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06.05.2016 Deutscher Wohninvestmentmarkt auf Rekordkurs: Aber warum?

Wohnimmobilien als Investment sind in Deutschland ein begehrtes Gut – und umso höher werden sie gehandelt. So stieg das Volumen aller Transaktionen von 2014 auf 2015 um 68 Prozent auf 22,5 Mrd. Euro. Geradezu dramatisch der Zuwachs gegenüber 2010: 673 Prozent. Die Gründe für diese Entwicklung sowie die Aussichten für 2016 erläutert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance-Valuation beim Immobiliendienstleistungs-Unternehmen Savills Germany.

• Einer der Hauptgründe für das stetig steigende Handelsvolumen von Wohnimmobilien liegt neben der allgemeinen Erholung der Immobilienmärkte darin, dass Investoren sie als relativ risikoarme Anlageklasse wahrnehmen. Mit geringem Risiko gehen geringe Kapitalkosten und damit hohe Preise einher.
• Ferner hat sich durch zahlreiche Börsengänge und Kapitalerhöhungen, wie z.B. von der Vonovia (früher Deutsche Annington), TAG, Adler Real Estate und LEG NRW der Anlagebereich von Aktieninvestoren auf den Immobiliensektor erweitert. Auch die Etablierung von Fonds durch Anbieter wie Patrizia oder Captiva sorgt für Möglichkeiten, Kapital im Immobilienmarkt zu platzieren.
• Ein weiterer wichtiger Grund liegt in den günstigen Mietwachstumsperspektiven. Sie bekommen durch den absehbaren Bevölkerungsanstieg zusätzliches Futter und haben in den vergangenen Jahren die Zahlungsbereitschaft der Wohnungsinvestoren deutlich erhöht.

Die Zahlen sind beeindruckend: Insgesamt 255 Wohnungspakete wechselten 2015 in Deutschland den Eigentümer. Die Zahl der gehandelten Einheiten summierte sich auf ca. 319.500, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 33 Prozent entspricht. Ebenfalls stark gestiegen ist das Preisniveau: Während Investoren im Jahr 2014 knapp 56.000 Euro je Wohneinheit bezahlten, waren es im vergangenen Jahr mehr als 70.000 Euro. Welche Dynamik den deutschen Wohninvestmentmarkt treibt, wird freilich erst deutlich, wenn wir den Fünfjahresvergleich vornehmen. 2010 waren es 135 Portfolios mit insgesamt 55.300 Einheiten, die den Eigentümer wechselten, und das Volumen aller Transaktionen betrug lediglich 3,34 Mrd. Euro. Die gewaltigen Steigerungsraten – in der Spitze mehrere hundert Prozent! – zeigen, wie attraktiv Wohninvestments für Investoren geworden sind. Und dies wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern.




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