagen liegen in Düsseldorf bei 13,00 Euro, in Dortmund bei 10,30 Euro, in Münster und Neuss bei 13,00 bzw. 10,50 Euro.

Den günstigsten Neubau-Erstbezug findet man mit 5,25 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche in Windeck. Bei den Großstädten ist hier Gelsenkirchen mit 6,00 Euro zu nennen.




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