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22.04.2016 Europäische Geschäftsklima-Indizes weiterhin mit positiven Vorzeichen

Die europäische Wirtschaft kann sich auch zu Beginn des Jahres 2016 trotz der konjunkturellen Abkühlung in den Schwellenländern behaupten. Angetrieben wird diese Entwicklung durch billiges Geld, das Niedrigzinsumfeld und den niedrigen Ölpreis, wobei sich die Handels- und Kapitalströme zu Gunsten des EU-Binnenmarkts verändern. Nach den umfassenden Bemühungen zur Sanierung des Haushalts und zur Stärkung der Wirtschaft holen die südeuropäischen Länder weiter auf. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

Das Gesamtinvestitionsvolumen in Europa belief sich 2015 auf 259 Mrd. € – ein Wachstum um 17 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil der Büroimmobilien am Gesamtumsatz verringerte sich zwar leicht von 46 % auf 44 %, das absolute Transaktionsvolumen stieg jedoch um 17 %. Die weiterhin gute Entwicklung wurde nicht zuletzt durch Großabschlüsse begünstigt, deren Anteil von 45 % (2014) auf aktuell 48 % gestiegen ist.

Gut die Hälfte des Investmentumsatzes (52 %) entfiel auf ausländische Anleger. Vor allem amerikanische Investoren richteten ihren Fokus weiterhin auf den europäischen Gewerbeimmobilienmarkt; ihr Anteil am ausländischen Investitionsvolumen lag bei etwa einem Drittel. Rund 61 % der Investitionen aus den USA flossen nach Großbritannien und Deutschland und jeweils 10 % nach Frankreich und Südeuropa. In Großbritannien kommen ausländische Käufer auf einen Anteil von insgesamt 51 %, in Deutschland auf 50 % und in Frankreich auf 39 %. „Europa zieht weltweit das größte Volumen an internationalem Kapital an, wodurch die ausländischen Investitionen neue Rekordhöhen erreichen”, erläutert Céline Cotasson-Fauvet, Head of European Analysis bei BNP Paribas Real Estate. „Investoren aus den USA sind nach wie vor die wichtigsten und aktivsten Anleger in Europa. Sie sind allgemein risikobereiter als andere Investoren aus dem Ausland. Daran wird sich definitiv nichts ändern.”

Dynamischer Investmentmarkt: 2/3 des Investitionsvolumens in Europa entfallen auf Großbritannien, Deutschland und Frankreich

Die Investmentaktivität auf dem deutschen Immobilienmarkt war dynamisch, sodass eine Steigerung um 40 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden konnte – das beste Ergebnis seit dem Rekordjahr 2007. Das Wachstum in Frankreich (4 %) und Großbritannien (5 %) fiel zwar geringer aus, trotzdem konnte Großbritannien das zweite Mal in Folge den Investmentumsatz des Jahres 2007 übertreffen (+18 %).

„Wie erwartet blieben Großbritannien, Deutschland und Frankreich in Bezug auf das Volumen Spitzenreiter auf dem europäischen Immobilienmarkt. Auf diese Länder entfielen 66 % der Transaktionen, wobei in Deutschland das größte Wachstum im Jahresvergleich erzielt werden konnte”, betont Aymeric Le Roux, Executive Director International Advisory and Alliances bei BNP Paribas Real Estate. „Prozentual gesehen war das größte Wachstum aber in kleineren Märkten wie Belgien, Spanien oder den Niederlanden mit Zuwachsraten zwischen 20 % und 50 % zu verzeichnen, in Portugal sogar im dreistelligen Bereich.”

Mit einem Investitionsvolumen von 8,3 Mrd. € im Jahr 2015 wurde in den Niederlanden das beste Ergebnis seit 8 Jahren eingefahren. 64 % des Investitionsvolumens entfielen auf ausländische Käufer, wobei Anleger aus den USA (32 %) und Großbritannien (31 %) den größten Anteil ausmachten. Investoren aus der Eurozone (27 %) kamen hauptsächlich aus Deutschland. 41 % des Investitionsvolumens entfielen dank einiger Portfolio-Transaktionen auf Abschlüsse mit einem Volumen von mehr als 100 Mio. €.

In Belgien belief sich das Investitionsvolumen auf 3,9 Mrd. €, was einem Plus von 26 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Irland verzeichnete 2015 einen Investmentumsatz von 3,6 Mrd. €. Dies entspricht einem Rückgang von 21 % gegenüber dem außergewöhnlichen Ergebnis des Vorjahres. Luxemburg konnte mit einem Plus von 8 % im Jahresvergleich das beste Ergebnis seit 2008 erzielen.

Auch in Italien konnte mit einem Investitionsvolumen von über 8 Mrd. € eine neue Bestmarke aufgestellt werden, ein Plus von 57 % gegenüber 2014. Bemerkenswert ist, dass 71 % der Investitionen von ausländischen Investoren getätigt wurden. Mit einem Investitionsvolumen 10,5 Mrd. € wurde in Spanien ein Rekordwert mit einem Plus von 51 % gegenüber dem Jahr 2014 erreicht. In Polen wurden 4 Mrd. € investiert, was einem Zuwachs von 33 % im Jahresvergleich entspricht.

Der Rückgang bei den Spitzenrenditen im Bürosegment setzte sich 2015 fort. London und Paris führen die Statistik an und liegen vor den wichtigsten deutschen Standorten München und Berlin. Diese Städte verzeichnen historische Tiefstände bei der Rendite, wohingegen diese Entwicklung im restlichen Europa noch etwas auf sich warten lassen wird. Die Entwicklung bis dato ist jedoch sehr dynamisch. In Madrid, Dublin und Lissabon wurde beispielsweise in den letzten 18 Monaten ein Rückgang zwischen 150 und 200 Basispunkten verzeichnet. „Im Vergleich zu den derzeit sehr volatilen Aktienmärkten und den schwachen Anleihemärkten weisen Immobilieninvestitionen ein sehr gutes Rendite-/Risikoprofil auf. Viele Investoren, unter anderem sehr große Staatsfonds, erhöhen den Anteil alternativer Anlageformen, insbesondere von Immobilien”, sagt Etienne Prongué, Director of International Investment Group bei BNP Paribas Real Estate.

Büromarkt mit guten Fundamentaldaten im Jahr 2015

Der Vermietungsmarkt in London entwickelte sich 2015 trotz eines leichten Rückgangs gegenüber der starken Vorjahresperformance weiterhin robust. In Paris trug der hohe Flächenumsatz im vierten Quartal 2015 dazu bei, dass das Niveau gehalten wurde. Die weiterhin robuste Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland sorgte für eine anhaltend hohe Nachfrage in den vier wichtigsten Städten, unterstützt vor allem auch durch eine große Anzahl kleinerer und mittlerer Abschlüsse. Der Büroflächenumsatz in Brüssel verzeichnete einen starken Rückgang, da Großabschlüsse im öffentlichen Sektor gegenüber 2014 (54 %) nur 20 % des Gesamtumsatzes ausmachten. Die günstige makroökonomische Lage in Spanien und Polen führte bereits zu einer Verbesserung des Flächenumsatzes in Madrid, Barcelona und Warschau. Dank einiger im vierten Quartal 2015 in Mailand verzeichneter Großabschlüsse verbesserte sich trotz des schwachen Arbeitsmarkts in Italien die Aktivität auf dem Vermietungsmarkt.




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