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20.04.2016 Deutscher Markt für Logistikflächen startet dynamisch ins Jahr

In den ersten drei Monaten 2016 wurden auf dem deutschen Markt für Lager- und Logistikflächen insgesamt (Eigennutzer und Vermietungen) gut 1,5 Mio. m² umgesetzt, damit 3 % mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Nur 2014 wurde in einem ersten Quartal ein ähnlich hohes Ergebnis erzielt. Verglichen mit den fünf- und zehnjährigen Durchschnittswerten liegt das Plus bei 5 % bzw. 29 %. „Nach dem Rekordjahr 2015 beginnt auch 2016 vielversprechend. Die Nachfrage der Nutzer nach ganz unterschiedlichen Logistikflächen bleibt sehr hoch. Bei weiterhin stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten wir auch 2016 ein herausragendes Umsatzergebnis in Deutschland. An die 6 Mio. m² - Marke sollte der Markt wieder heranreichen können“, so Frank Weber, bei JLL Head of Industrial Agency Germany.

Den Zuwächsen der Vermietungsumsätze (+24 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) standen Rückgänge bei den Eigennutzerumsätzen (-21 %) in ähnlicher Größenordnung gegenüber. „Der Trend zu nutzerspezifischen Neubauten zeigt sich damit auch rein statistisch“, so Weber.

Keine einheitliche Umsatzentwicklung in den Big 5

In den Big 5-Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) erreichte das umgesetzte Flächenvolumen mit 466.000 m² das Niveau des Vorjahres. Der fünfjährige Durchschnittswert der ersten Quartale wurde leicht (um 3 %) übertroffen.

Die Region Frankfurt erreichte im Jahresvergleich ein deutliches Plus von 59 % und liegt innerhalb der Big 5 mit einem Flächenumsatz von rund 183.000 m² auf Platz 1, zurückzuführen insbesondere auf die zweitgrößte Anmietung bundesweit: das niederländische Einzelhandelsunternehmen Action mietete für sein neues Logistikzentrum eine gut 82.000 m² große Fläche in einer Projektentwicklung in Biblis. Mit einigem Abstand und - 8 % folgt die Region Hamburg mit 135.000 m². Während die Region München leicht über ihrem Vorjahreswert lag, waren in den Regionen Berlin und Düsseldorf Einbußen von 35 % bzw. 31 % zu
verzeichnen.
Auch bei den Deals auf Platz 2 und 3 in den Big 5 Regionen handelt es sich, mit rund 14.000 m² und 13.000 m² allerdings deutlich kleiner als in Biblis, um Anmietungen von Handelsunternehmen in Projektentwicklungen. Entsprechend entfallen insgesamt 47 % des Umsatzes der ersten drei Monate auf Handelsunternehmen, ein im langjährigen Vergleich deutlich überdurchschnittlicher Wert. Weitere 27 % wurden von Unternehmen aus dem Bereich Transport, Verkehr, Lagerhaltung umgesetzt. Industrieunternehmen setzten im Vorjahresvergleich, auch absolut, deutlich weniger Flächen um. Ihr Anteil hat sich mit 10 % mehr als halbiert.

Zurückgegangen ist in den Big 5 im Jahresvergleich sowohl der durch Eigennutzer generierte Umsatz (- 52 %) als auch der Gesamtumsatz (Eigennutzer und Vermietungen) in der Größenordnung ab 5.000 m² (- 13 %). „Schon 2015 wirkte sich die mangelnde Verfügbarkeit von Flächen zur kurzfristigen Anmietung in der Größenordnung ab 5.000 m² in den Big 5 limitierend auf den Umsatz aus. Diese Situation hat sich im ersten Quartal weiter verschärft. Fast 60 % der Umsätze in dieser Größenordnung wurden in Projektentwicklungen oder Neubauten getätigt. Mangels Alternative in Bestandsobjekten wird sich dieser Trend auch weiter fortsetzen. Dabei stellen wir weiterhin den E-Commerce als Wachstumstreiber fest“, so Weber.

Stabile Spitzenmieten auch im weiteren Jahresverlauf

Die Spitzenmieten für Lagerflächen in der Größenordnung ab 5.000 m² blieben in den ersten drei Monaten in allen Regionen stabil. München hält mit 6,75 Euro/m²/Monat die Spitzenposition. Die Regionen Frankfurt (6,00 Euro/m²/Monat), Hamburg (5,60 Euro/m²/Monat) und Düsseldorf (5,40 Euro/m²/Monat) folgen. Am günstigsten sind Logistikflächen in der Region Berlin (4,70 Euro/m²/Monat) zu haben. Für die nächsten Monate erwartet JLL eine stabile Entwicklung.

Automobilindustrie sorgt auch 2016 für überdurchschnittliches Ergebnis außerhalb der Big 5

Außerhalb der Big 5 Ballungsräume* wurde bereits im ersten Quartal 2016 die 1-Mio.-m²-Marke überschritten und damit nach 2013 das zweithöchste Ergebnis in einem ersten Quartal erzielt. Gegenüber dem Vorjahreswert liegt das Plus bei 4 %. Die entsprechenden 5- und 10-jährigen Durchschnittswerte wurden um 6 % und 36 % übertroffen. Während durch Eigennutzer im Jahresvergleich rund 16 % weniger Flächen umgesetzt wurden, zeigten die Vermietungen ein Plus von 32 %. Der bisher – auch bundesweit - größte Deal wurde allerdings durch einen Eigennutzer getätigt: Opel hat in Bochum mit dem Bau eines rund 95.000 m² großen Warenverteilzentrums begonnen. Auch die beiden größten Anmietungen außerhalb der Big 5 entfallen auf Projektentwicklungen: die DeLaval GmbH mietete im mecklenburgischen Gallin ca. 57.000 m² für ihr neues Logistikzentrum, darüber hinaus unterzeichnete Audi einen Vertrag über 45.000 m² in Soltau. „Der Trend großflächiger Anmietungen durch die Automobilindustrie setzt sich damit auch 2016 fort“, so Weber. Insgesamt entfallen auf Industrieunternehmen 36 % des Umsatzes. Die meisten Flächen (44 %) wurden allerdings durch Unternehmen aus der Branche Transport, Verkehr, Lagerhaltung umgesetzt, Handelsunternehmen trugen 13 % und damit deutlich weniger als in den Big 5 zum Umsatz bei.

„Anmietungen durch E-Commerce Unternehmen – insgesamt knapp 60.000 m² bei einer durchschnittlichen Flächengröße von rund 7.000 m² - wurden im ersten Quartal überwiegend in den Big 5 Ballungsräumen getätigt. Es macht sich bemerkbar, dass der Onlinehandel unter dem Stichwort City Logistik seine logistikgebundenen Standorte zunehmend in die Ballungsräume und damit in größerer Nähe zu seinen Kunden ansiedelt“, so Weber.




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