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06.05.2016 Stempelsteuer: Weniger Top-Immobilien in Central London verkauft

Das Transaktionsvolumen und die Zahl der Besichtigungen von Wohnimmobilien in Spitzenqualität in Central London ist dieses Jahr gestiegen. Doch die Käufer nehmen sich mehr Zeit, um Angebote zu unterbreiten. Die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf den Top-Wohnimmobilienmarkt in Central London haben sich im April durch weniger Verkäufe manifestiert, nachdem die Stempelsteuer für Zweitwohnsitze und Mietobjekte mit Wirkung ab 1. April um zusätzliche drei Prozentpunkte gestiegen war.

„Die Zahl der Transaktionen von Anfang Januar bis Ende April 2016 liegt zwar über den Vorjahreswerten, doch im April flauten die Käufe in einem Markt, der nach einer Reihe von Steueränderungen gerade wieder Boden unter den Füßen gewann, ab“, kommentiert Tom Bill, der das Research für Londoner Wohnimmobilien bei der internationalen Immobilienberatung Knight Frank verantwortet.

Während im März 52 Prozent mehr Liegenschaften in Spitzenqualität den Besitzer wechselten als ein Jahr zuvor, waren es im April nur fast halb so viele. „Vor dem Termin der Steuererhöhung zog der Markt spürbar an“, so Bill.

Auf lange Sicht sind Käufer durch die höhere Stempelsteuer, die ja bereits im Dezember 2014 für Objekte in einem Wert von mehr als 1,1 Millionen Pfund angehoben wurde, weitaus preissensibler. Laut Knight Frank rufen höhere Transaktionskosten auf dem Top-Wohnimmobilienmarkt die gleichen Verschiebungen hervor wie bei anderen Assetklassen inklusive Aktien und Anleihen: die durchschnittlichen Haltedauern steigen, der Umschlag sinkt, die Preise passen sich bis zu einem gewissen Grad an und die Nachfrage nach den besten Anlagegütern steigt, da sie leichter handelbar sind. In diesem neuen Umfeld senken die Verkäufer ihre Preise üblicherweise um 10 Prozent und mehr und die Käufer agieren eher zögerlich.

Während die Zahl der Besichtigungen in den ersten drei Monate des Jahres um 25 Prozent gestiegen ist, ist die Ziffer der neuen Kaufinteressenten um 10 Prozent zurückgegangen. Die zeigt auf, dass Käufer länger benötigen, um ein Angebot zu unterbreiten.

Aufgrund der geringeren Nachfrage haben die Preise für beste Wohnimmobilien in Top-Lagen in Central London per Ende April im Jahresvergleich nur um 0,5 Prozent angezogen. Das ist der niedrigste Wert seit sechseinhalb Jahren. Seit 16 Monaten in Folge liegt der Wertzuwachs damit unter 5 Prozent. Um das in das rechte Licht zu rücken: Auch die 17 Monate vor und direkt nach der Lehman-Pleite hat die Wachstumsrate die 5-Prozent-Marke nicht überschritten.




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